Sag erst, dass du mich liebst
dass er aufgrund des Namens Freddie annimmt, dass du ein Mann und mein Ehegatte bist.”
„Und du hast ihn nicht aufgeklärt.” Es war eher eine Anschuldigung als eine Frage.
Lexi schüttelte den Kopf und senkte den Blick. „Nein.”
Offensichtlich verwirrt ließ Freddie sich wieder auf das Sofa plumpsen. „Warum nicht?”
Lexi biss sich auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Als sie sich schließlich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, antwortete sie mit schwacher Stimme. „Ich denke, ich wollte einfach noch ein wenig Zeit gewinnen, bis mir klar sein würde, was ich tun soll.” Tränen traten ihr in die Augen, als sie dem ungläubigen Blick ihrer Schwägerin begegnete.
„Oh, Freddie, wie konnte ich das Ganze nur so vermasseln? Und warum konnte er nicht in Chicago bleiben, wo er hingehört?”
Freddie stand auf und kniete sich neben den Schaukelstuhl, um die Arme um Lexi zu schlingen. „Liebst du ihn?” fragte sie sacht.
„Um die Wahrheit zu sagen, muss ich gestehen, dass ich ihn nicht einmal richtig kenne”, schluchzte Lexi.
„Oh, du meine Güte! Jedes Mal, wenn du den Mund aufmachst, wird die Sache noch verrückter.”
Tränen liefen über Lexis Wangen, und sie wischte sie mit dem Handrücken fort. „Ty und ich waren Nachbarn, und wir haben uns nur selten gesehen. Wenn wir uns im Treppenhaus getroffen haben, haben wir Hallo gesagt, und das war’s. Bis zu dem Abend, als ich den Radiosender verlassen habe.”
„Wieso war es an dem Abend anders?”
Lexi holte tief Luft. Sie hatte angefangen, die Sache zu erklären, also würde sie es jetzt auch zu Ende bringen. Außerdem war ihre Geheimniskrämerei genau das, was sie in diese missliche Lage gebracht hatte.
„Nachdem ich die Besprechung mit dem Wunderknaben hatte, der dafür verantwortlich war, den Radiosender neu zu strukturieren, entschied ich, dass ich meine Sendung auf keinen Fall von Los Angeles aus produzieren würde. Ich wollte nicht so weit von zu Hause wegziehen, also habe ich meine Kündigung eingereicht - mit sofortiger Wirkung - und mein Büro geräumt. Alles, wofür ich in den letzten fünf Jahren gearbeitet hatte, war in nicht einmal einer halben Stunde nichts mehr wert, und ich fühlte mich einfach schrecklich.” Sie schluckte. „Als ich zurück in meine Wohnung fuhr, um zu packen, kam Ty gerade aus dem Krankenhaus. Er sah noch schlimmer aus, als ich mich fühlte.”
Freddie nickte. „Aber wie seid ihr zwei zusammengekommen?”
„Er erzählte, dass er einen wirklich furchtbaren Tag in der Notaufnahme gehabt hatte, und ich sagte ihm, dass ich meinen Job verloren hätte.” Lexi lächelte gequält. „Ty schlug vor, dass wir zusammen zu Abend essen und uns eine Flasche Wein teilen, da wir beide so einen schlechten Tag hinter uns hatten. Ich hätte ablehnen sollen, doch mir gefiel die Aussicht, nicht allein sein zu müssen. Also habe ich seinem Vorschlag zugestimmt.”
„Und wo seid ihr gelandet? Habt ihr es bei dir oder bei ihm getrieben?”
„Freddie!”
„Entschuldige, Lexi, aber das hört sich alles an wie eine Seifenoper. “
Lexi zuckte mit den Schultern. „Meine Wohnung hatte einen Gaskamin, und davor haben wir dann ein Picknick gemacht. Er brachte zwei Flaschen Wein mit, und ich hatte noch Brot und Käse. Wir sprachen darüber, wie desillusioniert wir vom Leben wären, und ich erzählte ihm von der Ruhe, die ich immer hier in den Bergen finde, und dass ich hierher zurückkehren wollte. Irgendwie kam eins zum anderen, und bevor noch einer von uns richtig wusste, was geschehen war, suchten wir unsere Kleider wieder zusammen und sagten uns verlegen Lebewohl.”
Freddie schüttelte den Kopf, und sie schwiegen einen Moment, als ihnen die Tragweite der ganzen Situation bewusst wurde.
„Ich frage mich, was er jetzt wohl tun wird”, meinte Freddie schließlich.
„Ich wünschte, er würde mich und das Baby einfach in Ruhe lassen.” Lexi wischte sich eine Träne ab. „Vor achtundvierzig Stunden brauchte ich mir nur Sorgen darüber zu machen, ein Baby zu bekommen. Dann, innerhalb weniger Sekunden, steht meine ganze Welt auf dem Kopf.”
Freddie nickte voller Mitgefühl. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, was das für ein Schock gewesen sein muss, als du feststelltest, dass der Vater deines Babys auch derjenige sein würde, der es auf die Welt holt.”
„Es war furchtbar”, schniefte Lexi. „Da lag ich, mitten in den Wehen, als Ty hereinspazierte. Was sollte ich sagen? Oh,
Weitere Kostenlose Bücher