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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Schlamassel hineingezogen. Nun wirst du ihn auch rauspauken – koste es, was es wolle.
    »Die Nachricht besagt, wir sollen durchs Kapitelhaus zum Südeingang«, sagte Sophie nachdenklich. »Vielleicht haben wir von dort einen guten Blick über den Garten und können uns ein Bild von der Lage machen, bevor wir uns womöglich in eine gefährliche Situation begeben.«
    Langdon nickte. »Gute Idee.« Er hatte das Kapitelhaus als achteckigen Saal in Erinnerung, in dem das britische Parlament zusammengetreten war, als es das moderne Parlamentsgebäude an der Themse noch nicht gegeben hatte. Doch es war Jahre her, dass Langdon das letzte Mal dort gewesen war; er wusste nur noch, dass man über den Kreuzgang dorthin kam. Er trat ein paar Schritte zurück und schaute an der Wand des Chors vorbei ins südliche Seitenschiff, wo sich ein hoher Gewölbegang öffnete, über dem ein großes Schild hing:
    ZUGANG ZU:
    Kreuzgang
    Dekanei
    College Hall
    Museum
    Pyx-Kammer
    St. Faith’s Kapelle
    Kapitelhaus
    Als Langdon und Sophie unter dem Schild hindurcheilten, entging ihnen in der Hast die kleine Tafel mit dem Hinweis, dass einige Bereiche wegen Renovierungsarbeiten zurzeit nicht zugänglich waren.
    Sie gelangten auf einen von hohen Mauern umgebenen Hof, auf dem der morgendliche Regen rauschend niederging. Über das Gemäuer heulte hohl der Wind wie über einem Flaschenhals. Als Langdon den niedrigen, engen Kreuzgang betrat, der längs der Begrenzungsmauern des Hofes verlief, überkam ihn der vertraute Anflug von Klaustrophobie.
    Auf das Ende des Tunnels konzentriert, folgte er den Schildern zum Kapitelhaus. Aus dem Regen war inzwischen ein Wolkenbruch geworden, der nasskalt durch die offenen Säulenarkaden sprühte, durch die das Licht in den Kreuzgang fiel. Ein Paar, das vor dem miesen Wetter flüchtete, kam ihnen entgegen. Der Kreuzgang – der letzte Rest der vormaligen Klosteranlage – lag einsam und verlassen in Wind und Wetter.
    Vierzig Meter den östlichen Teil des Kreuzgangs hinunter öffnete sich ein überwölbter Gang nach links in eine Eingangshalle, den gesuchten Zugang zum Kapitelsaal. Er war mit Absperrband und einem offiziell aussehenden Schild versperrt:
    Pyx-Kammer
    St. Faith’s Kapelle
    Kapitelhaus
    WEGEN RENOVIERUNG GESCHLOSSEN
    Der lange, verlassene Gang hinter dem Absperrband war mit Gerüsten voll gestellt. Überall hingen Schutzfolien. Nach rechts und links gingen die Eingänge zur Pyx-Kammer und der St. Faith’s Kapelle ab. Der Eingang zum Kapitelhaus lag am Ende des Ganges. Selbst von seinem Standort aus konnte Langdon erkennen, dass das schwere Holzportal weit offen stand. Der großräumige achteckige Saal war in hellgraues Licht getaucht, das durch die riesigen Fenster vom College Garten fiel. Gehen Sie durchs Kapitelhaus, durch den Südausgang in den öffentlichen Garten.
    »Wir sind durch den Ostteil des Kreuzgangs gekommen«, sagte Langdon, »also geht es zum Südausgang in den Garten hier lang und dann nach rechts.«
    Sophie war bereits über das Absperrband geklettert und eilte den schummrigen Gang hinunter. Langdon folgte ihr. Je weiter sie vordrangen, desto mehr verloren sich die Geräusche von Wind und Wetter, die aus dem offenen Kreuzgang wehten. Das Kapitelhaus war eine Art frei stehender, achteckiger Anbau der Kirche am Ende des langen Gangs, der vor langer Zeit bei den Tagungen des Parlaments für Ungestörtheit gesorgt hatte.
    »Der Saal ist ja riesig«, flüsterte Sophie, als sie näher kamen.
    Auch Langdon staunte: Er hatte ganz vergessen, welche Ausmaße das Oktogon besaß. Vom Gang aus glitt sein Blick über die weite Bodenfläche zu den Spitzbogenfenstern, deren Rippen fünf Stockwerke in die Höhe strebten, bis das Maßwerk hoch oben an das Deckengewölbe stieß. Von dort drinnen hatte man zweifelsohne einen umfassenden Ausblick auf den Garten.
    Als Sophie und Langdon über die Schwelle traten, mussten sie in der plötzlichen Helligkeit blinzeln. Als ihre Augen sich nach dem schummrigen Licht in den Gängen daran gewöhnt hatten, näherten sie sich der Südwand und suchten sie nach dem Ausgang ab.
    Es gab keinen.
    Sie standen im bauchigen Ende einer Sackgasse.
    Hinter ihnen knarrte die Tür. Als sie herumfuhren, sahen sie das gewaltige Portal ins Schloss fallen. Der Riegel schnappte ein.
    Im toten Winkel hinter der Tür stand ein korpulenter Mann, auf Krücken aus Aluminium gestützt, und hielt in aller Ruhe einen kleinen Revolver auf sie gerichtet.
    Sir Leigh Teabing.

99.

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