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Sag erst, dass du mich liebst

Sag erst, dass du mich liebst

Titel: Sag erst, dass du mich liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie DeNosky
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übrigens, du bist der Vater des Kindes, dem du gleich helfen wirst, das Licht der Welt zu erblicken. Ein Kind …”, sie holte tief Luft, „… das du niemals wolltest.”
    „Moment mal”, hakte Freddie verwirrt nach. „Woher weißt du, dass er keine Kinder will?”
    „Das hat er mir in jener Nacht gesagt.” Lexi schloss die Augen, um die Tränen zurückzuhalten. „Ty hat nicht erzählt, warum, aber ich vermute, es hat etwas damit zu tun, was er täglich in der Notaufnahme sieht.”
    Plötzlich wurde der Druck zu groß, und Lexi gab den Gefühlen nach, die sie seit dem erneuten Zusammentreffen mit Ty zurückgehalten hatte. Sie schluchzte über die Umstände, die die Geburt ihres Sohnes begleitet hatten, und über die Ungewissheit seiner Zukunft.
    Freddie hielt sie fest, während sie sich ausweinte und reichte ihr ein Taschentuch, als die Tränen langsam versiegten.
    „Vielleicht täuschst du dich ja bezüglich seiner Abneigung gegen eigene Kinder.”
    „Ich denke nicht”, meinte Lexi und wischte sich die Tränen ab.
    „Das wird mir Jeff niemals glauben.”
    „Nein!” Verzweifelt wandte Lexi sich an Freddie. „Bitte, erzähl es niemandem. Und vor allem nicht Jeff. Jedenfalls nicht, bevor ich die Möglichkeit bekomme, die Sache mit Ty zu regeln.”
    Ihre Schwägerin nickte verständnisvoll. „Das ist wahrscheinlich wirklich das Beste. So wie ich deinen Bruder kenne, würde er sonst dem Mann mit seiner Schrotflinte hinterher jagen …”
    „Und dann wäre der Teufel los”, beendete Lexi den Satz für sie.
    Sie schwiegen einen Augenblick, bevor Freddie fragte: „Wieso ist er überhaupt in Dixie Ridge?”
    Lexi schüttelte den Kopf. „Das habe ich mich auch schon gefragt.”
    Freddie stand auf. „Wann meinst du, wird er dich über seine Absichten unterrichten?”
    „Ich weiß es nicht.” Lexi fuhr sich über ihre schmerzenden Schläfen. „Aber ich vermute, dass ich nicht lange zu warten brauche. Die Geburtsurkunde ist wohl Beweis genug, dass Ty nicht der Typ von Mann ist, der sich Zeit lässt, nachdem er sich einen Plan ausgedacht hat.”
    Ty begann die Briefkästen zu zählen, nachdem er das alte Wagenrad am Zaun entdeckt hatte. In der Stadt hatte er Hausnummern, Straßennamen und bekannte Wahrzeichen benutzt, um sich zurechtzufinden. Aber hier in den Bergen war es mit den Adressen nicht so einfach. Er hatte inzwischen gelernt, sich an Baumstümpfen und Wagenrädern zu orientieren, Briefkästen zu zählen und auf sein Glück zu vertrauen, um den richtigen Weg zu finden.
    Er bog in einen steilen Weg hinter dem sechsten Briefkasten ein und lächelte ein wenig beschämt. Als Martha ihn informiert hatte, dass er Hausbesuche machen müsse, um einige seiner älteren, nicht mobilen Patienten zu behandeln, hatte er die Praxis für ineffizient und altmodisch gehalten.
    Er hatte sich getäuscht.
    Je öfter er die kurvigen Straßen entlangfuhr, die sich durch die Berge schlängelten, desto mehr genoss Ty das morgendliche Ritual und spürte, wie seine Anspannungen langsam wichen.
    Zum ersten Mal seit Jahren verlief sein Leben in ruhigeren Bahnen, und er konnte Dinge beachten, die er vorher aus Zeitmangel nie bemerkt hatte. Er fing langsam an, die Veränderung, die dieses Leben in ihm hervorrief, zu genießen. Er mochte es, mehr Zeit zu haben und nicht immer auf der Hut sein zu müssen.
    Nicht nur, dass er die Menschen auf dem Piney Knob kennen lernte, er lernte auch sich selbst kennen. Und an diesem Morgen waren die Hausbesuche noch zu etwas anderem gut.
    Als er zu den Päckchen neben sich auf dem Beifahrersitz schaute, vertiefte sich sein Lächeln. Sämtliche Patienten, die er heute Morgen besucht hatte, wussten schon von Lexis Baby und hatten ihn gefragt, ob er ihre Geschenke mit zu ihr nehmen würde. Damit hatten sie ihm eine perfekte Entschuldigung gegeben, seinen Sohn zu sehen.
    „Nicht, dass ich eine brauchte”, murmelte er.
    Was ihn betraf, war die Tatsache, dass er Matthews Vater war, Grund genug, um jederzeit bei den Hatfields vorbeizuschauen.
    Er lenkte seinen Wagen um eine scharfe Kurve, hielt vor einem kleinen rustikalen Haus und schaute sich um.
    Der Ort sah absolut nicht so aus, wie er erwartet hatte.
    Alexis’ Wohnung in Chicago war ultramodern, exquisit eingerichtet und sehr teuer gewesen. Aber Lexis Haus war bescheiden und unauffällig und sah eher altmodisch aus.
    Ty schüttelte den Kopf, als er ausstieg und zur Beifahrerseite ging, um die Geschenke herauszuholen. Es fiel ihm schwer, die

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