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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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an ihnen vorbei und stellte mich breitseits zu dem schmalen Deck, über das die Wilden herbeistürmten, wie nur Krieger anstürmen können, die den Luftkampf gewöhnt sind. Mit dem Krozairschwert schlug ich die erste Attacke zurück.
    Eine solche Klinge läßt sich von einem Flechtschild nicht beeindrucken.
    Der erste Mann sank mit zerteiltem Schädel aufs Deck.
    Die beiden anderen, die sich auf sehnigen O-Beinen bewegten, sprangen mich förmlich an. Die Krozairwaffe zuckte nach links und wurde von den sich herumrollenden Handgelenken dann energisch nach rechts gezogen. Zwei schnelle gnadenlose Streiche, und die beiden Moorkrim sanken zur Seite. Beide rutschten aus und stürzten schrill schreiend über die Bordwand.
    Der Gestank der Wilden, der etwa zur Hälfte von ihren Körpern ausgeht und zur Hälfte von dem Zeug, das sie sich in das gefettete und geflochtene Haar schmieren, erfüllte den ganzen Voller und ließ sich so schnell nicht wieder vertreiben.
    »Sturm auf den Voller!« brüllte Seg.
    »Runter!« Jaezila stürzte sich auf die Kontrollen. Sie knallte die Hebel energisch nach vorn, und unser Flieger kippte nach vorn, als hätte uns jemand den Boden unter den Füßen fortgezogen.
    Mit einem hervorragenden Manöver steuerte sie uns an den Ort des Geschehens heran. Wir zuckten über die Felsbrocken dahin. Seg beugte sich umsichtig zur Seite hinaus und schickte im Vorbeifliegen zwei Pfeile los. Ich kann nur immer wieder betonen, daß ich Seg Segutorio für den besten Bogenschützen von ganz Kregen halte.
    Gleich darauf landeten wir direkt auf dem Rest der angreifenden Gruppe, die soeben den anderen Flieger zu erreichen versuchte. Das sich daraus ergebende Handgemenge war recht interessant, denn Seg und Jaezila können nicht nur mit dem Bogen umgehen, sondern verstehen sich auch auf die Arbeit mit dem Schwert.
    Die Tyryvols schwangen heftig die Flügel, konnten aber nicht aufsteigen, da die Wilden ihre Zügel vor dem letzten Angriff mit Felsen beschwert hatten. Unsere Klingen funkelten und trübten sich von Blut. Wir kämpften eine Weile mit voller Kraft – bis es plötzlich keine Moorkrim mehr zu bekämpfen gab.
    Seg hatte am rechten Unterarm einen Schnitt davongetragen, eine Kleinigkeit, während Jaezila aus einer Wunde an der Seite blutete.
    »Verdammt unvorsichtig warst du da, Mädchen«, sagte ich stirnrunzelnd. »Laß mich mal nachschauen.«
    »Es ist nichts, Jak!«
    Sie hatte recht; trotzdem holten wir eine Erste-Hilfe-Bandage, die mit einem Gel eingeschmiert war, und versorgten die Wunde. Seg war zum abgestürzten Flieger vorausgelaufen.
    »Ihr werdet nicht glauben, wer hier ist!« rief er nun.
    Wir stiegen über die Felsen. Die erste Zeit nach einem Kampf ist manchmal seltsam; jedes Geräusch klingt schrill in den Ohren, die Luft scheint von Farben übersättigt, man hat den Eindruck, die Welt bewege sich absonderlich unter den Füßen.
    Seg hatte recht.
    Hier und dort lagen Tote, zum Teil in Felsspalten gerutscht, hinter Felsspitzen geduckt, die sich beim Absturz durch die Außenhaut des Vollers gebohrt hatten. Das Boot war unrettbar verloren. Einer der Silberkästen war zerstört, der Paol-Kasten, dessen Cayferm vom Wind davongetragen worden war. Ein zitternder Mann hockte hinter einem Kasten, der ihn gerettet hatte, denn sein dickes Holz war von gefiederten Pfeilen gespickt. Er hielt den Windengriff einer Armbrust in der Hand.
    »Seht!« sagte Seg.
    Prinz Nedfar lag halb auf der Seite, seine ausgestreckten Arme umfaßten die Armbrust. Es war deutlich zu erkennen, was hier geschehen war. Der Mann hinter dem Kasten war ein Relt, Angehöriger einer sanften, wenig zum Kampf geeigneten Diffrasse, der für Nedfar die Armbrust gespannt hatte. Nedfars verkrampftes Gesicht war von Schmutz und Schweiß bedeckt. Seine Augen saßen tief in den Höhlen.
    Nur wenige Männer erhoben sich zwischen den Toten und begrüßten uns.
    Es waren Gefolgsleute – der Relt-Schreiber, Köche und Diener, ein Leibsklave, und mich durchfuhr ein Stich, als ich mir vorstellte, was hier geschehen sein mußte. Ich beugte mich über Nedfar. Seine eingesunkenen Augen sahen aus wie Pflaumen, bläulich unterlaufene Lider, die sich kaum von dem geprellten Fleisch ringsum abhoben.
    »Prinz!«
    Er öffnete die Augen.
    In seiner rechten Schulter steckte ein Pfeil und wirkte doch irgendwie obszön. Nach der Länge des Holzschafts zu urteilen, hatte sich die Stahlspitze tief in Nedfars Schulter gebohrt. In diesem Augenblick entdeckte er mich.

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