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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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soll doch eigentlich auf den Ort hinweisen, an dem der Gral heute versteckt ist. Warum weist er dann auf Rosslyn?«
    »Vielleicht haben Sie die Bedeutung des Verses nicht richtig erfasst.«
    »Aber eindeutiger geht es doch gar nicht! Wir stehen über einem unterirdischen Gewölbe, das mit Winkel und Kelch markiert ist, befinden uns unter einer als Sternenzelt gestalteten Decke, umgeben von der Kunst meisterlicher Steinmetze. Alles weist auf Rosslyn hin!«
    »Dann lassen Sie mich einmal den geheimnisvollen Vers ansehen.« Marie rollte den Papyrus auseinander und las laut und bedächtig vor.
    Unter Alt-Roslin der Gral verharrt.
    Winkel und Kelch das Grab bewahrt.
    Es ist von des Meisters Kunst geschmückt.
    Und unters Sternenzelt endlich gerückt.
    Als sie geendet hatte, blieb sie einige Sekunden lang stumm. Dann glitt ein wissendes Lächeln über ihre Lippen. »Ah, Jacques!«
    Langdon sah sie erwartungsvoll an. »Sie haben das verstanden?«
    »Mr Langdon, wie Sie selbst soeben anhand des Davidsterns auf dem Kapellenboden erlebt haben, kann man auch einfache Dinge auf vielfältige Weise deuten.«
    Langdon bemühte sich, ihr zu folgen. Jede Äußerung Jacques Saunières schien einen Doppelsinn zu haben. Er kam einfach nicht weiter.
    Marie wirkte plötzlich sehr müde. Sie unterdrückte ein Gähnen. »Ich werde Ihnen jetzt etwas anvertrauen, Mr Langdon. Ich bin zwar nie offiziell in den Aufbewahrungsort des Grals eingeweiht gewesen, aber ich war mit einem Menschen verheiratet, der großes Wissen, umfassende Kenntnisse und machtvolle Befugnisse besaß … und meine weibliche Intuition wollen wir auch nicht vergessen.« Langdon wollte etwas einwerfen, doch Marie fuhr fort: »Es tut mir Leid für Sie, dass Sie nach all Ihren Anstrengungen ohne eine konkrete Antwort von Rosslyn fortgehen müssen. Aber mein Gefühl sagt mir, dass Sie finden werden, wonach Sie suchen. Eines Tages werden Ihnen die Augen aufgehen.« Sie lächelte ihn an. »Und ich bin überzeugt, dann werden Sie sich als Mensch erweisen, der ein Geheimnis für sich behalten kann.«
    Sie hörten, wie jemand sich näherte; dann kam Sophie zur Tür herein. »Ihr beide wart auf einmal verschwunden.«
    »Ich wollte mich ohnehin gerade auf den Weg machen«, sagte Sophies Großmutter und ging zu ihrer Enkelin an die Tür. »Gute Nacht, Prinzessin.« Sie küsste Sophie auf die Stirn. »Sieh zu, dass Mr Langdon nicht zu spät ins Bett kommt.«
    Marie Chauvel ging zu dem Bruchsteinhaus hinunter. Sophie und Langdon schauten ihr nach. Als Sophie den Blick wieder auf Langdon richtete, schwammen ihre Augen in Tränen. »Mit diesem Ende habe ich nun wirklich nicht gerechnet.«
    Dann wären wir schon zwei , dachte Langdon. Er sah, dass Sophie mit ihrer Kraft am Ende war. Was heute Abend an Neuem auf sie eingestürmt war, hatte ihr Leben von Grund auf verändert. »Wie fühlen Sie sich? Sie mussten heute eine Menge verdauen.«
    Sophie lächelte versonnen. »Ich habe jetzt eine Familie. Damit werde ich mich als Erstes auseinander setzen. Bis ich mich daran gewöhnt habe, wer wir sind und woher wir kommen, wird wohl noch einige Zeit vergehen.«
    Langdon schwieg.
    »Werden Sie morgen schon abreisen?«, wollte Sophie wissen. »Bleiben Sie noch ein paar Tage, ja?«
    Langdon seufzte. Nichts hätte er lieber getan. »Sophie, Sie müssen jetzt erst einmal eine Zeit lang bei Ihrer Familie bleiben. Ich fahre morgen nach Paris zurück.«
    Sophie wusste, dass es die richtige Entscheidung war; trotzdem wirkte sie ein wenig enttäuscht. Längere Zeit sprachen beide kein Wort. Schließlich ergriff Sophie Langdons Hand und führte ihn aus der Kapelle. Sie gingen zu einer kleinen Erhebung. Im diffusen Licht der Mondsichel, die durch die abziehenden Wolken schien, breitete sich die schottische Landschaft vor ihnen aus. Schweigend standen sie beieinander und hielten sich an den Händen. Die Erschöpfung forderte allmählich ihren Tribut.
    Die Sterne erschienen am Himmelszelt. Im Westen glänzte ein strahlender Lichtpunkt. Langdon lächelte, als er ihn bemerkte. Die Venus. Die antike Göttin ließ ihr goldenes Licht auf sie scheinen.
    Der Abend wurde kühl. Eine frische Brise wehte aus den Lowlands herauf. Nach einer Weile blickte Langdon zu Sophie hinüber. Sie hatte die Augen geschlossen. Um ihre Lippen spielte ein zufriedenes Lächeln. Langdon spürte, wie auch seine Lider allmählich schwer wurden. Zögernd drückte er ihre Hand. »Sophie?«
    Sie schlug die Augen auf und lächelte ihn

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