Sag erst, dass du mich liebst
verhindern, dass sich die Geschichte wiederholte. Anders als Ty, würde Matthew seinen Vater kennen und sich niemals so benachteiligt fühlen, wie Ty es immer getan hatte.
Er drückte dem Baby einen Kuss auf die Stirn und gab seinem Sohn und sich selbst gegenüber ein Versprechen ab. „Du sollst wissen, dass ich dich liebe und immer für dich da sein werde.” Er drückte Matthew an sich. „Und ich würde eher durch die Hölle gehen, als dass mich Fred Hatfield oder deine Mutter davon abhalten könnten.”
Lexi wachte mit klopfendem Herzen auf. Hastig setzte sie sich auf und schaute sich in dem schwach erleuchteten Raum nach dem Korbwagen um, in den Martha Matthew gelegt hatte, nachdem Lexi ihn gestillt hatte.
Er war nirgends zu sehen.
Voller Panik griff Lexi nach der Klingel, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass sie nicht darauf drücken konnte. Frustriert warf sie die Decke beiseite und versuchte aufzustehen.
Ihr erschöpfter Körper protestierte gegen die heftigen Bewegungen, und ihre Knie drohten nachzugeben, als sie aufstand, doch sie ignorierte die Warnsignale. Sie musste ihr Baby finden.
Der Weg durch ihr Zimmer und über den langen Korridor zehrte an ihren schwachen Kräften, und sie musste sich gegen die Wand lehnen.
„Martha …”
„Lexi, was zum Teufel machst du hier?” Martha sprang auf.
„Ich habe dir doch gesagt, du solltest beim ersten Mal nicht ohne meine Hilfe aufstehen.”
Der Raum begann sich zu drehen, und Lexi merkte, dass sie zusammensackte. „Wo … ist mein Baby?”
„Doc, kommen Sie her”, brüllte Martha, als Lexi sich schwer gegen sie lehnte. „Sofort!”
Kurz bevor Lexi den Kampf gegen die Ohnmacht verlor, wurde sie von starken Armen hochgehoben und an eine breite Brust gedrückt. Der Duft des Mannes, der sie festhielt, umgab sie. Er roch nach würzigem After Shave und … Babypuder.
Er hatte wohl das Baby auf dem Arm gehabt, als Martha ihn gerufen hatte. Der Gedanke klärte sofort Lexis umnebelten Geist.
Neue Kraft floss von Tys Körper in ihren, während er sie an sich presste, und Lexi schloss hastig die Augen, als eine Welle ungeahnter Gefühle sie aufwühlte.
„Lass mich runter, bitte.”
„Nein.”
„Ich kann alleine gehen”, beharrte sie.
„Ja, sicher.” Ty lachte, aber es war kein fröhliches Lachen.
„Deshalb wärst du auch fast auf dem Fußboden gelandet.”
Ohne noch mehr zu sagen, trug er sie den Flur entlang zu ihrem Zimmer und legte sie wieder ins Bett. Ohne den Körperkontakt fühlte Lexi sich plötzlich kalt und verlassen. Es war lächerlich angesichts der Umstände, doch es war nun einmal so.
Mit ruhiger Bestimmtheit maß Ty ihren Blutdruck und den Puls, bevor er, anscheinend zufrieden, beides in ihre Karte eintrug, die Arme vor der Brust verschränkte und sie anstarrte.
„Eine Geburt ist harte Arbeit, Alexis”, sagte er streng. „Und auch wenn ich meinen Patientinnen nicht empfehle, länger als einige Stunden nach einer normalen Geburt im Bett zu bleiben, erwarte ich, dass sie meine Anordnungen respektieren.”
Lexi biss sich auf die Lippen, um ihn nicht anzubrüllen, dass es seine Schuld sei, dass sie aufgestanden war, weil sie einen furchtbaren Albtraum gehabt hatte, in dem er ihr das Baby weggenommen hatte. Vorsicht zwang sie dazu, ruhig zu bleiben.
Sie wollte auf keinen Fall Tys Argwohn wecken.
Stattdessen fragte sie: „Wo ist mein Sohn?”
„Hier ist er”, erklärte Martha und rollte den Korbwagen an Lexis Bett. „Er hat dem Doktor einen Besuch abgestattet, während du geschlafen hast.” Sie wandte sich an Ty. „Sind Sie sicher, dass ich nicht doch bleiben soll?”
„Gehen Sie nur, Martha”, meinte Ty. „Ich schaffe das schon.”
„Doc Fletcher wollte immer, dass ich da bleibe, wenn wir einen Übernachtungspatienten hatten”, sagte sie etwas beleidigt.
Ty zuckte mit den Schultern. „Dr. Fletcher hatte eine Frau, die zu Hause auf ihn wartete. Ich nicht. Außerdem muss ich noch so viel Papierkram erledigen, dass ich ohnehin die halbe Nacht hier sein werde.”
Lexi hoffte, dass Martha so stur wie immer sein würde, sah ihre Hoffnungen aber enttäuscht, als Martha meinte: „Sind sie sicher?”
„Ich verspreche, dass ich gut auf die beiden aufpassen werde”, erklärte Ty lächelnd. „Jetzt gehen Sie schon nach Hause, und erholen Sie sich.”
Lexi sah mit wachsendem Unbehagen, dass Martha schließlich nickte und zur Tür ging. „Wenn Sie mich brauchen, haben Sie ja meine Nummer”, sagte Martha und
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