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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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schweren Schlüssel um.
    Sophie und Langdon waren gefangen.
    Auf der anderen Seite der Stadt eilte Leutnant Collet durch den Gare du Nord, als sein Handy sich meldete.
    Fache war am Apparat. »Interpol hat einen Tipp bekommen«, sagte er. »Vergessen Sie den Zug. Langdon und Neveu sind soeben in der Pariser Filiale der Zürcher Depositenbank aufgetaucht. Ich erwarte Sie und Ihre Männer umgehend vor Ort.«
    »Haben Sie schon herausgefunden, was Saunière Robert Langdon und Agentin Neveu mitzuteilen hatte?«, fragte Collet neugierig.
    »Nehmen Sie die beiden hopp, Collet«, sagte Fache, »dann werde ich sie persönlich danach fragen.«
    Collet begriff, was die Stunde geschlagen hatte. »Rue Haxo, Nummer vierundzwanzig. Bin schon unterwegs, Chef.«
    Er stellte das Handy ab und rief seine Männer zusammen.

43. KAPITEL

    A ndré Vernet, Pariser Filialdirektor der Zürcher Depositenbank, wohnte in einem Luxus-Penthaus über seiner Dienststätte. Obwohl sein Domizil keine Wünsche offen ließ, träumte er von einer Wohnung auf der Île Saint-Louis, wo die wahren cognoscendi seine Nachbarn wären, im Gegensatz zu hier, wo er es lediglich mit neureichen Geldsäcken zu tun hatte.
    Wenn du dich zur Ruhe setzt , ging es Vernet durch den Kopf, und er lächelte verzückt, wird dein Weinkeller mit altem Bordeaux bestückt, im Salon kommt ein Fragonard oder vielleicht ein Boucher an die Wand, und den Rest deiner Tage verbringst du mit der Jagd nach antiken Möbeln und seltenen Büchern im Quartier Latin …
    Als Vernet in dieser Nacht im makellosen Seidenanzug durch die unterirdischen Flure seines Bankinstituts eilte, war er erst sechseinhalb Minuten wach, doch er sah aus wie aus dem Ei gepellt. Im Laufen sprühte er sich ein Atemspray in den Mund und zupfte den Knoten seiner Krawatte zurecht. Er war es gewohnt, aus dem Schlaf gerissen zu werden, um sich der internationalen Kundschaft zu widmen, die aus den verschiedensten Zeitzonen der Welt angereist kam. Praktischerweise hatte Vernet die Schlafgewohnheiten der Massai-Krieger angenommen, eines afrikanischen Stammes, der dafür berühmt war, dass die Männer sich nach dem Erwachen aus tiefstem Schlaf binnen Sekunden in hellwacher Kampfbereitschaft befanden.
    Kampfbereitschaft , dachte Vernet. Er fürchtete, dass dieses Wort zum Motto dieser Nacht werden könnte. Wenn ein Kunde mit einem goldenen Schlüssel auftauchte, musste man ihm stets ein gewisses Maß an erhöhter Aufmerksamkeit widmen, aber wenn dieser Kunde mit dem goldenen Schlüssel auch noch von der Polizei gesucht wurde, war äußerstes Fingerspitzengefühl angesagt. Die Bank hatte mit den Behörden schon genug Ärger über die Rechte zum Schutz der Privatsphäre ihrer Kunden. Und normalerweise saß die Polizei der Kundschaft nicht schon im Nacken.
    Du hast fünf Minuten , dachte Vernet. Diese Leute müssen aus deiner Bank verschwunden sein, bevor die Polizei eintrifft.
    Wenn er rasch und entschlossen handelte, konnte das drohende Unheil noch abgewendet werden. Der Polizei würde er sagen, die Gesuchten hätten tatsächlich bei seiner Bank vorgesprochen, aber da sie nicht zum Kundenkreis gehörten und auch nicht im Besitz der geheimen Depotnummer gewesen seien, habe man sie wieder weggeschickt. Wenn dieser dämliche Wachmann nur nicht Interpol verständigt hätte! Diskretion gehörte offensichtlich nicht zum Repertoire eines Wachmanns mit einem Stundenlohn von fünfzehn Euro.
    An der Tür angekommen, atmete er tief durch und entspannte die Muskeln. Dann setzte er ein Vertreterlächeln auf, öffnete die Tür und wirbelte hinein wie ein Frühlingswind.
    »Guten Abend«, sagte er und suchte den Blick seiner Kunden, »ich bin André Vernet. Wie kann ich Ihnen …« Der Rest des Satzes blieb irgendwo unterhalb von Vernets Adamsapfel stecken. Die Frau, die vor ihm stand, kam für ihn so unerwartet wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    »Was ist? Haben wir uns früher schon einmal gesehen?«, erkundigte sich Sophie. Für sie war der Bankier ein Fremder, aber der Mann starrte sie an, als stünde ein Gespenst vor ihm.
    »Nein …«, sagte Vernet stockend, »ich glaube nicht. Unsere Dienstleistungen erfolgen anonym.« Er atmete tief aus und zwang sich zu einem beherrschten Lächeln. »Mein Mitarbeiter hat mich informiert, dass Sie im Besitz eines goldenen Schlüssels sind, ohne die dazugehörige Depotnummer zu kennen. Darf ich fragen, wie Sie in den Besitz des Schlüssels gelangt sind?«
    »Mein Großvater hat ihn mir gegeben«,

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