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Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Titel: Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Arenz
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mit Hunden, die den Feldweg entlangkommen, Liebespaare und junge Leute, die sich in den Ruinen treffen … und noch ein paar ganz andere Gruppen«, fügte er geheimnisvoll hinzu und blieb vor der Treppe stehen. »Touristen natürlich auch«, er deutete auf die Informationsschilder unter dem Baum, die eine Rekonstruktion des ursprünglichen Kastells zeigten und die Geschichte des befestigten Römerlagers skizzierten. »Aber zu der Zeit, wo die Leiche hier abgelegt wurde, wird wahrscheinlich niemand unterwegs gewesen sein.«
    »Abgelegt oder zurückgelassen?«, fragte Eva rasch. »Ist das Opfer hier umgekommen oder bloß hier entsorgt worden? Und haben wir schon eine Identifizierung?«
    »Gute Frage, gute Frage und gute Frage«, meinte Sailer trocken. »Bislang können wir über gar nichts sicher sein, nur, dass der Tote ein Mann war, um die vierzig, würde ich sagen. Gefunden wurde er dort …« Er führte Eva zu dem mittleren von drei steinernen Vierecken rechts des Turmes. Sie maßen je etwa zweimal zwei Meter, waren einen guten Meter hoch und innen mit losen Steinen halb ausgefüllt. Wie sie so dalagen, ihre ursprüngliche Verwendung nicht mehr erkennbar, Gräser und Schösslinge aus den Mauerritzen wuchernd, erinnerten sie an Särge. Eva stieg auf die mit einer Polizeiplane abgedeckte Mauer und blickte in das mittlere Mauerviereck hinunter. Weißes Klebeband zeigte die Position an, in der der Tote aufgefunden worden war, halb sitzend in einer Ecke, einen Arm im Schoß, den anderen weit ausgestreckt. Hellrotes Blut mischte sich auf den losen Steinen mit dem Regen. »Viel Blut?«, wollte Eva wissen. Ihr Kollege nickte: »Ziemlich.«
    »Das spricht dann nicht gerade dafür, dass er von weiter her transportiert wurde.«
    Sailer zuckte die Schultern. »Würde ich auch sagen, aber wie die Pathologie immer wieder betont: Man soll keine voreiligen Schlüsse ziehen … Wollen wir zur Station fahren, dann können wir auf die Bilder warten, und ich erzähle Ihnen alles, was wir sonst noch wissen, im Trockenen.«
    Sie nickte und folgte ihm zurück über den Polizeipfad, hielt aber noch einmal abrupt inne, als sie an der Treppe zum Turm vorbeikamen. »Haben Sie das untersucht?«, fragte sie scharf. Auf dem Boden war ein geschwärzter Ring zu sehen, in dem ganz offensichtlich ein Feuer gebrannt hatte. Etwas kalte, nasse Asche und diverse Stücke verkohlten Holzes lagen darin herum.
    »Klar«, antwortete Sailer. »Wir haben alles mitgenommen, was irgendwie interessant sein könnte. Auch jede Menge Abfall, der hier überall herumlag. Ich würd mir aber nicht zu viele Hoffnungen machen«, fügte er hinzu. »Die Feuerstelle wird von vielen Leuten benutzt, die hierher kommen. Jugendliche und so … Wahrscheinlich hat unser Täter hier keine brauchbaren Spuren hinterlassen.«
    Wortlos stieg Eva die vom Regen schlüpfrigen Stufen hinauf und fand sich zwei Meter über dem Geschehen. Auf der Mauerkrone war eine bronzene Scheibe befestigt, die sie auf den ersten Blick für eine Sonnenuhr hielt, die aber tatsächlich die Entfernungen zu den verschiedenen Orten der Umgebung angab, strahlenförmig vom Standort des Kastells ausgehend. Sie schaute nachdenklich darauf und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Kein Auto, oder zumindest hatte noch niemand etwas davon gesagt. War das Opfer zu Fuß hierher gekommen? Alleine oder mit seinem Angreifer? Und wer konnte bloß etwas gesehen haben, und sei es nur irgendeine Kleinigkeit? Von hier oben konnte sie in die Steingrube blicken, in der die Leiche gefunden worden war. Sie sah im Regendunst die Straße; sie war zu weit entfernt und dem Blick entzogen, als dass sich hoffen ließ, von ihr aus hätte jemand etwas beobachtet. Verschiedene Feldwege führten am Kastell vorbei oder kreuzten sich in einiger Entfernung. Jenseits des noch unbewachsenen Feldes standen Häuser – unwahrscheinlich, dass jemand dort etwas mitbekommen hatte. Und doch gab es Wege, auf denen regelmäßig Menschen vorbeikamen. Außerdem lag der Ort in Sichtweite der Stadt. Sie stieg stirnrunzelnd wieder zu ihrem Kollegen hinunter, dessen blondes Haar jetzt vor Nässe schwarz glänzte. »Und, irgendwas Interessantes?«, grinste er. Sie warf ihm einen kalten Blick zu – das war genau die Art von sinnlosen Fragen, die sie hasste –, entschloss sich dann aber doch zu einer ernsthaften Antwort. »Ich denke, wir suchen nach einem Einheimischen. Jemandem, der sich hier gut auskennt. Der das Risiko genau kalkuliert hat, das er mit diesem

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