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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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rosagefiederten Pfeil, wirbelte er mit den Armen und sackte zur Seite.
    Neben Jaezila stand Tyfar mit verbundenem Kopf und gab seinen Männern Befehle.
    Eine unangenehme Situation ...
    Schon begann mein Sturzflug. Ich lenkte den Tyryvol in die Tiefe, der nun fest davon überzeugt war, daß mit dem Menschwesen auf seinem Rücken nicht gut Kirschen essen war. Die meisten Wilden waren gelandet und in Deckung gegangen, um die Felsebene besser beschießen zu können, doch es waren noch so viele in der Luft, daß ich sie schwungvoll und mit lautem Schrei überrumpeln mußte.
    Obwohl ich wie ein Derwisch brüllte und flügelschlagend die Reihen der Wilden durchstieß, wurde ich von zwei Armbrüsten beschossen, deren Bolzen allerdings ins Leere gingen.
    »Ich bin auf eurer Seite, ihr Famblys!« brüllte ich.
    Und dann fühlten sich die Wilden gemüßigt zu zeigen, wie rücksichtslos sie wirklich waren – sie schossen mir den Tyryvol unter dem Hintern weg.
    Ich spürte, wie sich der Körper unter dem Ansturm der Pfeile aufbäumte und zuckte. Das Tier stieß ein schrilles Krächzen und dann ein Stöhnen aus, das nichts Gutes verhieß. Die Flügel zitterten. Das Wesen stürzte ab. Die letzten zehn oder fünfzehn Fuß legten wir im freien Fall zurück, und allein der zusammenbrechende Körper bewahrte mich vor einem gebrochenen Genick. Ich sprang zur Seite und mußte meine Betrübnis unterdrücken. Nach der kleinen Rangelei über dem Tal hatten wir uns schließlich doch zusammengerauft, der Tyryvol und ich. Die strahlenden Augen wurden glasig, der schmale Kopf auf dem schlanken Hals zitterte und sank schlaff herab, dann war das Flugtier tot.
    Einen Augenblick lang – einen kurzen, wehrlosen Augenblick lang – stand ich da und schaute auf den Tyryvol nieder.
    »Jak! Zieh den törichten Kopf ein!«
    »Schon gut, Tyfar, ich komme ja schon!«
    Ich stampfte zu seinem Felsen. Als ich mich in Deckung duckte, platzten zwei Pfeile gegen die Steinbarriere.
    »Jak!« rief Jaezila. »Prinz Nedfar ...?«
    »Kommt hoffentlich durch. Seg ist mit ihm zurückgeflogen, um ihm einen Nadelstecher zu besorgen.«
    »Und ihr beiden seid mir gefolgt.« Tyfar stemmte die Hände in die Hüften und musterte uns finster. Schlank, trotzig, eifrig, ein wahrer Kamerad, schüttelte er nun den Kopf. Trotz seiner Binde sah er aus, als hätte er es mit jedem Dinosaurier aufnehmen können.
    Doch kniff er nach dem Kopfschütteln schmerzhaft die Augen zusammen.
    »Ty, wir sind hinter dir hergeflogen, weil wir uns nicht denken konnten, daß man dich allein in die Welt hinauslassen kann«, sagte Jaezila übertrieben freundlich.
    Sein Blick ruhte auf mir. »Du willst damit sagen, du wolltest unbedingt bei meiner Beerdigung dabei sein.«
    »Also, ich ...«
    Er hob eine blutbefleckte Hand. »Dann schau doch! Wir stecken hier fest. Ich habe Jaezila eben schon vorgehalten, wie dumm es von ihr war, mir allein zu folgen. Jetzt tust du dasselbe!«
    Er hatte natürlich recht. Und es kam nicht in Frage, daß wir uns tränenreich gegenseitig die ewige Gefährtenschaft versicherten, während wir besiegt wurden. Denn Jaezila und ich hatten wahrlich nicht die Absicht, uns niederkämpfen zu lassen, was bestimmt auch für Tyfar galt, sobald wir ihn aus dem Tal seiner Stimmung heraufgeholt hatten.
    »Was ist passiert?«
    »Er hat Unsinn gemacht«, sagte Jaezila mit betonter Herablassung.
    »Ach?«
    Tyfar zog ein zerknirschtes Gesicht. »Ich erhielt eine Nachricht, hier gäbe es einen verdammten Banditen zu fangen ...«
    »Wir haben davon gehört. Diese Nachricht war eine Falle.«
    »Ja. Ich hatte den Moorkrim in letzter Zeit schlimme Verluste beigebracht – und auf diesem Wege wollten sie mich loswerden.«
    »Und dazu hast du nur zwei Regimenter mitgenommen?«
    Zornig schaute er mich an. »Wir sind auf dem Boden ziemlich knapp an Leuten, und unsere Luftstreitmacht ist kaum erwähnenswert. Man erwartet, daß ich die Zwanzigste Armee kommandiere; dabei wurde mir ein Großteil meiner Leute genommen. Sag mir eins, guter Jak, um des süßen Havil willen – was ist denn wirklich in Ruathytu geschehen? Wir haben bruchstückhaft von einem großen Kampf gehört ...«
    »Bitte sag uns zunächst, was dein Vater hier wollte!«
    »Er wollte mich sprechen. Weswegen, weiß ich nicht. Er hatte von meinem Feldzug erfahren und ist mir gefolgt. Er erkannte die Situation und wollte Hilfe holen. Anscheinend haben die Wilden ihn zur Strecke gebracht. Und dann kamst du ...«
    »Seg wird Hilfe bringen.

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