Sag erst, dass du mich liebst
Dilemma beobachteten, kam ein glänzendes rotes Auto auf den Parkplatz gefahren.
Als der Fahrer ausstieg, eine schwarze Tasche vom Rücksitz nahm und zu Freddie hinüberging, gefror Lexi das Blut in den Adern.
Ty war zurückgekehrt und würde jetzt höfliche Konversation mit ihrem „Ehemann” Freddie machen.
„Ist etwas nicht in Ordnung?” fragte Ty die offenkundig nervö se Frau.
„Nein”, antwortete die zierliche Blondine. Eine leichte Röte überzog ihre Wangen, als Ty sie skeptisch betrachtete. „Nun, ja
… vielleicht doch.” Sie zeigte mit dem Finger auf die Kliniktür.
„Ich muss dort hinein … aber ich kann es nicht.”
„Warum nicht?” wollte Ty verwirrt wissen. „Die Klinik ist offen für jeden.”
Sie errötete noch mehr. „Es ist… na ja, wissen Sie … ic h habe da dieses Problem.”
„Was für eins?” hakte er sanft nach. „Ich bin Dr. Braden.
Vielleicht kann ich Ihnen helfen.”
„Ich glaube nicht” sagte sie. Ihr Pferdeschwanz schwang heftig hin und her, als sie den Kopf schüttelte. „Ich habe versucht, darüber hinwegzukommen. Ehrlich.” Um Verständnis flehend sah sie ihn an. „Aber ich kann nichts dagegen tun. Es ist wie ein Fluch.”
„Wie kommen Sie darauf, dass Sie verflucht sind?” fragte Ty.
Gleichzeitig überlegte er, ob er sie an einen Psychologen überweisen sollte.
Die Frau schloss die Augen, holte tief Luft und rief dann aus:
„Oh, Himmel, Doc. Dieser Ort macht mich krank.”
Ty war sich nicht sicher, was für eine Erklärung er erwartet hatte, aber diese auf jeden Fall nicht. „Wie bitte?”
„Es liegt an dem Geruch”, erklärte sie sichtlich verlegen.
„Sobald ich dieses antiseptische Zeug rieche, fange ich an zu spucken.”
Ty räusperte sich, um sein Lachen zu unterdrücken angesichts ihrer Äußerung. „Ich verstehe ja, dass das ein Problem darstellt, aber ich kann Sie nicht hier draußen auf dem Parkplatz untersuchen.”
„Oh, ich bin nicht hier, um Sie zu sehen”, meinte die Frau hastig. „Wenn ich einen Arzt brauche, dann gehe ich zu Granny Applegate.”
Ty runzelte die Stirn. Jedes Mal, wenn er den Namen der alten Frau hörte oder an ihre ärztlichen Praktiken dachte, kamen ihm schwarze Katzen und ein dampfender Topf mit Hexentrank in den Sinn. Wie konnte eine junge, offenbar intelligente Frau sich in die Hände einer solchen Quacksalberin begeben?
„Wenn Sie nicht hier sind, um mich zu sehen, dann …”
„Ich bin hier, um meine Schwägerin und ihr Baby nach Hause zu bringen”, unterbrach ihn die Frau. Sie schaute nervös zur Klink. „Allerdings kann ich ihr nicht sagen, dass ich hier bin, denn wenn ich hineingehe, dann …”
„Wird Ihnen schlecht”, beendete Ty den Satz für sie.
Sie schien erfreut zu sein, dass er sie verstand. „Wenn Sie Lexi bitte sagen könnten, dass ich hier bin, wäre das sehr nett.”
„Natürlich”, sagte Ty und ging zum Eingang.
Seine Abneigung gegen Alexis’ Ehemann nahm immer mehr zu, während er an das Dilemma der hübschen blonden Frau dachte. Anscheinend war die gesamte Familie Hatfield mit einem nervösen Magen geschlagen. Der gute alte Fred müsste doch wissen, welchen Qualen er seine Schwester aussetzte.
Aber machte es dem Mann etwas aus, dass die Frauen in seinem Leben litten? Nein. Der Typ war so unsensibel wie ein Klotz. Wie konnte sich eine Frau nur zu solch einem Mistkerl hingezogen fühlen?
Ty schüttelte den Kopf und trat in die Klinik. Es gab Dinge, die er an Frauen nie verstehen würde, und manchmal wollte er es auch nicht.
Lexi wandte sich vom Fenster ab, ging hinüber zum Korbwagen und nahm ihr Baby hoch. Gleich würde Ty sie damit konfrontieren, was er über ihren ,Ehemann’
herausgefunden hatte. Dann würde es nicht schwer für ihn sein, auch alles andere herauszubekommen, was sie vor ihm hatte geheim halten wollen.
Sie holte tief Luft und ließ sich mit Matthew auf den Schaukelstuhl fallen.
Es war ja nicht so, dass sie Ty für immer im Dunkeln über seinen Sohn hatte lassen wollen. Das hatte sie nie vorgehabt.
Aber aus Angst hatte sie während der langen Monate ihrer Schwangerschaft geschwiegen, und jetzt brauchte sie Zeit, um all das zu verarbeiten, was geschehen war. Wie sollte sie einem Mann, der nie Kinder haben wollte, erzählen, dass er eins gezeugt hatte?
„Lexi, geht es dir gut?” fragte Martha besorgt. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.”
Sie wünschte, es wäre nur das. Es schien ihr immer noch besser, als Ty
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