Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
lange will der Popanz dort bleiben, wo immer das ist?« wollte Murkizon wissen.
    Ich wartete nicht ab, bis Pompino eine Antwort einfiel. »Nun ja«, sagte ich, »ich bleibe auf keinen Fall hier, um das abzuwarten.«
    Die anderen schauten mich an. Ich muß es meinem Gefährten lassen – er begriff vor den anderen, was ich meinte. Larghos der Pfeil rief: »Was, Horter Jak! So schnell willst du schon aufgeben?«
    »Ich mache mit!« äußerte Pompino gleichzeitig.
    »Gut«, antwortete ich und verschwendete keine weiteren Worte. Ich marschierte über die Straße und mußte dabei einem kleinen, von Freymuls gezogenen Wagen ausweichen, ehe ich die Treppe hinauflaufen konnte. Und schon hämmerte ich an die Tür und gab Pompino die Chance, sich an mir vorbeizudrängen. Er stand neben mir, als geöffnet wurde.
    Eine kleine Och-Frau – Ochs sind grundsätzlich klein – musterte uns fragend. Sie trug ein ordentliches schwarzes Kleid mit gelber Schürze und hatte ihr Haar unter einem weißen Spitzentuch verborgen. Pompino lugte zwei Herzschläge lang durch den braungebohnerten Flur mit allerlei Kommoden und Blumenvasen; erst dann schaute er auf die kleine Och-Dame herab.
    »Ja?« Ihre Stimme hatte ein metallenes Timbre, als würde mit dem Messer gegen eine Pfanne geklopft.
    »Ah ...«, sagte Pompino. Dann wandte er mir den gleichen leeren Blick zu.
    Ich versuchte meine Stimme fröhlich klingen zu lassen. »Verzeih mir, meine Dame. Ist Horter Naghan Panderk zu Hause?«
    Der Name kam mir irgendwie in den Sinn – immerhin gehört Naghan zu den ziemlich gebräuchlichen kregischen Vornamen. Und Panderk – so hieß die Bucht.
    Sie musterte mich von Kopf bis Fuß und rümpfte kaum merklich die Nase. »Einen Herrn dieses Namens gibt es hier nicht.«
    Ich mimte den zutiefst Erstaunten. Pompino spielte sich sofort auf die Szene ein.
    »Er muß hier sein, meine Dame. Dies ist doch sein Zuhause.«
    Sie schüttelte den Kopf und machte wegwerfende Armbewegungen.
    Vielleicht war Pompino zu schwungvoll zur Sache gekommen. Vielleicht war dieses Haus gar kein Wohnhaus. Wie um diese Vermutung zu unterstreichen, erschien hinten im Flur ein massiger Chulik. Sein gelbes Gesicht und die aufragenden Hauer in den Mundwinkeln näherten sich unaufhaltsam, umrahmt von düster verzogenen Brauen und verkniffenen Lippen. Der Mann trug einen eisernen Panzer und ein Schwert.
    Es war ganz normal, einen Wachmann im Haus zu haben – eine sinnvolle Vorkehrung in einer gefährlichen Welt –, dieser Bursche aber schien so offensichtlich die Absicht zu haben, mich am Genick zu packen und mit seinem Schwert zu bearbeiten, daß die Szene sofort jede Unschuld verlor.
    Der Mann trug ein braunsilbernes Abzeichen – und das setzte ihn in unseren Augen sofort auf die schwarze Liste.
    »Raus!« brüllte er. »Schtump!«
    »Das gefällt mir doch gleich besser«, sagte Pompino beinahe dankbar.
    Im gleichen Augenblick gellte der entsetzte Schrei eines Kindes durch das Haus und hallte nervenzerfetzend durch den breiten Flur.
    »Teufelswerk!« brüllte Pompino.
    Gemeinsam, Schulter an Schulter, stürmten wir an der kleinen Och-Frau vorbei und stürzten uns auf den tobenden Chulik.

2
     
     
    Wäre die berühmte Wache von Peminswopt, vor der Renko der Dieb so große Angst hatte, zufällig zur Stelle gewesen und hätte beobachtet, wie eine ungestüme Horde in ein offenkundiges Privathaus stürmte, hätte sie uns für Räuber, Verbrecher, Banditen gehalten. Der durchdringende Schrei bewies uns aber, daß es nötig war.
    Die kleine Och-Frau wurde zur Seite gedrängt, weiter geschah ihr nichts. Pompino machte mit dem Chulik kurzen Prozeß. Der Mann war auf einen so schnellen, direkten Angriff nicht gefaßt gewesen und ging lautlos zu Boden.
    Brüllend liefen wir durch den Flur.
    »Dort unten!« rief Pompino, und wir polterten die Hintertreppe hinab, die in einer Kurve des Korridors rechtwinklig in die Tiefe führte. Die anderen folgten lautstark. Orangeleuchtende Konturen einer Tür am Fuß der Treppe weiteten sich plötzlich zu grellem Licht. Von Pompino getreten, knallte die Tür auf. In dichter Formation stürmten wir über die Schwelle. In dem dahinterliegenden Raum befanden sich vier weitere Chuliks in Eisenrüstungen, geschmückt mit braunen und silbernen Abzeichen. Im orangeroten Licht funkelten ihre Waffen.
    Sie zögerten nicht, sondern attackierten uns auf das heftigste, mit dem Ziel, uns sofort zu vernichten. Pompino brüllte lauthals, Kapitän Murkizons Axt sirrte

Weitere Kostenlose Bücher