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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sehr zuwider, aber ich tue es selbst.«
    »Gut. Ich sehe zu, daß ich alle erwische.«
    »Ich werfe nicht vorbei.«
    Ich kehrte in die Kampfgalerie unter dem Kiel der Goldener Zhantil zurück. Pompino hatte sich, wie es meiner Absicht entsprach, nicht aus seinen Fesseln befreien können. Er war ein schlauer, großherziger, kämpferischer Khibil. Er hatte sich in eine Stellung gewunden, aus der er durch ein Bodengitter in die Tiefe schauen konnte.
    Ich beachtete ihn nicht. Ich nahm eine Fackel aus dem Eimer und entzündete sie mit Feuerstein und Stahl. Er schaute hoch, und sein Khibilgesicht wurde lang und länger.
    »Jak! Was ...?«
    Ich mußte es sagen, voller Mitleid – und nur für mich, wahrlich, allein für mich: »Es muß sein.«
    Ich steckte den ersten Feuertopf an und hielt mich wurfbereit. Pompino blickte von der schrecklichen Brandbombe auf das funkelnde Meer hinab. Er starrte mich an und begann sich zu winden.
    »Dort unten liegt die Jungfrau von Tuscurs, Jak! Mein Schiff! Ein Schiff, auf dem du gefahren bist, das du geliebt hast, wie jeder sehen konnte, Jak! Du wirst doch der Jungfrau von Tuscurs nichts antun!«
    »Und vielleicht hättest du Kapitän Linson nicht befehlen sollen, dein Schiff Kov Pando für seine Flotte anzubieten.«
    Ich warf den Feuertopf über Bord.
    Wir flogen langsam dahin, und als der nächste Brandsatz in die Tiefe wirbelte, stand die Jungfrau von Tuscurs schon in hellen Flammen.
    Nun ja, ich, Dray Prescot, Seemann, kann nicht mit kühlem Blut erzählen, wie ich die prächtige Flotte in Brand steckte. Die Schiffe loderten. Sie loderten ...
    Ich kannte mich mit solchen Dingen aus, die Auge der Welt hatte einen Brand erlebt. Viele Feinde waren bei Bränden ums Leben gekommen, die ich entfacht hatte. Dies aber ... nein, ich kann Ihnen dieses schlimme Bild nicht im einzelnen schildern. Ich warf die Tonbehälter, und vor meinem Gesicht flackerte es rot, ein scharlachroter Schleier hatte sich vor meine Augen gelegt. Unangenehmer schwarzer Rauch wehte mit dem Wind herauf.
    Ich ließ kein einziges Schiff aus.
    Die stolze Armada versank verkohlt in den Fluten.
    Lange Zeit später sollte ich zu meiner Freude erfahren, daß bei der Aktion kein einziger Seemann ums Leben kam, daß sich lediglich ein armer Bursche, der ohnehin Langsamer Mando genannt wurde, ein Bein brach. Das war die einzige Wunde, die ich anrichtete – bei Menschen.
    Was ich den Schiffen antat, war schlimmer, es war total. Die Wunden, die mein Feuer riß, waren mindestens ebenso groß wie jene, die ich in meinem Fühlen und Denken anrichtete. Ist es sentimentaler Unsinn, so über Gebilde aus Holz und Leinwand zu denken und zu fühlen? Natürlich. Auch wenn diese Schiffe ein Heer getragen hätten, das meine Heimat verwüsten wollte, wühlte mich meine Tat auf. So sprach ich halblaut vor mich hin:
    »Ja, ich wiederhole es: Möge sich Opaz meines Gewissens annehmen!«
    Pompino hob den Kopf. »Opaz?«
    Der Voller flog einen geraden Kurs, und ich wußte, daß Dayra die Hebel mit Seilen festgestellt hatte. Gleich darauf erschien sie bei uns in der Kampfgalerie. Sie lächelte.
    »Du scheinst keines verfehlt zu haben.«
    »Ich glaube nicht, daß noch Schiffe übrig sind.«
    »Bei Vox! Was für ein Tag!«
    Pompino drehte sich herum und versuchte sie anzuschauen. »Ros Delphor? Vox?«
    Ich sagte: »Der arme Pompino hat seine berühmte Jungfrau von Tuscurs verloren.«
    Es war erkennbar, daß Dayra meine sentimentale Einstellung zu Schiffen nur in sehr begrenztem Maße teilte. »Na, dann hat Pompino eben ein Schiff verloren. Du kannst ihm jederzeit ein anderes verschaffen ...«
    Ich nickte. »Das stimmt.« Ich schaute Pompino an. »Wie gefiele dir eine echte vallianische Galeone, Pompino der Iarvin?«
    Scauro Pompino war ein Khibil. Er war schlau, intelligent, auffassungsschnell. Das fuchsige Gesicht glättete sich. Die Schultern zuckten unter den Fesseln, und ich ahnte, daß er den Wunsch spürte, sich die Schnurrbarthaare zu streichen. Ich zog mein Seemannsmesser und trat vor.
    »Du hast dich stets für den Anführer in unserer Partnerschaft gehalten, Pompino, und das erschien mir durchaus nützlich und angebracht. Aber solltest du mich bekämpfen wollen, nachdem ich dich losgebunden habe, wissen wir wohl beide, daß du der Unterlegene wärst.«
    Die Schnüre fielen zu Boden.
    Er reckte sich und erschauderte. Er hob eine Hand an die Schnurrbarthaare und hielt in der Bewegung inne. Die ersten Worte brachte er nur mit Mühe

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