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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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uns somit zwischen den beiden Seitendurchgängen und der Mitte des Mausoleumskomplexes.
    Der Boden bewegte sich.
    Der Boden begann sich zu drehen.
    Die beiden Enden der Seitenpassagen und der Vorraum hinter uns glitten schnell zur Seite – Widdershins! –, und der Boden, auf dem wir erstarrt verharrten, drehte sich und trug uns ins rätselhafte Zentrum des Mausoleums.
    Schließlich hielten es einige Söldner nicht mehr aus. Es handelte sich nicht um Paktuns. Angstschreiend hasteten sie auf den sich schließenden Streifen gelben Lichts zu und sprangen kreischend vom kreisenden Boden, warfen sich verzweifelt vor, hasteten sinnlos überall hin, um dem Horror dieses Ortes zu entgehen.
    Wir, die wir zurückblieben, drehten uns mit dem Saal der Ghuls, wurden einwärts geschwungen, um uns dem Unbekannten zu stellen, das die Untoten in Panik hatte auferstehen und fliehen lassen.

17
     
     
    Von den Söldnern die die Flucht ergriffen, sahen wir keinen wieder. Nie wieder.
    Was wir zu sehen erwarteten, mochte Opaz wissen – ich wußte es nicht.
    Was wir schließlich zu sehen bekamen, war eine solide Mauer der Dunkelheit. Der Boden drehte sich um hundertundachtzig Grad und kam erbebend zum Stillstand, so als würden wir mit Ketten über einem bodenlosen Abgrund gehalten. Die Finsternis strahlte weiter, doch blieb es dünn und bleich. Die Steinvorsprünge zeigten sich leer von Leichen. Der Unrat auf dem Boden knisterte mit jedem Schritt unter unseren Füßen. Vorsichtig näherten wir uns der pechschwarzen Wand, die uns Widerstand leistete – wir vermochten keine Einwirkung auf die immaterielle Substanz zu nehmen.
    Die hohen Reihen leerer Vorsprünge schauten mißbilligend auf uns nieder. Das Licht umwallte uns düster, die Stille war lähmend.
    »Die Wände«, sagte Quienyin, »die Steinvorsprünge – ich glaube ...«
    »Du hast recht, Meister Quienyin!« Tyfar eilte zur nächsten Wand und stellte den Fuß gegen den untersten Vorsprung. Ein langsamer, unaufhaltsamer Druck schob seinen Fuß über den Boden.
    »Die Wände!« kreischte Ariane. »Sie wollen uns zerdrücken! Sie rücken zusammen!«
    Gleichmäßig und mit leisem Wimmern wie von gefangenen Tieren rückten die Wände gegeneinander vor. Zugleich wurde die Mauer der Schwärze vor uns schmaler.
    Nun war zu sehen, daß es zwischen Mauer und Boden einen fingerbreiten Spalt gab. Und plötzlich wurde uns die diabolische Natur dieser steinernen Mahlsteine bewußt.
    »Die Steinvorsprünge!« rief Ariane und begann zu schwanken und sich das Haar zu raufen. »Seht ihr – sie stehen sich nicht gegenüber!«
    Sie hatte recht. Die Steinvorsprünge waren auf einer Seite höher angesetzt als auf der anderen. Beim Aufeinandertreffen würden die Vorsprünge der einen Wand genau zwischen die Erhebungen der anderen Wand greifen. Es hatte keinen Sinn, hinaufzuspringen und in einer der Steinnischen Schutz zu suchen, die eben erst von den Toten freigemacht worden waren. Der gegenüberliegende Vorsprung würde sich unaufhaltsam in die Lücke pressen und ...
    Verzweifelt schauten wir uns nach einem Ausweg um.
    »Hier erleben wir die Kaochum«, unterrichtete uns Quienyin, obwohl nur wenige in der Lage waren, dieses Wissen aufzunehmen. »Die Kiefer des Todes.«
    Die Kaochum, die Todeskiefer, würden uns sehr bald plattdrücken, wenn uns keine Lösung einfiel. Mein Blick fiel auf einige kleine Steinbrocken, die irgendwo abgebrochen waren.
    Ich ging davon aus, daß die anderen mein Vorhaben erkennen und mithelfen würden, und machte mich wortlos daran, die Brocken aufzuheben und zur Seite zu werfen, bis ich ein festes keilförmiges Stück gefunden hatte. Dies steckte ich mit der Spitze voran in den fingerbreiten Spalt zwischen Boden und Wand und keilte es mit heftigem Tritt fest. Es dauerte nicht lange, bis wir alle in hektischem Treiben Keile unter die Mauern trieben. Einige Brocken wurden zu Pulver zermahlen, andere fanden keinen Halt und rutschten weiter. Einige aber setzten sich fest.
    Das keckernde Geräusch, das an gefangene Tiere erinnerte, geriet ins Stocken; es wurde wieder lauter, sobald ein Keil zerfiel, ließ dann aber wieder nach in dem Maße, wie wir erbarmungslos Keile setzten, so schnell und fest wir konnten.
    Die Mauern erbebten. Ein schrilles Jaulen machte sich bemerkbar. Die Mauern zitterten.
    Plötzlich stieg von den zurückgebliebenen Habseligkeiten der Leichen eine dichte Staubwolke auf. Das unangenehme Pulver legte sich uns auf Köpfe und Schultern, und wir wedelten mit

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