Safer (S)EX (German Edition)
meine Meinung geändert.“
„Tja … gut. Schön. Das klingt gesund.“
Sie sah ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen an, als könnte sie seine Gedanken lesen, und verzog den Mund zu einem wissenden Lächeln. „Ja, genau das ist es, nicht wahr?“
In diesem Moment kam ein älterer, stämmiger Mann dazu, und als wäre Jared plötzlich unsichtbar, drehte P.J. sich auf ihrem Stuhl ein Stück weiter, um den Neuankömmling zu begrüßen. Ein 100-Watt-Lächeln erstrahlte auf ihrem Gesicht. „Sie müssen Burt sein.“ Sie streckte ihre Hand vor.
Der Mann griff zu und schüttelte sie begeistert. „Oh, Mann, Sie sind es wirklich! Ich dachte, Wayne will mich bestimmt verar… äh, veräppeln.“
„Oh, nein. Wie ich schon am Telefon sagte, würde ich wirklich gern mit der Band zusammen singen, wenn Sie nichts dagegen haben.“
„Oh, Mann“, wiederholte er. „Die werden ausflippen. Warum kommen Sie nicht mit, und ich stelle Sie schon mal vor?“
„Das wäre toll.“ Sie wandte sich wieder zu Jared um. „Und du dachtest, ich wäre nur hergekommen, um Sex zu haben!“
Burt sah sie erschrocken an. „Was? Warum sollte jemand so etwas denken?“
„Das weiß ich auch nicht“, meinte sie mit gespielter Betrübtheit. „Manche Menschen auf dieser Welt sind einfach kranke Idioten.“
Der ältere Mann sah Jared angewidert an und legte beschützend die Hand um P.J.s Ellbogen.
Jared sah ihnen nach. „Was für ein Luder“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, während sie in der Menge verschwanden. Er rutschte auf P.J.s Hocker, ignorierte die hübsche Blondine mit dem Cowboyhut in Leopardenmuster, die ihn einladend anlächelte, und griff nach der Schale mit Erdnüssen. Es war ein verdammt langer Tag gewesen.
Und augenscheinlich war er noch nicht vorüber.
3. KAPITEL
Priscilla Jaynes zweites Album Watch Me Fly
stürmt trotz anhaltender Kontroversen die Charts
– Country Billboard –
P. J. einigte sich mit den Musikern der Band über die Reihenfolge der Lieder, ging zu einem der beiden Mikrofone und stellte es auf ihre Größe ein. „Halloooo, Pocatello! Ich bin Priscilla Jayne. Cold Creek haben freundlicherweise zugestimmt, dass ich heute Abend mit ihnen auftrete. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen!“
Das Publikum brüllte seine Zustimmung, und P.J. musste vor Freude grinsen. Oh, wie sie das liebte! Singen war das Einzige, das sie je für sich allein gehabt hatte, und bei einem Auftritt vergaß sie für eine Weile allen Mist, der ihr Leben beschwerte. Sie warf noch einen kurzen Blick zu Jared an der Theke, widmete sich aber sofort wieder wichtigeren Dingen – ihrem Publikum.
„Ron Taber, den Leadsänger von Cold Creek, kennt ihr vermutlich alle. Wir haben noch nie zusammen gesungen, aber wenn ihr uns einen gelegentlichen Patzer verzeiht, versprechen wir, die beste Show abzuliefern, die wir draufhaben. Wir wissen, dass ihr hergekommen seid, um zu tanzen, also zeigt uns, was ihr draufhabt! Und hier kommt unser erster Song: I Ain’t No Quitter von Shania Twain.“ Sie trat dicht ans Mikro und sang: „He drinks …“
Schlagzeuger und Gitarrist setzten ihren Kontrapunkt.
„He smokes …“
Während die Band die zwei Noten von eben wiederholte, beugte Ron Taber sich zu seinem Mikrofon, sah zu P.J. und setzte mit ihr gemeinsam ein: „He curses, swears and he tells bad jokes …“
Die Gäste strömten zur Tanzfläche, und P.J. und die Band hielten sie dort fest, während sie einen Countrysong nach dem anderen spielten. Erst als sie sah, dass die Tänzer vor der Bühne allmählich erschöpft aussahen, sagte P.J. : „Mit unserer nächsten Nummer wird es jetzt ein bisschen langsamer: Mama’s Girl.“
Einige Leute im Publikum lachten auf, und P.J. verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln und nickte. „Ich weiß, ich weiß … Wenn man die Schlagzeilen der letzten Tage bedenkt, ist es eine ziemlich ironische Wahl.“ Ihr Blick wanderte automatisch wieder zu Jared, doch sofort rief sie sich wieder zur Ordnung und sprach zum Publikum. „Aber tut mir den Gefallen und glaubt nicht alles, was ihr lest, okay?“ Sie drehte sich zur Band. „Auf geht’s, Jungs!“
Sie begannen mit dem Intro, und P.J. hob das Mikro an die Lippen. Mit Blick auf die hinter der Tanzfläche im Dunklen liegenden Tische sang sie:
„Sie war achtzehn damals und ganz allein,
und seine schönen Worte, die lullten sie ein.
Er stieg aus dem Wagen, öffnet ihr die Tür:
Komm, schöne Lady, und fahr mit mir
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