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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Prachtuniform, viel zu vornehm für einen Hikdar, mochte er auch noch so selbstüberheblich sein; außerdem paßte sie schlecht. Natürlich gehörte sie Lobur. Der Schlüssel klirrte ein wenig. Das Schloß erzeugte ein Geräusch wie ein von einem Leem überfallener Wersting. Die Ketten fielen zu Boden. Ich rieb mir Hand- und Fußgelenke, doch hatten die Ringe nicht fest genug gesessen, um den Blutkreislauf einzuschnüren.
    »Warum?« fragte ich.
    Sie wich meinem Blick aus. Unter dem schweren Helmrand rutschten Haarsträhnen abwärts.
    »Du warst uns ein guter Freund. Ich fand es unerträglich, dich ...«
    »Ist das alles?«
    Nun blickte sie mich doch an, während ich aufstand, und in ihren dunklen Augen stand ein schmerzlicher Ausdruck. Ich empfand Mitleid.
    »Nein. Lobur – er hat mit Garnath gesprochen ...«
    »Dieser Teufel ist hier?«
    »Ich hörte das Gespräch mit und traute meinen Ohren nicht – und immer noch liebe ich Lobur ...«
    »Was wurde gesagt?« Ich schaute mich um und wußte, daß mein Blick denkbar wild loderte. »Wir müssen weg.« Wir tauchten in den Schatten unter, und ich ließ das Mädchen nicht los.
    »Garnath und Lobur unterhielten sich ... du hast die Wahrheit gesagt, Jak. Und Lobur wußte es die ganze Zeit. Er wußte Bescheid! Mein Vater ist wirklich Herrscher von Hamal, aber die Leute hier wollen ihn vernichten und mich dazu benutzen ... mich benutzen ...«
    Sie zitterte.
    »Schön ist das nicht, Thefi. Willst du bei Lobur bleiben?«
    »Ich wünsche es mir ... aber wie könnte ich es? Ich weiß nicht, was ich tun soll!«
    Sie trug ein Schwert, eine gerade Hieb- und Stichwaffe, wie sie in ganz Havilfar gebräuchlich war. Der Thraxter, den ich mit schneller Bewegung aus der Scheide zog, schien eine gute Waffe zu sein.
    »Jak! Du willst mich doch nicht töten?«
    »Halt still, Prinzessin. Nein – wenn du fliehen willst, lauf zum nächsten Voller. Ich folge dir.«
    Sie wandte den Kopf und entdeckte die mit blanken Waffen vorrückenden Soldaten, denen ich mich entgegenstellte.
    »Ach, Jak! Sie werden dich töten ...«
    »Und dich mit – um anschließend deinen Vater nach Garnaths Musik tanzen zu lassen. Lauf los, zum nächsten Voller! Mach schnell, Mädchen!«
    Dann fuhr ich herum und nahm das Schwert hoch, bereit, mich den brüllend und waffenschwenkend herbeistürmenden Wächtern zu stellen.

15
     
     
    Thefi hatte mich vor dem sicheren Tod bewahrt, und um nun sie zu retten, stand mir nun eine neue Runde mit dem beinahe sicheren Tod bevor. Nun, so ist nun mal das Leben auf Kregen. Kreischend und fluchend griffen die Wächter an. Einige stimmten den unangenehmen hamalischen Kriegsruf: »Hanitch! Hanitch!« an, ein Laut, der sich triumphierend über so manchem Schlachtfeld erhoben hat.
    Mein Schwert kreuzte die Klinge des ersten Wächters, fuhr herum, stieß zu – und das alles scheinbar aus eigenem Antrieb. Der Mann torkelte mit erhobenen Armen zurück.
    Drei weitere rückten vor, drängend, keuchend, und ich kämpfte wendig und säbelte und stach zu und tänzelte dann zurück, nicht ohne einen schnellen Blick über die Schulter zu werfen. Thefi hatte die Reihen der Voller erreicht und – bei Krun! Sie war wirklich die Tochter ihres Vaters und Schwester ihres Bruders! Sie deutete hochmütig auf mich, und als der Wächter sich gehorsam in Bewegung setzte, um an dem Getümmel teilzunehmen, riß sie sich den Helm herunter und versetzte ihm damit einen Schlag auf den Kopf. Er brach zusammen, der eingebeulte Helm rollte zur Seite, und als sich Thefi mit funkelnder Klinge vorbeugte, richtete ich die volle Aufmerksamkeit wieder nach vorn.
    Meine Gegner waren zahlreich, und da sie aus verschiedenen Richtungen herbeistürmten, wich ich immer weiter zurück und versuchte sie nacheinander anzugreifen. Einige waren ›Klingenfutter‹, wie es ein gefühlloser Kapt einmal ausgedrückt hatte, andere waren ganz gewöhnliche erfahrene Kämpfer, die sich in der Formation ihres Regiments wohler gefühlt hätten. Drei oder vier aber entpuppten sich als hervorragende Klingenkämpfer und kosteten mich viel Zeit. Und natürlich war mir die allgegenwärtige Gefahr bewußt, mich plötzlich einem Gegner gegenüberzusehen, der sich mit der Klinge besser auskannte als ich.
    So etwas war mir durchaus schon passiert und konnte sich jeden Augenblick wiederholen – hier und jetzt aber wäre es mir sehr ungelegen gekommen.
    Ein stämmiger Bursche mit einem grünen Federbusch am Helm kämpfte sehr geschickt; er

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