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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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eine dichte Front, die links und rechts lang genug war, um uns von der Flanke zu nehmen. Doch man wartete ab, und die Waffen funkelten im Sonnenschein Scorpios.
    Wenn es Menschen gibt, die über andere Menschen herfallen und sie ausplündern, sie töten und vernichten, dann müssen die Opfer entweder sich wehren oder untergehen. Der Untergang ist nicht immer einfach, wenn die Gewaltlosigkeit eine Sache des Glaubens ist. Sich zu wehren, fällt zuweilen leichter, auch wenn diese Handlungsweise unweigerlich zur totalen Vernichtung eines der Gegner führt. Zuweilen ist es in der Tat besser, sich überhaupt nicht zu wehren.
    Wer vermochte zu sagen, woher diese Fischköpfe sich das Recht nahmen, aus ihren Ländern über den Horizont der Welt heraufzusegeln und unsere Länder zu brandschatzen und zu plündern?
    Auf solche Fragen sucht man keine Antwort, schon gar nicht wenn man in schnellem Galopp dahinstürmt, das Schwert in der Faust, das Sonnenlicht Scorpios auf dem Helm, das galoppierende Tier zwischen den Knien, vor sich die näherkommenden Fischgesichter, das Funkeln der feindlichen Waffen, während man sich selbst auf den scharlachroten Sekundenbruchteil des Zusammenstoßes vorbereitet.
    Die Brüderschaft stieß auf die dichten Reihen der Shanks und brach durch in einem Gewirr blitzender Klingen und spritzenden Blutes, kreischender Sleeths und Zorcas, umsinkender Männer und niedergerittener Fischköpfe.
    Es war eine einzige verwischte Bewegung. Das Schwert stieß und hieb zu, parierte, sprang empor, glitschig von dem fettigen grünen Schleim der Shanks, lebendiger Stahl in meiner Hand.
    Wir waren umringt. Die Shanks rückten vor. Segs Pfeile streckten sie nieder, so schnell er die Sehne zu spannen und loszulassen vermochte. Inchs Axt fand mit metronomischer Regelmäßigkeit ihr Ziel und hieb breite Schneisen durch die Masse der Fischkörper. Eiskalte Augen starrten uns an, der unerträgliche Gestank der Fischwesen umgab uns mit übelkeiterregender Intensität. Wir kämpften, wobei Balass die ganze Geschicklichkeit des Hyrkaidurs zur Schau stellte, während Oby, der nun mit menschlichen Waffen stritt, seine Gegner niedermachte. Das Klirren der Schwerter hallte über die freundliche Wiese. Blut tropfte auf die Blumen, das rote Blut von Paz und der grüne Schleim der Fischköpfe.
    Die Shanks trugen Bronzerüstungen, auf die Fischschuppen graviert waren. Ihre Körper waren menschenähnlich, doch auf ihren Hälsen saßen Fischköpfe, Köpfe von Fischen verschiedener Arten.
    Doch wir mußten so viele töten, wie wir konnten, und hatten keine Zeit, auf die Unterschiede zu achten. In ihren Fischaugen sahen wir vermutlich auch alle gleich aus, obwohl ein Pachak und ein Khibil eigentlich nicht viel Ähnlichkeit miteinander haben, und Diffs sich von Apims unterscheiden, wie ich einer bin.
    Die Horden stinkender Fischköpfe stürmten heran. Unsere Zorcas stiegen auf die Hinterhand und versuchten Platz zu schaffen. Schwerter hieben und stachen zu. Immer wieder wurden Männer im letzten Moment durch die Klinge eines Waffengefährten gerettet. Bald würden unsere Arme ermüden, denn obwohl wir erfahrene kregische Kämpfer waren, besaßen wir doch die Schwäche aller Menschen. Muskeln und Blut, Sehnen und Atem halten eben nur eine bestimmte Belastung aus und müssen dann versagen. Und die Fischköpfe zählten etwa doppelt so viele Kämpfer wie wir.
    Wir lieferten ihnen einen großartigen Kampf.
    Doch wir wurden zurückgedrängt. Die Pachaks fanden eben noch ein schwaches Glied im Kreis, und wir drängten hindurch. Ich stand in den Steigbügeln auf und schwenkte das tropfende Schwert.
    »Zu den Bäumen!« brüllte ich. Damit übernahm ich die Verantwortung. Ich ordnete den Rückzug an. Ich führte meine Männer aus der Todesfalle.
    In schnellem Galopp hielten wir auf die Bäume zu und kamen dabei an der kleinen Ruine auf der Anhöhe vorbei. Es kehrten aus dem Kampf weit weniger zurück, als noch vor kurzem mutig hineingestürmt waren.
    An der Baumgrenze formierten wir uns neu. Unsere Zorcas ermüdeten bereits. Wir alle atmeten schwer. Die meisten von uns waren verwundet. Blut leuchtete rot auf unseren Rüstungen. Und über allem lag der klebrige grüne Schleim, stinkend, unangenehm, wie Erbrochenes, uns allen zuwider und an das vermeidliche Ende erinnernd.
    Die dunkle Masse der Shanks mit den böse funkelnden Waffenspitzen wartete am anderen Ende des grünen Hangs. Banner flatterten über den Gestalten, ein buntes Gewirr, das den

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