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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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entscheidenden Schlüssel, um an die geheimnisvolle Schließfachbox des Großvaters zu kommen.
    »Er war ein Meister des Spiels mit doppeltem Boden«, sagte Sophie zu Langdon. »Wenn ein Code sich über den anderen schichten ließ, war er begeistert. Eine Verschlüsselung der Verschlüsselung.«
    Langdon war schon auf dem Weg zur elektronischen Konsole neben dem Transportband. Sophie schnappte sich den Computerausdruck und eilte ihm nach.
    Auf der Konsole befand sich ein Tastenfeld wie bei einem Geldautomaten. Das Firmenzeichen der Bank, das Schweizer Kreuz, erstrahlte auf dem Bildschirm. Neben dem Tastenfeld befand sich das dreieckige Schlüsselloch, in das Sophie unverzüglich den Schlüssel steckte.
    Sofort wechselte die Anzeige auf dem Bildschirm.
    IHRE DEPOTNUMMER:
    _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
    Auffordernd blinkte der Cursor.
    Zehn Stellen. Sophie las die Zahlen vom Ausdruck ab, Langdon tippte sie ein.
    IHRE DEPOTNUMMER:
    1 3 3 2 2 1 1 1 8 5
    Nach Eingabe der letzten Ziffer wechselte die Anzeige erneut. Eine mehrsprachige Anweisung erschien.
    VORSICHT
    Vor Betätigen der Enter-Taste sollten Sie unbedingt die
von Ihnen eingegebene Depotnummer noch einmal
sorgfältig auf ihre Richtigkeit prüfen.
    Wenn der Computer die richtige Nummer nicht erkennt,
wird der Vorgang zu Ihrer eigenen Sicherheit
endgültig abgebrochen.
    »K.O.-System«, sagte Sophie und runzelte die Stirn. »Sieht ganz danach aus, dass man uns nur einen Versuch gönnt.« Gewöhnliche Geldautomaten ließen dem Benutzer immerhin drei Versuche, bevor sie die Scheckkarte einzogen. Aber ein gewöhnlicher Geldautomat war das hier gewiss nicht.
    Langdon verglich die Zahl noch einmal eingehend mit dem Computerausdruck. »Die Zahl ist in Ordnung«, meinte er dann und deutete auf die ENTER-Taste. »Dann mal los!«
    Sophie hatte schon den Finger ausgestreckt, um die Taste zu drücken, als sie zögerte.
    »Nun machen Sie schon«, drängte Langdon. »Vernet wird gleich wieder hier sein.«
    »Nein.« Sie zog die Hand zurück. »Das ist nicht die richtige Nummer.«
    »Natürlich ist es die richtige Nummer! Zehn Stellen – was wollen Sie noch?«
    »Die Nummer ist zu beliebig.«
    Zu beliebig? Langdon stutzte. Jede Bank forderte ihre Kunden auf, sich möglichst beliebige Pin-Nummern auszudenken, damit niemand sie erraten konnte. Und für die Kunden dieser Bank galt das erst recht.
    Sophie löschte die gesamte Eingabe und blickte Langdon selbstsicher an. »Dass diese angeblich beliebige Depotnummer sich als Fibonacci-Folge ordnen lässt, ist alles andere als Zufall.«
    Langdon musste gestehen, dass Sophie nicht ganz Unrecht hatte. Zuvor hatte sie aus der Zahlenfolge durch Umstellen die Fibonacci-Folge konstruiert. War das Zufall gewesen?
    Sophie tippte schon wieder aufs Tastenfeld. Wie aus dem Gedächtnis gab sie eine neue Nummer ein. »Außerdem scheint es mir bei der Begeisterung meines Großvaters für symbolische Bedeutungen und Codes auf der Hand zu liegen, dass er sich eine Zahl ausgesucht hat, die für ihn etwas bedeutet und deshalb leicht einzuprägen ist.« Sie tippte weiter. »Eine Ziffernfolge, die beliebig aussieht , es aber nicht ist .«
    Langdon betrachtete die Zahl auf dem Bildschirm.
    IHRE DEPOTNUMMER:
    1 1 2 3 5 8 1 3 2 1
    Es dauerte einen kleinen Moment, dann hatte er begriffen. Sophie hatte Recht.
    Die Fibonacci-Folge.
    1-1-2-3-5-8-13-21
    Wenn man die Fibonacci-Folge als zehnstellige Ziffer niederschrieb, war sie mit einem Mal nicht mehr als solche zu erkennen. Leicht einzuprägen und dennoch scheinbar völlig beliebig. Es war eine zehnstellige geheime Depotnummer, die Saunière niemals entfallen konnte. Außerdem war jetzt klar, weshalb sich aus den Zahlen, die Saunière auf das Parkett des Louvre gekritzelt hatte, die berühmte Fibonacci-Folge herstellen ließ.
    Sophie legte den Finger auf die ENTER-Taste und drückte.
    Nichts geschah.
    Jedenfalls nichts, das sie und Langdon unmittelbar hätten bemerken können.
    Tief im geräumigen unterirdischen Tresor der Bank erwachte ein Transport-Roboter zum Leben. Der nach sämtlichen Richtungen beweglich an einer Laufkatze unter der Decke montierte Greifarm machte sich auf die Suche, wobei er die angegebenen Koordinaten berücksichtigte. Auf dem Betonboden unter dem Roboter waren Hunderte identischer Kunststoffbehälter wie auf einem gigantischen Schachbrett angeordnet; sie sahen wie kleine Särge in einer Gruft aus.
    Summend kam der Greifer über dem angegebenen Punkt zum Stehen und bewegte sich nach unten.

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