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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ziehen, strecken, beugen, ziehen, strecken. Der Kopf des Tiers begleitete mich wie ein Jo-Jo. Pendelgleich schwang ich waagrecht hin und her, seiner Körperlinie folgend, und vermochte schließlich unten am Halsansatz dicht über dem Schuppenkörper zuzutreten. Am liebsten hätte ich ihm eins in den Unterleib versetzt, aber so groß war meine Reichweite nicht.
    Der Tyryvol stieß ein ersticktes Krächzen aus.
    »Ich beweise dir, daß du mich nicht so schnell loswirst, Tyry!«
    Und wieder schwang ich hinab und hinauf, und dasselbe noch einmal von vorn, wie ein Affe, der es auf die Kokosnuß abgesehen hat. Durch das Rauschen des Windes tönte plötzlich ein Reißen vom todbringenden Ende des Lederzügels – meine letzte Chance war gekommen.
    Aus der Schwingung heraus, als der Zügel gerade reißen wollte, hakte ich dem Tyryvol ein Bein um den Hals. Ich hing an einem angezogenen Knie. Die Schuppen des Wesens schnitten mir in die Haut. Der Kopf fuhr herab und zuckte zurück, und die scharfen gelben Hauer schnappten nach meinem herabbaumelnden Kopf. Die Krallen zuckten von hinten nach vorn, um mich loszukratzen und endlich in die Tiefe stürzen zu lassen.
    Ich hievte mich herum.
    Seitlich an einem Knie hängend, warf ich mich nach oben. Eine suchende Hand kratzte über die Schuppen, erwischte etwas, faßte zu. Mit knackenden Muskeln zerrte ich mich hoch. Die Krallen des Ungeheuers verletzten mich an der Flanke, und ich fluchte los.
    Die zusammenknallenden Zähne verpaßten mich um Haaresbreite. Der Kopf schoß empor, und er fuhr herum, um mich von der anderen Seite anzugreifen. Ich hockte am Halsansatz und hielt mich fest. Klammerte mich fest!
    Dreimal atmete ich tief durch.
    Das Tal unter mir schien zu verschwimmen.
    Bei den widerlich stinkenden Eingeweiden Makki-Grodnos! Ich fand es nicht angebracht, Sir Isaacs Theorien auszuprobieren ...
    Ich richtete mich auf. Ich versetzte dem Tyryvol einen Schlag gegen die Schläfe, zum Zeichen, daß der Spaß für ihn nun vorbei war. Er mußte sich benehmen. Gewiß würde er sich noch eine Zeitlang ungebärdig anstellen, dazu hatte ihn die Sache viel zu sehr aufgeregt.
    Schweiß bedeckte meinen Körper, feucht, kalt, unangenehm.
    Nun ging es in direktem Flug zum Lacachun-Paß.
    Bei Zair! Sie können mir glauben, daß ich solche Alpträume nicht oft durchmachen möchte!

5
     
     
    Vom Wirt des Fröhlichen Vordin, Hamdal dem Maß, wußten wir, daß Prinz Tyfar zwei Regimenter mitgenommen hatte. Während ich kurz zwischen den Gipfeln kreiste und auf den Lacachun-Paß hinabschaute, wurde mir der Grund für diese Äußerung klar. Die Männer dort unten gehörten zwei Waffengattungen an – Armbrustschützen und Speerträger. Hamdal hatte dies gesehen und weitergegeben. Wie viele Männer mit Tyfar ausgerückt waren, wußte ich nicht; allerdings war mir voller Betrübnis klar, daß nicht mehr viele am Leben sein konnten.
    Die Soldaten saßen in der Falle. Auf einer ziemlich ebenen Felsfläche, die sich stolz auf der Südseite des Passes erstreckte, fanden sie nur geringe Deckung. Links und rechts streckten sich die kahlen Felswände der unteren Klippen den höheren Gipfeln entgegen. Ja, sie sahen wie ein aufgesperrtes Maul aus, diese Gipfel. Und der Brocken auf ihrer Zunge wurde von den hordenweise kreisenden Wildfliegern verziert.
    Ich flog im Schatten der Nordwand. Das Geschrei drang mir verzerrt und dünn ans Ohr. Die Felsfläche, die in den Paß hineinragte, übersät von gestürzten Felsbrocken, bot die beste – und einzige – Möglichkeit einer Verteidigung.
    Die geflochtenen Schilde der Wilden schützten nicht gegen die Armbrustbolzen der Verteidiger; gefertigt waren sie aus dem Holz der Salixpflanzen, die in verschiedenen Arten im Hochland gedieh und geeignete Ruten zum Flechten lieferte. Viele Moorkrim hatten sich mit Lederschilden bewaffnet, zum Teil mit Flechtrahmen. Die hamalischen Schilde der Speerträger dort unten konnten einen mit einem flachen Bogen abgeschossenen Pfeil aufhalten, wenn der Aufprall nicht genau im rechten Winkel erfolgte. Trotzdem hatten die Wilden ihre Gegner im Griff und waren damit beschäftigt, die geschrumpfte Streitmacht weiter zu dezimieren.
    Nichts konnte mich davon abhalten, die Horde der Belagerer zu durchstoßen und zwischen den Überlebenden zu landen. Dort stand Jaezila auch in Deckung eines Felsens, hob ihren Bogen und erledigte einen Wilden, der seinen Pfeil als erster ins Ziel zu bringen versuchte. Durchbohrt von dem langen

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