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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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wand. Das braune Haar wehte ihr um den Kopf.
    Der Vierarmige, der sich auf der Schwelle umgedreht hatte, sagte kurzangebunden: »Bleib draußen, Dalki. Kümmere dich um die Totrixes.«
    Hirvin war durch den Schmerz und den vierarmigen Neuankömmling vorübergehend abgelenkt, und sofort sah die Frau ihre Chance. Die beiden Männer, die sie festhielten, spürten eine Bewegung, hatten ihre Beute aber schon verloren. Einer wrang die Hände, von denen heiße Schmerzströme die Arme emporliefen, der andere torkelte mit blutiger Nase rückwärts. Die Frau sprang schweratmend auf das Bett, das braune Haar zerzaust, und entriß dem letzten Angreifer den Kampfdolch. Schwer, unverziert, dazu bestimmt, einen Gegner niederzumähen, bedrohte der Dolch die Männer in der Hütte.
    In diesem Augenblick wirkte sie wie ein prächtiges Dschungeltier, das sich von seiner Kette losgerissen hat.
    Tandu, der Djang, benutzte seine obere linke Hand, um sich den staubigen Umhang über die Schulter zu werfen, damit er nicht mehr störte. Er überragte alle andere um Haupteslänge. Sein breites, wildes, offenes Dwadjang-Gesicht rötete sich. Er trat vor und stieß dabei einen dreibeinigen Schemel um. Er achtete nicht darauf. Sein Blick galt der Frau, die angriffsbereit auf dem Bett kauerte. Sie schwenkte den Dolch nicht, sondern hielt ihn wie eine Person, die damit umzugehen weiß.
    Einige Swods hatten den ersten Schock überwunden, hatten die Tatsache verdaut, daß eine Frau sich ernsthaft wehrte. Nun nahmen sie sich zusammen, standen auf und wischten sich das Blut ab. Sie blickten ihren Anführer an, Ley-Deldar Hirvin, und mörderische Wut entstellte die Gesichter. Sie waren Kämpfer, die gegen Sold einen langweilige Arbeit verrichteten; sie wollten sich ihre Beute nicht entreißen lassen.
    »Sie ist nur eine Frau!« brüllte Hirvin. »Mit einem Dolch soll sie uns nicht aufhalten. Schleicht euch hinter sie, werft ihr eine Decke über, zieht sie runter!«
    Zitternd huschte der junge Nal um das Ende der Koje, und Lial und der Lange Naghan griffen nach einer Decke.
    Der Djang starrte unverwandt die Frau an.
    Die obere rechte Hand riß energisch ein Schwert hervor, die untere linke einen langen Dolch. So rückte er vor, ohne wie befohlen die Tür zu schließen. Mit der Hüfte stieß er gegen die Ecke der nächsten Koje und stieß damit einen Feldrucksack herunter; der Inhalt fiel auf den staubigen Boden. Er merkte nichts davon.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die Frau an. Sein Gesicht, verkniffen, breit, aufgewühlt, wütend, tiefrot - das Gesicht eines höchst erregten Djangs.
    Er brüllte los. Seine Stimme war so laut, daß man fürchten mußte, die Sterne würden vom Himmel fallen.
    »Niemand berührt sie!« dröhnte er. Mit der vorderen rechten Hand faßte er Vogon dem Amsant ins Haar und zerrte den muskulösen Söldner zurück. Dabei trat er selbst mit erhobenem Schwert und lauerndem Dolch weiter vor. Er zitterte sichtlich vor Leidenschaft.
    »Was ist da für ein Unsinn?« kreischte Hirvin.
    Tandu der Djang richtete sich auf. Sein Schwert vollführte einen rituellen Gruß vor der Frau, ehe es als Todesklinge weiterzuckte und Hirvin bedrohte.
    »Du Dummkopf! Diese Dame ist meine Königin! Die Königin von Djanduin!« Das Schwert des Djangs zuckte vor Hirvins Kehle herum. »Vor uns steht die Stromni von Valka! Die Herrscherin von Vallia! Delia aus Delphond, Delia aus den Blauen Bergen!«

2
     
     
    Deldar Hirvin taumelte zurück und brachte sich vor dem weitreichenden Djangschwert in Sicherheit. Er riß die Augen auf und preßte verbittert die Lippen zusammen.
    »Die Herrscherin?« fragte er schließlich und spuckte die Worte förmlich heraus. »Was geht das uns an? Wenn es stimmt, Tandu…«
    Der Djang ließ sein Schwert herumfahren und bezog die anderen in die Geste ein. Der junge Nal, inzwischen hinter der Koje angekommen, verharrte mit bleichem Gesicht.
    »Ob es stimmt? Aye, ihr Blödiane, es stimmt!«
    »Dann«, sagte Hirvin sabbernd, »dann sind wir alle tot. Merkt euch meine Worte!« Er wandte sich von der Schwertspitze ab und machte eine Handbewegung gegenüber seinen Gefolgsleuten. »Dann ist es ganz gleichgültig, ob sie Herrscherin oder Königin ist. Wenn sie weiterlebt - ist es um uns geschehen!«
    »Auf die Knie!« brüllte Tandu. »Erweist ihr eure volle Reverenz!«
    Er schlug die Schale Wasser vom Tisch und ließ den Tisch hinterherfliegen. Die Ungeheuerlichkeit seiner Wut ließ ihn förmlich anschwellen und die

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