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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Richtige getan.
    Der Nebel kroch immer tiefer herab, und erste Schwaden entfernten sich in spinnwebartigen langen Streifen. Die Flügel des Tyryvols brachten den Dunst in Wallung. Das Wesen war schön und kräftig, und seine Schuppen waren frisch poliert. Der Sattel war ziemlich primitiv; er bestand aus Geflecht und Leder und war kaum gepolstert. Praktisch war er allerdings; er eignete sich bestens dazu, die Ukra, die lange Lanze der Flugkämpfer, wirksam einzusetzen. Die Gipfel ringsum schienen wie Ukras emporzuragen, wie die Toonons der Flugkämpfer aus Turismond, sie schienen zackige Spitzen in unsere Richtung zu schicken, um uns am Vorankommen zu hindern. Der Nebel zwang uns, immer tiefer zu fliegen.
    Ich hatte oft mit dem Gedanken gespielt, einige leistungsfähige pechschwarze Impiter aus den Stratemsk von Turismond herüberzuholen. Als Flugtiere waren sie sehr ausdauernd und hätten sich auch in Vallia oder Havilfar gut gehalten.
    Ich fluchte. Mir ging auf, was mit mir geschah. Meine Gedanken bewegten sich im Kreis, weil ich der Wahrheit ausweichen wollte.
    Meine Tochter Jaezila war allein losgeflogen, um Tyfar zu finden, und schwebte deswegen in großer Gefahr. Und ich folgte ihr blindlings, und dieser üble Nebel hüllte das Gebirge immer mehr ein und verhinderte, daß ich den richtigen Weg fand.
    Bei Zair! Wenn der Nebel ganz dick wurde ... Daß ich in vollem Flug gegen eine Felswand prallen könnte, schien mir in diesem Moment nur eine Kleinigkeit zu sein. Ich mußte zum Paß von Lacachun gelangen!
    Tyfar saß in der Falle. Nedfar hatte davon gesprochen, daß irgendeine Nachricht gefälscht gewesen sei. Tyfar war offenbar mit etlichen Regimentern zu einem Treffen gekommen und in eine Falle geraten. Wenn Jaezila in diese Situation hineinstolperte ... Ich benutzte den losen Zügel des Tyryvols, der sofort reagierte und schneller flog und mit seinen Flügeln die Luft aufwühlte. Es war kalt und feucht, doch ich achtete kaum darauf. Die Felle hatte ich im Voller zurückgelassen, doch fehlten sie mir im Augenblick kaum. Mir hätte auch die kalte Absolutheit der Eisgletscher Sicces nichts ausgemacht. Ich flog meiner Tochter nach und weigerte mich, an jene frühere Zeit am Auge der Welt zu denken, da ich meiner Tochter Velia gefolgt war.
    Zair würde es nicht zulassen, daß sich die Ereignisse von damals wiederholten. Er durfte es nicht zulassen!
    Links und rechts von mir erhoben sich die zerklüfteten Bergflanken und verschwanden in den Wolken. Vor mir hing der Nebel wie verklebte Spinnweben. Weiter unten erstreckte sich ein von Felsbrocken angefüllter Flußlauf, ein schmaler Silberfaden. Wir flogen weiter, und die beiden Bergseiten schlossen sich immer mehr. Vor uns erhob sich der Paß, und der Fluß stürzte spritzend und tobend in die Tiefe, während von oben die verschleierten Nebelwolken herabdrückten. Die meisten Vögel und Flugtiere weigern sich, Wolken zu durchfliegen; Ausnahmen sind zum Beispiel die Flutduins, die diesen Trick beherrschen. Manche Weise behaupten, die Flutduins besäßen in ihrer Seele einen zusätzlichen Sinn. Was immer daran sein mochte, der Tyryvol flog jedenfalls immer tiefer über den Fluß dahin, der zwischen den Felsbrocken im Paß schäumte, und weigerte sich, höher in den Nebel aufzusteigen.
    Dann kam der Augenblick, da Nebel und Wolkenformationen vor uns den Boden berührten.
    Der Weg war versperrt.
    Es wäre sinnlos gewesen, das Flugtier anzutreiben. Das Geschöpf wandte fauchend den Kopf zu mir um. Auf jeder Schuppe perlte Feuchtigkeit. Das Lederzeug war dunkel von Wasser. Ich sprang ab, packte die Zügel mit einer Faust, marschierte los und führte das Tier mit. Es stolzierte bedrückt mit und ließ den Schwanz hin und her peitschen.
    Steinbrocken rutschten unter meinen Füßen fort. Scharfe Felskanten ritzten meine Knöchel. Beinahe wäre ich gestürzt und mußte mich am Zügel festhalten.
    Das Tier scheute, ging flügelschlagend vorn hoch.
    »Komm, Tyry, du schaffst es!«
    Mit einem energischen Ruck zerrte ich das Tier weiter. Es sah ein, daß ihm nichts anderes übrigblieb. Mit eingeschlagenen Flügeln, untergestecktem Schwanz und geneigtem Kopf folgte mir das Ungeheuer in den Nebel.
    Überall Feuchtigkeit. Die beißende Kühle ging bis auf die Knochen. Wenigstens wurde auf diese Weise der Gestank der Wilden aus Sattel und Zaumzeug getrieben. Ich mußte unablässig ziehen, damit das Tier nicht stehenblieb. Die Klauenfüße klickten und klackten zwischen den Steinen.

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