Sag doch Ja, John
kurzem erst“, erwiderte der, bevor Courtney etwas dazu sagen konnte. Er musste unbedingt mit ihr verschwinden, bevor der Arzt Katies bevorstehende Operation erwähnte. „Wenn Sie uns jetzt entschuldigen…“ Ohne auf eine Antwort zu warten, fasste John Courtney am Arm und zog sie zu der anderen Seite des Raumes.
„Was war denn eben los?“ wollte sie wissen, als John endlich stehen blieb.
„Woher kennst du Dr. Benjamin?“
John nahm sich ein Glas Wein. Den ganzen Abend hatte er keinen Alkohol getrunken, aber jetzt hatte er das Gefühl, dass er etwas zur Beruhigung brauchte. „Diane“, erwiderte er schließlich und vermied es dabei absichtlich, Courtney anzusehen. „Dr. Benjamin war der Arzt ihres Vaters… und das ist er wahrscheinlich immer noch“, fügte er hinzu.
Er hoffte, dass diese Erklärung Courtney genügte. Tatsächlich hatte Dianes Vater ihnen damals Dr. Benjamin empfohlen, als es bereits vor Katies Geburt Anzeichen einer Erkrankung gab. Diese Erkrankung hatte der Arzt auch beim Namen nennen können: Ventrikelseptumdefekt. Ein ganz schön langer Name für das winzige Loch in Katies Herzscheidewand.
Die Welt ist wirklich klein, dachte Courtney. Sie fühlte sich ein wenig schuldig, weil John gerade ihretwegen jemandem aus seiner unschönen Vergangenheit begegnet
war.
„Ich
kann
gut
verstehen,
dass
dieses
unverhoffte
Zusammentreffen unangenehm für dich war.“
Da meldete sich direkt hinter Courtney eine Männerstimme zu Wort: „Wo du gerade von unverhofftem Zusammentreffen sprichst – darf ich mal kurz dazwischenfunken?“
Courtney fuhr herum. Vor ihr stand Andrew. Sie konnte sich nicht daran erinnern, seinen Namen auf der Liste gesehen zu haben. Wahrscheinlich hatte ihn einer der geladenen Gäste als Begleitung mitgebracht.
„Ich lasse mir von niemandem dazwischenfunken“, erwiderte sie unterkühlt.
Andrew ließ sich nicht beirren und legte ihr einen Arm um die Schultern.
Courtney schüttelte ihn sofort wieder ab. Zuerst wirkte Andrew verärgert, doch dann breitete sich ein selbstgefälliges Grinsen auf seinen Zügen aus, als er John erblickte.
„Willst du uns denn gar nicht miteinander bekannt machen, Courtney?“
„Nein.“
„Schämst du dich etwa?“
Sie legte John zur Beruhigung eine Hand auf den Oberarm. Ihm war deutlich anzusehen, dass er Andrew am liebsten an die Gurgel gegangen wäre. „Nein, ich habe nur die Nase voll von dir und deinen Spielchen“, wandte sie sich wieder an Andrew.
„Ich spiele keine Spielchen. Ich bin bloß neugierig, wer dieser Mann ist, dem es endlich gelungen ist, dein Portemonnaie zu erobern.“ Entschlossen schob John Courtney zur Seite und stellte sich zwischen sie und den Mann, der ihm auf Anhieb unsympathisch war. „Ich an Ihrer Stelle würde aufpassen, was ich sage.“
Andrew bedachte sein Gegenüber mit einem spöttischen Blick. „Oha, da hast du dir aber einen richtig großen, starken Mann zugelegt. Ach, stimmt ja, er ist ja auch Handwerker, nicht? Genau wie Daddy sich das gewünscht hat.“ Langsam ging Andrew um John herum. „Und wenn ich nicht aufpasse, was ich sage… was passiert dann, Mr. Handwerker? Ziehen Sie mir dann eins mit Ihrer Wasserwaage über?“
Courtney sah, wie sich Johns Blick verfinsterte.
„Dazu brauche ich keine Wasserwaage“, erwiderte er langsam und deutlich.
Courtney legte beiden Männern eine Hand auf den Arm, obwohl sie Andrew am liebsten geohrfeigt hätte. „Andrew, bitte halte dich zurück.“
„Wenn du das willst, hättest du ihn nicht mitbringen dürfen“, entgegnete er verächtlich.
In diesem Moment gesellte sich Courtneys beste Freundin Mandy zu ihnen und griff Andrew am Arm. „Andrew, sie spielen gerade unser Lied“, verkündete sie.
„Lass uns tanzen, ja?“ Vergeblich versuchte sie, ihn wegzuziehen.
„Wir haben gar kein Lied“, fuhr er sie an. Courtney hatte ihn in seinem Stolz verletzt, indem sie ihn verlassen und ausgerechnet diesen Typen geheiratet hatte. „Sag mal, Courtney, wann gedenkst du eigentlich wieder zur Besinnung zu kommen? Was auch immer er im Bett mit dir anstellt, kann ich dir ganz sicher besser besorg…“
„Jetzt reicht’s aber.“ Bevor ihn jemand aufhalten konnte, verpasste John dem Kiefer seines Gegenübers einen wohl platzierten Fausthieb. Andrew ging sofort zu Boden und blieb dort liegen. Fluchend hielt er sich das Gesicht.
John war aber auch nicht ganz unbeschadet geblieben. Schmerzerfüllt schüttelte er die Hand, mit der er Andrew
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