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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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strangulierte ihn. Er begann zu gurgeln.
    »Vorsichtig mit den Calsanys!« sagte ich hastig. »Du weißt, was die ...«
    »Ich weiß, was die anstellen, wenn sie sich aufregen.«
    Pompino stellte den Dieb wieder auf die Beine, löste ihn aus dem Seil, klemmte sich ein Ohr zwischen Finger und Daumen und ließ den Burschen einige Schritte an der Kaimauer entlangstolpern. Der Mann wand sich in Pompinos Fingern; eine Waffe zog er nicht.
    »Beim Flinkfingrigen Diproo!« entfuhr es dem Beutelschneider. »Du bist verflixt schnell, Dom!«
    »Zu deinem Nachteil, du Pandriteverfluchter!«
    »Laß los! Ich brauche das Ohr noch.«
    »So wie du die Börse meines Freundes gebraucht hast?«
    »Ich muß drei Frauen und zehn Kinder unterstützen ...«
    »Um so dümmer von dir. Wo finden wir die Wache?«
    Der Dieb machte ein besorgtes Gesicht.
    »Du willst mich doch nicht der Wache übergeben? Ich bin ein armer Mann mit Namen Renko der Iarvin, und ...«
    Ich fürchtete schon, Pompino würde eine Ader platzen.
    »Du heißt Renko der was? «
    Die Wut meines Gefährten äußerte sich wahrlich auf erstaunliche Weise. Pompino der Iarvin ließ das Ohr Renkos des Iarvin nicht los und brüllte mit purpurn angelaufenem Gesicht in das festgeklemmte Organ.
    »Der Iarvin ...«, plapperte Renko und zappelte wie ein Fisch im Netz.
    Ich verfolgte die Szene gelassen aus dem Hintergrund und schaute zu, wie die restlichen Calsanys vorübertrotteten. Das Lachen verkniff ich mir. Nein, bei Vox, lachen durfte ich nicht, auch wenn ich vor Amüsement zu platzen drohte.
    »Wie kannst du es wagen, diesen Namen zu tragen?«
    »Wieso ... wa...? Laß doch mein Ohr los, Dom!«
    Kregische Spitznamen sind ein Bedeutungsdschungel für sich. Sie sind nicht nur eine Anspielung auf Eigenschaften und Vermögenslage des Namensträgers. Wollte man sie getreulich in eine irdische Sprache übersetzen, ginge das nur über den Umweg zahlreicher Definitionen. So bedeutet Iarvin beispielsweise – ein kluger Bursche, jemand, der gewitzt, aufgeweckt, klug und einwandfrei ist, der sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen läßt – das sind aber nur einige der Schattierungen. Zu Pompino paßte der Name, er lebte danach. Bei Mädchen gibt es den Zunamen ›Iarvin‹ nur selten, denn beim weiblichen Geschlecht liegt die Wortbedeutung anders – am ehesten ließe sich wohl ›Iueshvin‹ damit vergleichen. So starrten sich die beiden Iarvins zornig an, und allmählich begriff der Dieb mit diesem Namen, worauf es dem Khibil gleichen Namens ankam.
    »Du willst mich nicht der Wache übergeben, Dom? Nein, natürlich nicht ...«
    In diesem Augenblick stürmte Kapitän Murkizon aufgebracht herbei, eine große, massige Gestalt. Ich berichtete ihm den Vorfall.
    »Aye, Jak. Schlau, diese Burschen! Binden sich an einen Calsany fest und warten, bis sie ein passendes Opfer gefunden haben.« Kapitän Murkizons Augen schlossen sich und ließen Tränen strömen. »Aber bei den schwarzen Achselhöhlen und fliegenverseuchten Haaren der Göttlichen Dame von Belschutz! Horter Pompino ist einem solchen Trick wahrlich gewachsen!«
    »Er nennt sich der Iarvin.«
    Kapitän Murkizon drehte das rot angelaufene Gesicht mit den strahlenden blauen Augen und den wirren Haaren hierhin und dorthin. Schließlich starrte er zu den Weiden empor.
    »Wache?« bellte er. »Die Wache holen? Wenn man einen Baum mit passenden Ästen zur Hand hat! Also wirklich, Dieb, du kannst dem unbekannten Schiffskapitän danken, der den ersten dieser Bäume aus dem fernen Havilfar herbrachte. Wie hätte er wissen können, daß diese schön gewachsenen Bäume eines Tages dazu dienen würden, einen armen Kerl vor der Wache zu retten?«
    Renko der Iarvin begriff sofort, was der dynamische Mann meinte.
    »Du würdest mich doch nicht etwa – wegen eines Geldbeutels? Beim Flinkfingrigen Diproo! Seid ihr alle verrückt geworden?«
    »Aye«, sagte Quendur der Räuber, der lässig neben Murkizon stand, und zeigte ein Lächeln, das einen Hai hätte erschaudern lassen.
    Kreger benehmen sich zuweilen recht absonderlich. Offenbar waren wir vom Geiste der Boshaften Yurncra erfüllt. Die unwichtigeren kregischen Pantheone Kregens sind angefüllt mit Geistern und Dämonen, die Männer und Frauen zuweilen recht unberechenbar handeln lassen.
    »Wo ist ein Seil?« wollte Kapitän Murkizon wissen.
    »In einem Hafen muß es davon jede Menge geben«, bemerkte Larghos der Pfeil, der dicht neben Murkizon stand. Larghos war ins Meer gesprungen, um den

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