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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vindelka, unterbrochen worden war. Sie verhehlte nicht, daß sie müde war, überaus müde; trotzdem gab sie dieser Empfindung nicht nach. Ihr Mann hatte oft genug gesagt, daß Müdigkeit eine Sünde war, besonders für Leute, die eine Aufgabe hatten.
    Der erste Baum fiel überraschend über sie her.
    Er wirkte irgendwie groß und bedrohlich, ein schwarzer Umriß im Glanz der Sonnen. Der Himmel zeigte sich in jadegrünen und karmesinroten Streifen, wies ockerbraune und goldene Verfärbungen auf, in die sich malvenblaue Finger streckten. Es gab also doch noch Wolken auf dieser Welt…
    Sie trat zur Seite, um den Baum vorbeizulassen.
    Das nächste Gebilde mußte sie vorsichtiger angehen. Neben Glo c kengeläut und dem Lärmen einer hohlen Stille nistete sich bei ihr der phantastische Gedanke ein, daß die Bäume intelligente Wesen waren und gehen konnten und es darauf anlegten, sie in die rindenrauhen Arme zu nehmen.
    Sie versuchte stehenzubleiben, um Atem zu schöpfen, um wieder zur Vernunft zu kommen.
    Aber die Beine wollten nicht aufhören zu gehen. Die Füße setzten das entschlossene Voreinander fort und marschierten unaufhaltsam weiter.
    Der Lärm in ihrem Kopf ging weiter, umpuffert von gedämpften Zonen der Stille am Rande, und sie fragte sich, ob sie nicht einen katastrophalen Fehler gemacht hatte. Sie wußte, wo das Flugboot angegriffen worden war, wo ihre Freunde gestorben waren, die Stelle, an dem sie den Marsch begonnen hatte. Vielleicht hätte sie bis zum Einbruch der Dunkelheit beim Flugboot warten und erst dann aufbrechen sollen. Aber so hatte sie den ganzen Tag genützt… Vielleicht war das das Problem. Sie kämpfte gegen die teuflischen Heerscharen des Zweifels, des Mißtrauens gegenüber ihrem eigenen Urteilsvermögen. Sie wußte, daß dies kein einzigartiges Phänomen war. Wer nicht zweifelte, wer kein Mißtrauen kannte, war unweigerlich verl
    Dabei war sie sich ihrer Sache so sicher gewesen! Ganz selbstbewußt hatte sie ihren Kurs bestimmt!
    Die Entfernung zum Fluß, das Tempo, mit dem sie marschierte, ihre Kraft und Entschlußkraft… Die Gleichung würde nicht aufgehen. Bald würde sie umsinken. Dann war es um sie geschehen.
    Wenn nur die teuflischen Flutsmänner, die arrogant im Sattel ihrer Flugtiere saßen, die Wasserkrüge nicht zerschmettert hätten! Wenn der Flieger gar nicht angegriffen worden wäre… Wenn…
    Sie marschierte weiter, mit hoch erhobenem Kopf, zurückgeneigten Schultern, vorgerecktem Oberkörper. Sie marschierte, nicht wie trunken, sondern als müsse sie gegen einen Wirbelsturm ankämpfen, der sie zurückwerfen wollte.
    Sie war das Wandern gewöhnt. Sie hatte die Unwirtlichen Gebiete durchquert. Sie hatte zu Fuß große Heere begleitet, über denen schwere Banner flatterten. Diesmal aber hatte der Schmerz in Füßen und Gelenken völlig aufgehört. Sie spürte in den Beinen gar nichts mehr, und das war der Beweis, daß sie längst abgefallen waren.
    Der lange Schatten stieß herab.
    Sie hatte sich total verrechnet. Das ganze Unternehmen war ein Fiasko, ein katastrophales Fiasko.
    Ein Laut störte sie.
    Ein Klimpern, Säuseln, Plätschern…
    Sie konnte nicht mehr laufen.
    In den letzten Augenblicken, da sie sich mühselig zum Fluß schleppte, erkannte sie, daß sie sich nicht verrechnet hatte; außerdem ging ihr auf, daß sie gar nicht forsch marschierte, sondern nur noch taumelte, torkelte, dem Fallen nahe, verzweifelt bemüht, das Wasser zu erreichen, ehe die Kräfte sie ganz verließen.
    Im letzten Licht des Tages erreichte sie den Klippenrand, trat ins Leere und stürzte kopfüber in den Fluß.
    Ein herrliches Klatschen, eine wunderschöne Feuchtigkeit umgaben sie - es war unvorstellbar.
    Aber schon mußte sie sich bemühen, den kleinen Felsvorsprung am Fuße der Klippe zu erreichen.
    Denn im Fluß waren Klauen und scharfe Reißzähne unterwegs.
    Mit kräftigen Schwimmzügen erreichte sie den sicheren Vorsprung. Sie zog sich hoch und lag tropfend im Dreck, die Nässe ein wohltuender Umhang. Der vierte kregische Mond, die Frau der Schleier, ging auf und verbreitete sein verschwommenes rosagoldenes Licht. Tropfnaß lag die Frau am Ufer, das braune Haar zu einer schimmernden Kaskade ausgebreitet, die Pracht ihres Körpers der Nässe hingegeben. Großartig sah sie aus, wie sie dort ruhte, gut gewachsen und geschmeidig, schimmernde braune Haut unter den Rissen ihres rotbraunen Ledergewandes.
    Neben ihr gluckerte etwas im Schlamm.
    »Bei Vox!« sagte eine Stimme. »Ich

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