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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einer Invasion banden.
    Ich wanderte durch die Tavernen und Schänken des Heiligen Viertels. Der Erlegte Leem, der Thraxter und Voller, der Rubinrote Prychar und die Diamantene Lilie – dort fand ich nichts. Ich mußte mit Prinz Nedfar und seinem Gefolge sprechen. Er wußte bestimmt Bescheid. Wäre er im Goldenen Zhantil gewesen, hätte ich mir wohl notfalls gewaltsam Zutritt verschafft. Doch fand ich ihn schließlich im Bolzen und Pfeil. Er saß trinkend und scherzend mit Freunden zusammen, und die ganze Runde schien bester Laune zu sein. Ich vermutete, daß man bald abfliegen würde.
    Ich rang mir ein Lächeln ab.
    Sollte ich zu unangenehmen Mitteln greifen müssen, so mußte schon eine zwingende Notwendigkeit eintreten, wollte ich die Hand gegen Nedfar erheben – das war mir klar. Ein Angriff auf Vallia – war das keine zwingende Notwendigkeit? Ich hoffte, daß Opaz in seiner unendlichen Weisheit der Unsichtbaren Zwillinge mir das ersparen würde.
    Weil sich Nedfar eine Taverne ausgesucht hatte, in der er bisher nicht oft eingekehrt war (bestimmt hatte das etwas mit der veränderten Einstellung zu Diffs zu tun), hätte nicht nur ich Schwierigkeiten, ihn zu finden. Vermutlich wollte er ein wenig ungestört sein, ohne allerdings die Gesellschaft guter Freunde zu missen. Als ich eintrat und zwischen den gefüllten Tischen hindurchging, drängte sich hastig von hinten ein Mann vorbei und stieß mich zur Seite. Weil ich gerade eine Rolle spielte, ließ ich es geschehen.
    »Dringende Nachricht für den Prinzen!« fauchte mich der Mann an.
    Nedfar wurde sofort aufmerksam.
    Als ich den Tisch erreichte, konnte ich noch beobachten, wie sich Nedfars Ausdruck veränderte. Die gute Laune verließ ihn jählings, und er wirkte plötzlich angespannt.
    »Heute abend?«
    »Vor drei Burs, mein Prinz. Dafür werden Köpfe rollen – aber das Unglück ist geschehen ...«
    Der Bote trug dunkle Kleidung und schien eine Art Schreiber oder Verwaltungshelfer zu sein. Und er wirkte verängstigt.
    Nedfar stand auf.
    »Meine Freunde, ihr müßt mich entschuldigen.« Aber dann brachte er es doch nicht fertig, die schlechte Nachricht für sich zu behalten. »Ich habe soeben erfahren, daß meine Tochter, Prinzessin Thefi, mit meinem Adjutanten Lobur dem Dolch durchgebrannt ist.«
    Nedfars Freunde sprangen von ihren Stühlen auf, um ihr Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen, und lautes Stimmengewirr füllte den Schankraum. Ich hielt mich im Hintergrund. Der Bote verbeugte sich und war froh, der Szene zu entkommen. Nedfar wirkte plötzlich ausgezehrt. Er liebte seine Tochter und mochte seinen Adjutanten – aber bisher war ihm offenbar nicht der Gedanke gekommen, daß die beiden eine Verbindung eingehen könnten. Vielleicht hatten Tyfar und ich mehr gesehen als andere – auch ohne ein besonderes Talent dafür zu haben. Kov Thrangulf, der unten in den Ländern der Morgendämmerung bei einem Regiment persönlicher Zorcareiter diente, war eigentlich zum Ehemann Prinzessin Thefis auserkoren. Bestimmt würde Nedfar ihn jetzt holen lassen. Was Lobur den Dolch betraf – der hatte sich von seinen Freunden, von Heim und Familie gelöst und sich und Thefi den verräterischen Strömungen des Schicksals ausgeliefert. Mir blieb nichts anderes übrig, als Thefi alles Gute zu wünschen. Mich ging die Sache nichts an.
    Mir ging es vielmehr darum, möglichst viel über den vorgesehenen Angriff auf meine Heimat herauszufinden.
    Es wäre sinnlos gewesen, Nedfar jetzt darauf anzusprechen. Im Augenblick hatte er nur seine Tochter im Kopf. Ich blieb im vorderen Teil des Gastraums stehen und beobachtete die Szene. Einer der am Tisch sitzenden Pallans, der sich angeregt mit seinem Nachbarn unterhielt, führte das Kommando im Hammabi el Lamma; er verwaltete den auf einer künstlichen Insel stehenden Palast. Seine Bekanntschaft mit Nedfar rührte offenbar von dessen Besuchen bei der Herrscherin – seiner Kusine – her.
    Umgeben von Freunden, abgeschirmt durch aufmerksame Wächter, verließ Prinz Nedfar den Bolzen und Pfeil. Im Innenhof traten gerade Jongleure auf, und in einer kleinen Bude wurde eine dumme Komödie aufgeführt, wie sie in Kregen gern gesehen wird.
    Wenn Prinz Nedfars Gedanken sorgenvoll um Thefi kreisten, so lauerte in meinen Gedanken die Angst um Vallia.
    Nun kann man zwar nicht, wie es oft geschieht, generell behaupten, daß alles, was bei einem militärischen Einsatz mißglücken kann, auch wirklich schiefgehen wird; andererseits ist dieser Spruch

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