Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
angreifen – sondern nur um den Zeitpunkt.«
    Seg kniff die Augen zusammen und schaute ins Morgenlicht.
    »Zum Beispiel jetzt?«
    Wir fuhren herum.
    Dort waren sie, in langen Reihen fliegend – klare schwarze Silhouetten vor dem morgenhellen Himmel. Die Flügel der Sattelvögel bewegten sich auf und nieder, auf und nieder, und das Funkeln der Waffen und Rüstungen, das Flattern des Federschmucks machten uns die Kampfkraft dieser Horde und ihre Verachtung gegenüber jedem Gegner sofort bewußt. Sie gehörten nicht zu den zivilisierten Rassen, diese Moorkrim, diese Wilden.
    »Sie haben uns nicht gesehen.« Jaezila warf ihren Mantel über unser kleines Feuer und hielt damit den Rauch zurück. »Das war ein hübsches Cape. Besonders gefiel mir der Schmuckrand mit den Zhantils.«
    Ohne den Blick von den fernen, gefährlich aussehenden Silhouetten zu nehmen, sagte ich: »Du kannst den Rand abmachen und auf einen neuen Mantel nähen.«
    »Sie fliegen weiter«, sagte Seg.
    »Aye.«
    »Dann haben sie ihre Beute schon gemacht – sonst müßte ich mich in solchen Räubern sehr täuschen.«
    »Aye.«
    Jaezila bückte sich nach dem Cape und schlug es auf dem Boden aus. Seg und ich schauten ihr zu, und ich spürte ein Aufwallen der Liebe zu ihr, während sie den Stoff auf dem staubigen Boden bearbeitete. Die Wilden dort oben sahen Flutsmännern überaus ähnlich, waren aber nicht annähernd soweit zivilisiert, daß man mit ihnen verhandeln konnte; mit ausholenden Flügelschlägen entfernten sie sich nach Westen.
    »Am besten schauen wir nach.«
    »Wenn ...«, sagte Jaezila und betrachtete den verbrannten Stoff zwischen ihren Fäusten. »Wenn Tyfar etwas zugestoßen ...«
    »Schauen wir nach.«
    In fremder Gegend ist es immer angebracht, sein Flugboot zwischen Bäumen zu verstecken. Die Wilden hatten den Voller nicht entdeckt. Wir traten die Reste des Feuers aus, und Jaezila marschierte zum Flugboot. Dabei ließ sie das Cape zu Boden fallen. Es war aus rötlichem Stoff und hatte einen hohen Samtkragen, eingerahmt von goldenen Zhantils, die sich zu einer Borte verwoben. Seg folgte Jaezila.
    Ich hob den angesengten Mantel auf, rollte ihn zusammen, klemmte ihn mir unter den Arm und stieg ebenfalls an Bord. Jaezila war ziemlich aufgewühlt, was mir nicht gefiel.
    Sie übernahm die Kontrollen und schickte das kleine Flugboot ruckhaft in den Himmel. Wir flogen im Bogen über die Bäume und rasten auf die Anhöhe zu. Das graue Gestein und die Bäume huschten unter uns fort, und wir schauten über die Anhöhe in das zwischen zwei Bergausläufern liegende Tal.
    Feuer, Rauch, Zerstörung.
    Hammansax brannte.
    »Tyfar ...«
    »Es wird ihm gutgehen, Jaezila. Du weißt doch, wie tüchtig er ist.«
    »Da ist ja das Problem! Wahrscheinlich stürmt er irgendwohin und läßt sich umbringen.«
    Wir sprachen kaum, während der Voller auf das brennende Hammansax zuhielt.
    Die Stadt war ein kleiner vermögender Grenzposten gewesen, worauf auch der Namensteil ›sax‹ hinwies. Den Angreifern war es nicht gelungen, den Charakter der Siedlung zu zerstören. Noch standen Mauern, noch waren einige Dächer nicht eingestürzt. Aber überall wallte dicker Rauch, und Menschen liefen schreiend zwischen den Bränden hin und her. Nach dem Abzug der Wilden waren sie aus ihren Verstecken gekommen und bemühten sich nun, ihre Stadt vor weiteren Schäden zu bewahren.
    In einem Fliegerdrom lag das grotesk verzogene Wrack eines grünbemalten Kuriervollers, umzüngelt von Flammen, die sich wie kleine blaue Teufel ans Werk machten. Der Fliegerdrom dahinter war leer.
    »Niemand war hier, als die Wilden angriffen«, stellte Seg fest.
    »Vielleicht war Tyfar gar nicht in der Stadt.« Jaezila steuerte das Flugboot auf den Hauptplatz, an dem nur zwei Seiten brannten; die Verkaufsbuden an den beiden anderen Fronten waren noch intakt. Menschen hoben die Köpfe und riefen uns etwas zu.
    Bald erfuhren wir die Wahrheit. Prinz Tyfar war schon seit längerer Zeit nicht mehr in Hammansax gewesen. Der Gestank der heißen Asche stieg uns in die Nase, erschwerte das Atmen. Schwarze Ascheflocken wirbelten aus den Flammen empor. Die Menschen waren wie vor den Kopf geschlagen. Eine solche Katastrophe war zwar theoretisch immer möglich gewesen, nun aber doch ganz überraschend gekommen – und hatte den Schrecken in die Stadt getragen. Mochten diese Menschen auch an der Grenze gelebt und mit Problemen gerechnet haben; wenn es dann wirklich ernst wurde, waren solche Dinge immer frisch

Weitere Kostenlose Bücher