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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Amklana. Plötzlich hatte sie viel von ihrer Selbstbeherrschung verloren – doch brachte ich es nicht über mich, ihr deswegen Vorwürfe zu machen.
    Schließlich begleitete sie uns als einzige Frau. Sie hatte ihre vier Zofen und ihre Leibwächter bei der Hauptgruppe gelassen. Zweifellos vermißte sie die liebevolle Zuwendung ihrer persönlichen Dienerinnen. Ihr rosiges Gesicht starrte gerötet empor, und ihr hellblondes Haar war ungekämmt und durchsetzt mit Staub und anderen Brocken. Ihr Kleid war in einem schlimmen Zustand.
    Ja, sie tat mir leid, die Lady von Amklana.
    Bis jetzt wußte ich nicht, welchen Rang sie bekleidete, doch war ich sicher, daß sie eine Kovneva war. Nichts anderes konnte ihr Auftreten erklären. Außerdem hatte sie mich nachsichtig behandelt.
    »Mir will scheinen«, sagte ich absichtlich laut, »wenn diese Moder-Fürsten sich ihren Spaß mit uns machen wollen, dann nützt es ihnen wenig, wenn wir nicht weiterkommen.«
    Dies stimmte im Grunde nicht. Doch machten meine Worte keinen Unterschied. Sie lösten nichts aus – ganz im Gegensatz zu jenen paradiesischen Momenten im Feuerkristall-Korridor – nach meinem Kampf gegen Tarkshur hatte ich dort den Schlüssel herbeigerufen, der mich von meinen Fesseln befreite. Anscheinend waren hier im Moder unterschiedliche Arten von Illusionen am Werk. Und ich fragte mich, wie der verdammte Moder-Fürst uns wohl beobachtete – etwa wie ein Zauberer aus Loh, der in Lupu ging und die Ereignisse aus der Ferne verfolgte?
    Logu Fre-Da und sein Zwilling Modo Fre-Da bedachten ihre Herrin mit besorgten Blicken. Naghan der Doorn, der große Numim, betrachtete die beiden Hyr-Paktuns, und auf seinem Gesicht stand deutlich die Sorge.
    Die beiden Zwillinge trugen, wie ich erfreut festgestellt hatte, die gleiche Anzahl Trophäenringe an ihren Pakais; diese Ringe hatten sie besiegten Paktuns abgenommen. Wenn ein Paktun einen anderen berühmten Söldner besiegt, nimmt er den Ring an sich, mit der die Pakmort oder die Pakzhan an der um den Hals führenden Seidenschnur befestigt ist. Einmal war mir eine solche baumelnde Pakai zum Verhängnis geworden. Nun sah ich, wie die Zwillinge ihre Pakais betasteten, und erkannte, daß sie sich zu stählen suchten, daß die Erinnerung an ihr Können ihnen Halt und neue Zuversicht in ihr Nikobi gab. Ich habe viel für Pachaks übrig, und diese beiden – so wollte mir scheinen – waren vorzügliche Vertreter ihrer vorzüglichen Rasse.
    Unvermutet fragte ich mich, wieviel Swag sie wohl bei sich führten.
    Eine hitzige Diskussion begann – hitzig war sie zumindest von Seiten der Lady Ariane, während Quienyin und Tyfar sehr höflich blieben. Wir schienen eine Sackgasse erreicht zu haben, und niemand konnte sich mit dem Gedanken anfreunden, womöglich den Weg zurückverfolgen zu müssen, den wir gekommen waren.
    Da uns nichts Besseres einfiel, machten wir noch einmal die Runde durch die Neun Säle und kamen dabei an Loriman und seinen Leuten vorbei, die sich noch immer als Mauerbrecher abmühten. Wir begegneten einigen herumstreifenden Ungeheuern, die uns einen Rapa kosteten – und kehrten schließlich in den Saal der Ghuls zurück, um dort wieder zur Decke emporzustarren.
    Die Lösung des Rätsels war entweder so kompliziert, daß wir sie nicht finden konnten – was ich bei Quienyin nicht für möglich hielt, auch wenn er seine magischen Kräfte verloren hatte –, oder sie war kindisch einfach.
    Viele Leute auf Kregen haben mich schon einen Onker geschimpft, einen Get-Onker, einen Prinz aller Narren ...
    »Baut noch einmal eine Pyramide«, sagte ich und muß zugeben, daß meine Stimme so klang, wie wohl auch der Herrscher Vallias gesprochen hätte – oder der Erste Leutnant an Bord eines 75-Kanonen-Schiffes.
    An der Spitze der Pyramide stehend, hob ich das Krozair-Langschwert und hieb damit kräftig gegen das Dach; achtmal ließ ich den Stahl gegen den knubbligen schwarzen Vorsprung über meinem Kopf prallen.
    Die Schläge hallten hohl über die Steinpodeste.
    Und alle Leichen erhoben sich.
    Jede einzelne Leiche geriet in Bewegung. Aus den scheußlichen Mündern stieg ein schrilles, gespenstisches Kreischen, das unsere Nerven erbeben ließ. Ausnahmslos stiegen die Toten empor und stürmten schreiend fort, blindlings aus dem Saal der Ghuls stürmend.
    In würdelosem Strom drängten sie sich durch die beiden Seitenöffnungen, die in den Saal führten. Wir übrigen waren am inneren Ende der länglichen Halle versammelt und befanden

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