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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Seg, der den größten Teil der vallianischen Streitkräfte kommandierte, hatte ich mir meine Wächter vom Hals halten können. Parallel dazu hatte es Delia Nath Karidge gestattet, drei Viertel der Ergebenen Leibwache der Herrscherin in den Krieg gegen Hamal zu führen. Nath würde nicht zögern, mir zu folgen, in dem Bewußtsein, daß ein Kampf wohl nicht ausbleiben würde. In diese Gleichung mußte ich noch die Besatzung der Mathdi einbeziehen, eines Vollers, den wir in den Tagen vor der Einnahme Ruathytus mit großer Wirkung eingesetzt hatten.
    So preßten wir die Hebel nach vorn, so weit es ging, und rasten unter den kregischen Monden dahin, von denen jetzt vier zwischen den Wolken schimmerten, die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln, die Zwillinge und die Frau der Schleier.
    Ich versuchte meine finsteren Vorahnungen abzuschütteln (die außerdem egoistisch und undankbar waren) und die Stimmung zu heben. »Warum bringst du einen Bogen mit, den du noch in der Beize hast, Seg? Es wäre doch bestimmt besser, ihn in dem Bad liegen zu lassen?«
    »Manche Bogenschützen sind dieser Ansicht. Du weißt, ich bin es gewöhnt, meine Bögen unterwegs zu beizen.« Und Seg warf einen Blick auf Jaezila, deren Gesicht vom rosagoldenen Mondlicht beschienen war. »Dies ist ein ganz besonderer Bogen. Ich möchte ihn im Auge behalten.«
    »Ach?«
    »Er besteht nicht aus Yerthyr-Holz. Seitdem ich nicht mehr in Erthyrdrin lebe, habe ich viel dazugelernt, das kannst du mir glauben. So sind die rosaroten Federn des valkanischen Zim-Korf für Pfeile genauso geeignet wie die blauen Federn des Königs-Korf aus meinen Heimatbergen.«
    »Genauso?«
    Seg lachte. »Nun ja, mein alter Dom, du kannst nicht von mir erwarten, daß ich sie als besser bezeichne.«
    »Und zweitens?«
    »Nun ja, das Holz des vallianischen Lisehn-Baums eignet sich für den Bogen so gut wie Erthyr-Holz.«
    »Nicht besser?«
    Jaezila lachte.
    Seg riß sich zusammen, wußte er doch, daß wir dazu neigten, ihn wegen solcher schwierigen Aspekte des Bogenschießens und Waffenbaus zu necken. »Dein mutiger junger Prinz, Lela – sagtest du nicht, er sei Bogenschütze?«
    »Gewiß, Seg, aber ...«
    »Für einen Hamalier reicht's«, sagte ich und duckte mich vor dem scherzhaft geführten Hieb meiner Tochter. »In Wahrheit ist er ein Axtschwinger, Seg, und versteht sich hervorragend darauf. Allerdings ist er nicht ganz so ausgefuchst wie Inch. Mit dem Bogen ist ihm Jaezila überlegen.«
    »Die sticht so ziemlich jeden aus«, stellte Seg fest. »Ich weiß – ich habe sie ausgebildet.«
    »Dann verdankt Tyfar dir sein Leben«, sagte ich gelassen. »Denn Jaezila – Lela konnte mit ihrem Bogen ein Sumpfungeheuer niederstrecken, das nur aus Krallen und Zähnen zu bestehen schien. Das Biest wollte Tyfar verschlingen, aber Jaezila traf exakt das rotglühende Auge.«
    Jaezila wandte sich um und warf mir einen Blick zu. »Aye, Jak – und im nächsten Moment schlugst du mit dem Schwert den Genossen des Ungeheuers nieder, der mich zum Abendessen verspeisen wollte.«
    »Ich erinnere mich. Du wolltest wissen, ob Tyfar mein Sohn sei ...«
    »Ja, wollte ich. Dabei warst du die ganze Zeit mein Vater! Opaz führt uns manchmal auf seltsame Irrwege, das kann man sagen!«
    Lachend wandte sich Seg wieder seinen Kontrollen zu. »Und wenn das stimmt, was ich so höre und sehe, wird Prinz Tyfar doch noch dein Sohn Dray werden.«
    »Wenn er Verstand hat«, sagte ich, und meine Stimme klang knurriger als beabsichtigt.
    In ruhigem Flug bewegte sich das Boot am Himmel, und für Seg wie uns alle war es sehr befreiend, endlich in einer Maschine zu sitzen, bei der man nicht ständig befürchten mußte, daß sie den Dienst versagte. Wir suchten die Körbe durch, die Minch und Life an Bord gestellt hatten, und kauten und plauderten und aßen und redeten und tranken und lachten. Seg trug die Ansicht vor, daß es, beim Verschleierten Froyvil, doch prächtig wäre, wenn Inch uns begleiten könnte.
    »Allerdings weiß ich, daß er in seinen Schwarzen Bergen vor einer schweren Aufgabe stand. Er hat bei der Vertreibung der Söldner und Sklaventreiber gute Fortschritte erzielt. Während Korf Aighos südlich von ihm die Blauen Berge säubert und Turko im Osten in Falinur Ordnung schafft ...« Seg hielt inne, und Jaezila wollte etwas sagen, doch ich bedeutete ihr hinter Segs Rücken zu schweigen.
    Schließlich fuhr Seg fort: »Turko wird den Falinurern klarmachen, was von ihnen erwartet wird. Aber wenn ich das

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