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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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steckte in einer schlichten Lederscheide, die in Bronze gefaßt war.
    Bei der kleinen Rangelei hatte sich der Pelz am Hals geöffnet, und ich nahm dort ein goldenes Glitzern wahr.
    »Bedeck deine Pakzhan, Dahram!« sagte ich. »Wir tragen die unsere hier nicht ...«
    »Aye«, sagte Dahram. »Aber ich verkaufte meine Pakmort, als ich Hyr-Paktun wurde, ich verkaufte sie an die Bruderschaft.«
    Wir stellten den Tisch wieder auf, und prompt erschien der Och-Wirt, als hätte er nur auf das Ende des Kampfs gewartet. Er brachte die Flasche, die Seg mit dem angeblich in einer Stoffnaht gefundenen Sinver bezahlt hatte.
    Dahram der Kühne hob fragend eine Augenbraue.
    »Setz dich zu uns, Dom, erzähl uns deine Geschichte. Ich gebe zu, ich möchte nicht in den Schuhen Planaths des Schlauen stecken.«
    Aber das Schicksal wollte, daß wir die dritte Flasche Farfaril nicht leeren sollten.
    Die fünf Männer an dem Tisch, den wir unauffällig beobachtet hatten, wählten diesen Augenblick für ihren Schachzug.
    Wie gesagt, bei den bisherigen Kämpfen war erst ein einziger Dolch aufgeblitzt.
    Nun aber stürzten sich die fünf Männer mit blankgezogenen Klingen auf uns.
    Die anderen Gäste im Roten Weinfaß reagierten kaum. Einige schauten zu. Die meisten setzten fort, was sie gerade taten, und erforschten nur mit kurzen Blicken, wie der Kampf wohl ausgehen würde, auf dessen Ausgang sie allerdings wetteten. Mord und Totschlag schien es im Roten Weinfaß zu häufig zu geben, als daß sich noch jemand darüber aufregte.
    Und dies alles trotz der strengen hamalischen Gesetze ...
    Ich glaube nicht, daß Dahram der Kühne der Verräter war, dessen Auftritt gewissermaßen den Todeskuß darstellte. Die fünf Angreifer huschten zwischen den Tischen herbei und bildeten dabei eine Kette. Einer schob sich eine Kapuze aus dem Gesicht, um besser sehen zu können. Und tatsächlich! Er hatte das Haar zu drei schwarzen Zöpfen geflochten, seine Nase zeigte nach Backbord, außerdem besaß er nur noch ein Ohr! Und noch einmal merkte ich auf. Einer der fünf Männer war eine Frau mit zusammengerolltem Haar unter einer Stahlkappe und einem Schwert, das in ihrer behandschuhten Rechten drohend funkelte.
    »So soll es also sein!« rief Seg.
    Dahram der Kühne verlor keine Zeit. Er zerrte sein Schwert aus der schlichten Scheide. Er trug die einfache Hieb- und Stichwaffe Havilfars, den Thraxter. Die Schwerter, die sich gegen uns erhoben, waren ebenfalls Thraxter. In dieser Taverne waren keine Rapiere oder Main-Gauches zu sehen.
    Seg und ich zogen blank. Zufällig hatten wir uns mit Drexern ausgerüstet, jenem überlegenen Schwert, das in unserem heimatlichen Valka entwickelt worden war, eine Mischung der besten Eigenschaften des Thraxters, des vallianischen Clanxers und des hervorragenden, geheimnisvollen Savantischwerts. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürzten wir uns in den Kampf.

2
     
     
    Bei einem heftigen Wirtshauskampf dieser Art geht es nicht allzu wählerisch zu. Man achtet nicht auf protokollarische Fragen. Das romantische Aufblitzen scharfer Klingen mag ja gut und schön sein, aber ...
    Die zerbrochene Flasche rollte neben meinen Fuß.
    Ich nahm sie auf und bemerkte, daß das abgebrochene Ende eine nützliche Zackenkante bildete. Dann bewegte ich sie mit der linken Hand hin und her, als wollte ich sie werfen.
    Der erste Angreifer duckte sich. Er bewegte Kopf und Schultern zurück, um dem Wurf auszuweichen. Ich wartete, bis er sich bewegt hatte und am Ende seines Gleichgewichts angekommen war – dann schleuderte ich das Geschoß.
    Die schartigen Kanten zerfleischten ihm das Gesicht.
    Dahram der Kühne warf sich massig und brüllend zwischen die Gegner. Sein Schwert zuckte hoch.
    Ein eben gekürter junger Prinz oder frisch inthronisierter Herrscher kennt allzu viele Leute, die sich einzuschmeicheln und nützlich zu machen versuchen – natürlich alles im Interesse des hohen Amtsträgers. Mich durchzuckte ein Gefühl des Bedauerns, daß einigen Herrschern und Königen, die ich gekannt hatte, Männer wie Dahram der Kühne gefehlt hatten. Er hatte mich angegriffen und gekränkt; jetzt machte er sich ohne große Worte daran, das Unrecht auszubügeln.
    Er kämpfte mit einem Schwung, der die nächsten beiden Angreifer zu Boden gehen ließ. Er fintete mit dem Thraxter und setzte die Klinge ein, als wäre sie eine Bohnenstange. Der Mann mit den drei schwarzen Zöpfen opferte Dahrams Hieb zwei davon – dazu die Hälfte seines Gesichts. Die Frau

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