Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
Das steht fest.«
»Ich kenne keinen Seg ...«
»Ein Freund, ein guter Freund.«
»Nun erzähl mir von der Schlacht ...«
Ich runzelte die Stirn. Wie sollte man einem jungen eifrigen General beibringen, daß sein Land nicht nur eine Schlacht, sondern den ganzen Krieg verloren hatte? Daß in der Hauptstadt inzwischen die Feinde an der Macht waren? Ich schluckte trocken und versuchte es.
Sein Gesicht wurde immer länger. Er wandte sich halb ab. Er stützte sich an den Felsen ab, hinter denen wir hockten.
»Soll das heißen, daß wir verloren haben?«
»Ja.«
Ich zweifelte nur einen Herzschlag lang an ihm; dann bewies er mir erneut, daß er Prinz Tyfar war.
»Nun ja, diesen Krieg haben wir verloren. Beim nächstenmal soll uns das nicht passieren.«
»Ich wußte, daß du das sagen würdest, Tyfar. Ich muß dir irgendwie klarmachen, daß die Vallianer und Hyrklaner in Wahrheit die Freundschaft Hamals erstreben.«
»Das zeigen sie uns aber auf seltsame Weise.« Allmählich begriff er, was die Nachricht, die wir ihm übermittelt hatten, wirklich bedeutete. »Soll das heißen, Ruathytu wurde im Handstreich erobert, ohne Probleme?«
»Leicht war es nicht. Es wurde heftig gekämpft. Entscheidend waren schließlich die Djangs.«
Er hörte sich an, wie Ruathytu gefallen war. Dabei rührte er sich kaum. Ich beobachtete seine Hände. Langsam ballten sie sich zu harten knochigen Fäusten, zu den Fäusten eines Kämpfers, die, über ein Blatt Papier gebreitet, zugleich die wohlgeformten Hände eines gebildeten Mannes waren. Ein vielseitiger Mann war Prinz Tyfar.
»Wir drei haben so manche aufregenden Abenteuer durchgemacht«, sagte er schließlich und fuhr herum. »Herrscherin Thyllis stand im Bündnis mit dem Hyr Notor, einem Zauberer aus Loh. Ich erinnere mich an unsere Erlebnisse mit Deb-Lu-Quienyin, Jak. Ich wünschte, er wäre während der Schlacht um Ruathytu auf unserer Seite gewesen.«
Ich vermochte ihn nicht anzuschauen, meinen Kameraden. Deb-Lu war nämlich wirklich beteiligt gewesen. Ohne seine Zauberkräfte hätten wir den Kampf vielleicht doch noch verloren. Es war Deb-Lu gewesen, unterstützt von Khe-Hi-Bjanching, der Phu-Si-Yantong besiegen konnte, jenen Zauberer aus Loh, den Tyfar unter dem Namen Hyr Notor kannte. Eines Tages würde Tyfar die Wahrheit erfahren müssen. Wie würde er reagieren, wenn er sich an unser Gespräch erinnerte?
Dies aber war nur eine Frage eines viel umfassenderen Rätsels. Und ohne es zu ahnen, goß Tyfar nun neues Öl in das Feuer, das auflodern würde, wenn der Augenblick der Erkenntnis kam.
»Ach, die Djangs waren entscheidend? Ich weiß wenig über sie, aber du sagtest einmal, Jak, du kämst aus Djanduin, du hättest Besitzungen dort.«
»Stimmt.«
Er warf mir einen Seitenblick zu.
»Die Hamalier wurden von einer Allianz aus Leuten besiegt, die Thyllis' verrückte Herrschaftsräume satt hatten, und sie wurden von den Djangs unterstützt ...«
»Das verstehe ich«, sagte Tyfar verbittert. »Wenn sich Vallia in den Kampf gegen uns eingereiht hat, dann steckt der Erzteufel Dray Prescot dahinter, Herrscher von Vallia und König von Djanduin. Sein böser Einfluß war unser Ruin.«
»Ty ...«, sagte Jaezila.
Sie sah sehr bekümmert aus und streckte eine Hand aus, um den jungen hamalischen Prinzen am Arm zu berühren; im gleichen Augenblick flog in hohem Bogen ein Tontopf über die Felsen und zerschellte. Ein Schwarm Insekten surrte hervor und begann uns zu umschwirren. Hastig schlugen wir um uns und hüpften herum. Pfeile rasten herbei.
»Augen zum Gegner!« brüllte Tyfar den Swods zu, die sich der stechenden Insekten zu erwehren versuchten. »Wir befreien euch von den Insekten! Achtet auf die Gegner!«
Die Deldars gaben seinen Befehl weiter, und die Swods faßten Armbrust und Speer fester und blieben auf dem Posten. So kam es, daß die kreischenden Angreifer auf eine Horde disziplinierter Männer stießen, die ihren Befehlen gehorchten. Wir leisteten Widerstand und schlugen die Attacke zurück. Als die Wilden sich zurückzogen, wobei sie ihre Toten liegenließen, sanken wir erschöpft zu Boden.
»Den Trick versuchen sie so schnell nicht noch einmal. Sie haben bestimmt lange gebraucht, um die Insekten zusammenzusuchen. Wie viele Töpfe wurden geworfen?«
»Mindestens zwanzig.«
»Sie versuchen bald etwas anderes.«
Von dem Felsvorsprung führten Öffnungen in etliche Höhlen. Ein Fluß strömte hindurch und verschwand rauschend in einem Loch. In den Schutz dieser
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