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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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empfand mit ihm. Er sprach von einem Schock. Bei Zair! Wie mußte ihm zumute sein! Dennoch blieb sein Gesicht ruhig und gefaßt, auch wenn es ein wenig zu bleich war, und auf der Bandage begann sich ein häßlicher roter Fleck auszubreiten.
    Jaezila rief: »Ty! Dein Kopf!« Sie fuhr zu Jiktar Erdil Avnar herum, der zum Auslöser der Offenbarung geworden war. »Erdil – holen Sie schnell den Nadelstecher! Der Prinz blutet!«
    »Quidang, Majestrix ...«
    »Es ist doch nur ein Kratzer, Zila«, wandte Ty ein.
    Ich atmete langsam aus. Mit wenigen Worten war eine große, eine sehr große Hürde genommen worden.
    Der Damm war gebrochen, und eine Kaskade von Worten begann zu strömen, alle redeten durcheinander, gerieten ins Stocken, plapperten wirr weiter. Tyfar setzte sich abrupt zu Boden, als hätten ihn die Kräfte verlassen, und Jaezila beugte sich mit besorgtem Blick über ihn. Der Arzt aus Kytuns Gefolge, ein Djang, machte sich sofort mit allen vier Armen ans Werk, legte Ty einen frischen Kopfverband um und brachte vorsichtig Akupunkturnadeln an, die den Schmerz lindern sollten. Tyfar mochte das Aufhebens nicht, das um ihn gemacht wurde.
    »Es geht schon. Und du ... Zila ... du bist eine verdammte Vallianerin ... und Spionin ... und Prinzessin ... nein. Nein! Sogar Prinzessin Majestrix ...«
    »Ich hätte es dir nicht früher sagen können, Ty! Oder? Das begreifst du doch!«
    »Natürlich.« Er blickte zu mir auf. »Und du, Jak?«
    »Ich habe es erst vor kurzem erfahren. Auch für mich war es ein Schock.«
    »Und du hast nichts unternommen ...«
    »Es gab für mich nur eine Gelegenheit, dir reinen Wein einzuschenken, Tyfar, und die ließ ich verstreichen, weil ich der Ansicht war, daß die Sache nur dich und Jaezila betraf.«
    »Wir sollten sie jetzt wohl Lela nennen.«
    »Nein, mir gefällt Jaezila besser.«
    Die Worte, die ich eben gesprochen hatte, klangen mir im Kopf nach. Ich hatte mehr oder weniger klar gesagt, daß mich das alles nichts anginge. Nun ja, weiß Zair, ich habe mich auf Kregen in so manche Angelegenheit eingelassen, die mich nicht betraf. Aber hier und jetzt ...
    Ich trat einige Schritte zurück. Ich schaute auf Tyfar nieder, dem man es mit einem Mantel auf dem Boden bequem gemacht hatte, und betrachtete Jaezila, die händchenhaltend neben ihm hockte. Ich war sicher, daß die beiden irgendwie zueinander finden würden. Tyfar war vermutlich schlimmer verletzt, als ihm bewußt war. Doch wurde ich den dröhnenden Klang meiner eigenen Worte nicht los, und ihre Folgen verdüsterten mein Gesicht. Die Sache betraf wirklich nur die beiden. Es ging um ihr Leben, nicht das meine, es ging um ihre gemeinsame Zukunft, nicht die meine. Trotzdem ging es mich etwas an.
    Tyfar bemerkte meinen Gesichtsausdruck und runzelte die Stirn, woraufhin sich Jaezila umdrehte und zu mir emporblickte.
    »Prinz Tyfar«, sagte ich, »wir haben viel gemeinsam erlebt, und es gilt ein Reich neu zu formen und einen Todfeind zu bekämpfen, der uns vom Meer her bestürmt. Deshalb finde ich, wir müssen alles Störende aus der Welt schaffen.«
    »Jak?« fragte er verwirrt. »Was meinst du ...?«
    Ich starrte auf ihn nieder und nahm den Widerschein des Feuers auf den Felsen wahr, den Abendwind, die Stille, die eingetreten war, nachdem die Nadelstecher alle Verwundeten versorgt und ihre Schmerzen ausgelöscht hatten.
    »Prinz Tyfar, Jaezila ist meine Tochter.«
    Er lachte.
    Tyfar lachte. Er ließ den Kopf auf den weichen Mantel zurückfallen, und die Bandage bildete einen gelben Streifen vor dem blauen Untergrund.
    »Deine Tochter? Weiß dies der teuflische Prescot, Herrscher von Vallia? Ist das der Grund, warum ihr beide auf Abenteuer zieht und ...?«
    Er richtete sich auf. Er fuhr hoch wie von einem Skorpion gestochen.
    Mit aufgerissenen Augen starrte er mich an, und das Blut strömte ihm ins Gesicht, und die Flammen ließen in seinen Augen ein geradezu wahnsinniges Funkeln entstehen.
    Ich nickte.
    »Ja, Tyfar, so ist es. Jaezila ist in allen Ehren meine Tochter. Und das macht mich zum ...«
    Er zuckte nicht zusammen, sondern schüttelte nur den Kopf.
    »Du brauchst es nicht auszusprechen.« Er wirkte benommen.
    »Ich bin also durchaus in der Lage, deinen Vater, Prinz Nedfar, zum Herrscher von Hamal ausrufen zu lassen – und werde es tun.«
    »Ist das alles, woran du jetzt denken kannst, Vater?«
    »Nein – aber ich finde, das ist jetzt ein guter Gedanke als Grundlage für unser weiteres Gespräch.«
    »Dray Prescot.« Langsam sagte

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