Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Wasser zu springen und sich den Reißzähnen und Klauen der Flußtiere zu stellen.
    Ihre Schwäche erstaunte sie.
    Eine Hand legte sich ihr kräftig um den Arm, eine Faust verkrampfte sich in ihrem braunen Haar. Grausam wurde der Kopf nach hinten gezogen. Ein Fuß traf und schlug ihr die Beine unter dem Leib fort. Im Stürzen machte sie sich klar, daß die Beine doch noch vorhanden waren, was interessant war. Die beiden zerrten sie vor Hirvin hin.
    Eine massige Faust zerrte den Kopf hoch, zwang sie, den Mann anzuschauen, der breit lächelnd über ihr stand. Er lächelte vor Stolz, weil er gesiegt hatte, und in Vorfreude auf das, was nun kommen sollte. Beim Sprechen bewegte sich seine Narbe.
    »Du hast mich mit dem Schwert verwundet. Dazu fällt mir eine gute Erwiderung ein.«
    Pflichtgemäß lachten die anderen.
    »Lial, du gehst zur Hütte hinauf und machst alles fertig. Heißes Wasser und Bandagen.«
    Der Bursche mit den Sommersprossen und der Stubsnase lief sofort los. Die Frau wurde an den Haaren hochgezogen, dann nahmen ihr rauhe Hände Rapier, Main-Gauche und Seemannsmesser ab.
    »Ein hübsches Ding wie du sollte nicht mit Männerwaffen herumfuchteln.« Und Hirvin, dessen gute Laune in dem Maße zurückkehrte, wie der Schmerz im Arm nachließ, lachte brüllend auf. Seine Männer stimmten ein und zerrten die Frau mit sich.
    Plötzlich erschien die Wachhütte in Form eines erleuchteten Fensters, hinter dem Lial Feuerstein und Stahl bediente und den Docht der Lampe entzündete. Es handelte sich um eine billige Mineralölfunzel, die bestimmt die ganze Nacht stinken würde. Die Hütte enthielt Kojen für zehn Mann, außerdem eine abgeteilte Nische für den Anführer. Im Licht leuchteten seine Rangabzeichen - Hirvin war ein Ley-Deldar. Die Frau wurde auf eine Koje geschleudert, und die Männer standen im Kreis um sie herum.
    Sie richtete sich auf. Die Swods schauten sich vielsagend an. Der junge Nal schluckte und begann sichtlich zu zittern.
    »Ihr seid…«, sagte sie.
    »Still, Shishi!« Hirvin streckte den Arm aus, ohne hinzuschauen, um sich von Lial das Blut abwischen zu lassen. »Sobald der kleine Kratzer versorgt ist, treten wir beide mal auf eine oder zwei Runden an - und das nicht mit Beng Drudoj!«
    Gelächter hallte durch die kleine Hütte. Billige Stoffvorhänge, wie sie auf jedem Bazar für einen Silber-Sinver zu kaufen waren, verdeckten die Wände aus Lehmziegeln. Ein fest eingebauter Kochherd stank nach Fett. Graues Bettzeug bedeckte die Liegen und sah aus wie gestrandete tote Fische. Natürlich begann die Lampe zu qualmen.
    Ein Waffengestell aus Lehmziegeln und Holzstützen enthielt Speere, Stuxe, Äxte und kurze Schwerter. Ohne die Augen von der Frau zu wenden, begannen die Männer ihre Waffen abzulegen. Draußen hallte Hufschlag auf; offenbar kehrten die Totrixes selbständig in die Ställe zurück.
    »Behaltet sie im Auge!« fauchte Hirvin und zuckte zusammen, als Lial ihm ein dampfendes Tuch auf die Wunde legte. »Vorsicht, du Dummkopf!«
    Das Wasser stand auf dem Herd bereit, und es wurde klar, daß die Männer mehr als bereit waren, ihr Abendessen auf später zu verschieben. Den Grenzfluß zur Ockerwüste zu bewachen, war eine elende Aufgabe.
    Als Lial Hirvins Arm verbunden hatte, atmete der Deldar durch, schniefte, zog den Bauch ein und bewegte versuchsweise den Arm. Dabei schaute er die Frau unverwandt an.
    »Willst du kratzen? Wenn du das tust, muß ich dich fesseln.«
    »Ich kratze nicht nur, sondern…«
    »Zieht sie aus!« brüllte Hirvin. »Bindet sie fest! Ich lasse mir doch von keiner kleinen Shishi Vorschriften machen…!«
    Dem ersten versetzte sie einen so kräftigen Tritt, daß er grün anlief und sich auf dem Boden wälzte. Der zweite entging knapp dem Verlust eines Auges. Der dritte konnte sich in ihrem Haar festkrallen, schrie aber schrill auf, als sich ihm zwei Finger schmerzhaft in die Nase bohrten. Die beiden anderen stürzten sich auf sie und erdrückten sie mit ihrem Gewicht - und Hirvin warf sich einfach auf den Haufen.
    Die Hüttentür öffnete sich, die zunehmende Nachtbrise wehte Staub über den Boden. Hirvin schrie auf, denn er war nach vorn gerutscht und hatte sich den verwundeten Arm am Rand der Koje gestoßen.
    »Tandu, mach die Tür zu, um Ben Dikkanes willen! Und laß deinen Kleinen draußen, wenn er nicht mal richtige Männer sehen soll.«
    Er richtete sich auf und machte kehrt. Gleichzeitig packten seine Gefährten die Frau, die sich nun hilflos und geschmeidig

Weitere Kostenlose Bücher