Sag doch Ja, John
erschüttert, dass sie sich keinen Zentimeter von der Stelle bewegen konnte.
In diesem Moment drehte sich John im Bett um und schaute sie an. Das Klingeln des Telefons hatte ihn bereits geweckt, aber er hatte angenommen, der Anruf sei für Courtney. Hier rief ihn sonst niemand an, außer Rick. Und Rick hatte heute Morgen Dienst.
Als John Courtneys Gesicht sah, setzte er sich auf. „Ist etwas Schlimmes passiert?“
Sie richtete nur den Blick auf ihn, ihr Körper war wie gelähmt.
Katie sollte operiert werden, und John hatte es nicht für nötig befunden, ihr, Courtney, davon zu erzählen. Dafür war sie ihm offenbar nicht wichtig genug.
Besorgt legte John ihr einen Arm um die Schultern. Sie zitterte. „Courtney, was ist denn bloß los?“
Mit einer heftigen Bewegung schüttelte sie ihn ab. Sie konnte es nicht ertragen, dass er sie berührte… nicht jetzt, wo sie wusste, dass er sie nur belogen und betrogen hatte. „Warum hast du mir nichts davon erzählt?“ fuhr sie ihn an.
„Wovon soll ich dir erzählt haben?“
Wie konnte er ihr jetzt zumuten, ihm auch noch alles fein säuberlich zu erklären?
„Warum hast du mir nicht erzählt, woher du Dr. Benjamin wirklich kennst, als ich dich gestern danach gefragt habe?“ Ihre Stimme klang gefährlich ruhig.
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass er der Arzt meines ehemaligen Schwiegervaters war.“
Courtney hätte John ohrfeigen können dafür, dass er sie immer noch anlog. „Wie kommt es dann, dass er Katie operiert?“ Sie wickelte sich die Bettdecke um den bloßen Körper und kniete sich hin. „Das Krankenhaus hat gerade angerufen, um Katies Operationstermin zu bestätigen. Was ist das für eine Operation? Was ist mit ihr los?“
John fühlte sich schrecklich unwohl in seiner Haut. Nun wusste Courtney also, dass er sie angelogen hatte. „Warum hast du mir nicht den Hörer gegeben?“ Aus Ärger und Verzweiflung verpasste sie ihm einen Stoß gegen die Brust. „Die Frau hat gar nicht erst nach dir gefragt, und du hast mir gerade meine Frage nicht beantwortet. Warum hast du das vor mir geheim gehalten?“
„Weil… es dich nicht betrifft.“
Etwas Schlimmeres hätte er ihr gar nicht sagen können. „Es betrifft mich nicht?
Ich liebe das Mädchen!“ Hatte er das etwa nicht begriffen? „Irgendwann habe ich angefangen, es sehr ernst zu nehmen, dass sie mich Mommy nennt.“ Dann, auf einmal, meinte sie zu verstehen, worum es eigentlich ging. „Jetzt durchschaue ich das Ganze erst“, sagte sie und reckte das Kinn vor. „Ich bin zwar gut genug dafür, dass du mit mir schläfst und Geld von mir nimmst… aber nicht gut genug, um zu einem Teil deines Lebens zu werden, stimmt’s?“
„Nein, das stimmt überhaupt nicht, und das weißt du genau!“ erwiderte John aufgebracht.
„Was stimmt denn dann, John? Erzähl es mir. Du bist doch an sich viel zu stolz, um Geld von jemandem anzunehmen. Sonst hättest du es dir doch von Diane nach der Scheidung geholt.“
Courtney spürte sofort, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. Sein Blick verfinsterte sich, als er den Namen seiner Exfrau hörte. „Ich habe keinen einzigen Penny von Diane genommen.“
„Und trotzdem hattest du kein Problem damit, zwei Jahre deines Lebens an mich zu verkaufen. Warum?“
Nun hatte es keinen Sinn mehr, die Wahrheit geheim zu halten. „Ich wollte mit dem Geld Katies Operation bezahlen“, gestand John schließlich. Dann atmete er tief durch, um Courtney auch den Rest noch zu erzählen. „Katie hat einen angeborenen Herzfehler, der sich Ventrikelseptumdefekt nennt. Einfacher ausgedrückt, bedeutet das, dass sie ein kleines Loch in der Herzscheidewand zwischen den unteren Herzkammern hat. Damit kann sie so weit erst mal leben, bloß wird sie immer sehr schnell müde, wenn sie spielt und tobt.“ Nun verstand Courtney auch, warum John die ganze Zeit so besorgt über seine Tochter gewacht hatte. Aber das hätte er Courtney doch sagen können! Er hätte es ihr sogar sagen müssen.
„Dr. Benjamin war übrigens wirklich der Arzt von Dianes Vater“, fuhr John fort.
„Er war bei Katies Geburt dabei und ist seitdem ihr Herzspezialist. Wir hatten nur noch darauf gewartet, dass Katie groß und kräftig genug ist, um sich der Operation zu unterziehen, durch die das Loch geschlossen werden soll. Eigentlich sollte der Eingriff erst in einem Jahr stattfinden, aber dann…“, Johns Stimme brach, „… dann wurde Katie immer öfter immer schneller müde. Also meinte
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