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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sklavenjäger, die leichtes Spiel zu haben glaubten. Drei Angreifer hätte die Frau mit dem Langbogen niedergestreckt und einen vierten im Nahkampf aufgespießt. Die arme Pansi war von einem Pfeil in die Kehle getroffen worden und daran gestorben, während Nath der Witzeerzähler, ein großer, lärmender, fröhlicher Mann, einen Pfeil in den Unterleib abbekommen hatte. Offenkundig waren die Flutsmänner auf unverletzte, lebendige Beute aus.
    Nachdem sie dem fünften Mann das linke Auge ausgeschossen hatte - Nath hatte inzwischen zwei erledigt - , flogen die übriggebliebenen Angreifer fort. Sie hatte einen letzten Pfeil hinterhergeschickt, doch der Aufschrei des Getroffenen brachte ihr nur noch wenig Trost oder gar Zufriedenheit.
    So hatte sie das abgestürzte Flugboot und zwei tote Freunde zurücklassen müssen und war losgewandert, um der Wüste zu entrinnen.
    Hätte jemand sie gefragt, ob sie Angst hatte, hätte sie auf ihre direkte Art geantwortet, er sollte kein Dummkopf sein, um dann die Frage zu übergehen und sich weiter dem Problem des Überlebens zu widmen.
    Wenn man Blut in einer Schale rührte, konnte man das Gerinnen verhindern; sie aber besaß keine Schale, außerdem hätte die Bewegung wohl mehr Energie gekostet, als sie dadurch verlor, daß sie das Blut auf einmal getrunken hatte und davon nun zehren mußte. Sie ging vorsichtig und ohne Hast. Sie versuchte sparsam mit den Bewegungen zu sein, versuchte mit ihrer Kraft zu haushalten. Normalerweise bewegte sie sich mit einer Anmut, die Aufmerksamkeit erregte; nicht mit übertriebenem Hüftschwung, sondern als ob sie die Füße auf Mondstrahlen setzte. Nun ähnelte ihr Gang dem Versuch, auf einem in der Wüste ausgelegten Seil zu balancieren.
    Sie achtete genau auf die Richtung. Sie kannte ihren Standort und wußte bis auf wenige Meilen genau, wie weit sie noch bis zum Fluß wandern mußte. Wäre das nicht so gewesen, hätte sie sich bei Tag verstecken müssen. Sie warf einen Blick zum Himmel. Im grellen Sonnenlicht kreiste ein schwarzer Punkt und beobachtete sie.
    Ihre Gedanken richteten sich auf diesen neuen Rippasch.
    Nein. Noch nicht! Noch hatte sie Kraft, das Blut hatte sie belebt. Noch war Zeit, eine gewisse Strecke zurückzulegen, den Sand zu verlassen und das lose Geröll zu erreichen; erst dann mußte sie sich hinwerfen, um dem unverschämten Geschöpf den Kopf abzuha c ken.
    Man bedenke, überlegte sie auf die Art und Weise, wie ihr Mann immer zu ihr sprach, man bedenke, daß der Vogel ja nur nach seiner Natur handelte. Auch Rippasch spürte Hunger und Durst. Und er half dabei, die Wüste sauberzuhalten…
    Die Existenz der Ockerwüste, die sich als störender Riegel zwischen die Provinzen Falinur im Norden und Vindelka im Süden schob, ging vorwiegend auf den Umstand zurück, daß der Boden hier fruchtlos und sauer war. Man konnte kaum von einer echten Wüste sprechen, auch wenn man darin ebenso endgültig an Hitze und Durst sterben konnte wie in irgendeiner großen kregischen Wüste. Allmählich wurde der weiche Sand unter den Sandalen der Frau von körnigem Staub abgelöst, und sie schritt vorsichtiger aus. Zögernd hob sie die Hand an die Augen und schaute zum fernen Horizont.
    Sie war viel zu sehr auf ihr Ziel ausgerichtet, um sich selbst die Sehnsucht nach den ersten Bäumen einzugestehen, nach dem ersten gespenstischen gelben Flimmerhauch, der den Fluß ankündigte. Sie mochte ihre Gefühle noch so energisch unterdrücken, von Zeit zu Zeit stiegen sie wieder in ihr auf. Dann mußte sie den Blick starr auf den schimmernden Horizont richten und sehr an sich halten und einen Fuß vor den anderen setzen und immer nur marschieren, marschieren.
    Hier und dort ragten hohe Felsbrocken auf, und Echsen huschten davon. Das Grundwasser schien höher zu stehen, denn hier gediehen karge Pflanzen, staubig-ockerbraun und umbrabraun wie die Wüste selbst. Dieser Wechsel ermunterte sie zusätzlich. Die Wurzeln der Pflanzen waren lang genug, um eine Herrelldrinische Hölle zu erreichen; sie hätte sich zugrunde gerichtet bei dem Versuch, nach Wasser zu graben. Da war es schon besser, wenn sie weitermarschierte, einen Fuß vor den anderen, ein Vorgang, der sich ewig wiederholte.
    Dieser opazverfluchte Fluß mußte doch allmählich in der Nähe sein!
    Sie passierte einen kniehohen Busch, gleich darauf einen zweiten auf der anderen Seite. Es dauerte nicht lange, da konnte man nicht mehr von einer Wüste sprechen, auch wenn sich der Boden nach wie vor hart und

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