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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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außergewöhnlichen Kriminalfällen befaßte.
    Zehn Minuten später fuhr John mit dem Lift nach oben in sein Büro. Schon auf dem Gang lief ihm ein Kollege entgegen.
    »Sie sollen sofort zum Chef kommen, Mr. Sinclair. Es ist dringend.«
    »Dringend ist an sich gar nichts«, erwiderte John und ließ den ehrgeizigen Kollegen stehen.
    Superintendent Powell knetete nervös die fleischigen Hände, als John das Büro seines Chefs betrat.
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    »Einen wunderschönen guten Tag, Sir«, grüßte John.
    »Lassen Sie die Witze. So gut wird der
    Tag bestimmt nicht werden. Wir bekommen gleich Besuch.«
    »Darf man fragen, wer es ist, Sir?«
    Powells Augen funkelten hinter den dicken Brillengläsern. »Er heißt. . .«
    Im gleichen Moment glühte das rote Licht der Sprechanlage auf. »Sir Gerald Hopkins ist eingetroffen«, quäkte die Stimme der Sekretärin.
    »Bitten Sie ihn herein.«
    Powell sah John an.
    »Sir Gerald Hopkins hat sehr viel Einfluß. Er hat gute Verbindungen zum Königshaus.
    Außerdem sind wir im selben Golfclub, Ich weiß nicht, welches Anliegen er hat, John, aber ich habe Sie ihm empfohlen. Also, blamieren Sie mich nicht.«
    John Sinclair zuckte nur die Achseln.
    Dann öffnete sich die Tür, und Sir Gerald Hopkins betrat das Zimmer. Er ging mit ausgestreckter rechter Hand auf Powell zu und sagte mit dunkler, etwas kratziger Stimme: »Ich begrüße Sie, Mr. Powell.«
    John konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Hopkins trug ein kariertes Jackett, dazu passende Bundhosen, dikke Strümpfe und an den Füßen richtige Wandertreter. Auf dem Kopf saß eine karierte Schirmmütze. Sir Gerald Hopkins hatte ein gebräuntes Gesicht, das fast nur aus Falten bestand. Über seiner Lippe wölbte sich ein buschiger weißer Schnurrbart.
    »Darf ich Sie mit meinem besten Mann bekannt machen, Sir?« sagte Superintendent Powell. »Es ist Inspektor Sinclair. «
    »Sehr erfreut, Inspektor.«
    »Sir!« John deutete eine leichte Verbeugung an. Er mußte sich beherrschen, um nicht vor Lachen laut loszuplatzen.
    Die Männer nahmen in der kleinen Sitzecke Platz.
    Sir Gerald Hopkins zog eine Schnupftabakdose aus der Tasche, nahm eine Prise und kam dann zur Sache.
    »Es geht in diesem Fall nicht um mich, sondern um meine Tochter, oder vielmehr um deren Verlobten. Er ist nämlich verschwunden.
    »Er wird durchgebrannt sein«, meinte John.
    »Aber nicht bei meiner Tochter, Inspektor«, knurrte Hopkins.
    Powell warf John einen strafenden Blick zu.
    »Aber weiter«, sagte Sir Gerald. »Der Verlobte meiner Tochter stammt aus angesehenem Haus und heißt Kenneth Brandon. Er ist der Sohn von Dr. Earl Brandon, der vor kurzem verstorben ist. Meine Tochter hat mir erzählt, daß sich ihr Verlobter nach der Beerdigungsfeier seines Vaters merklich verändert hat. Er hat oft fantasiert und immer von einem Dämon Sakuro gesprochen. Gesehen haben soll er ihn auch. Ja, und dann war Kenneth Brandon eines Tages verschwunden. Das ist eigentlich alles. Meine Tochter Sheila glaubt an ein Verbrechen. Nun, ich habe ihr den Gefallen getan und bin zu Ihnen gekommen.«
    Superintendent Powell blickte John Sinclair an. »Was sagen Sie dazu, Inspektor?«
    John überlegte erst einen Augenblick,
    ehe er antwortete.
    Ich habe schon von Dr. Earl Brandon gehört und sogar Berichte von ihm gelesen.
    Dieser Mann war kein Spinner, das muß ich vorausschicken. Er hat sich mit der Geschichte der alten Ägypter und Phönizier befaßt und ist dort auf Sachen gestoßen, die für den modernen Menschen von heute unbegreiflich sind. Einzelheiten kenne ich leider 10

    nicht, aber ich glaube, daß Kenneth Brandon nicht so mir nichts dir nichts verschwunden ist.«
    »Was glauben Sie denn, Inspektor?« schnappte Sir Gerald.
    »Das kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen, Sir. Sie waren doch auf der Beerdigung?«
    Sir Gerald Hopkins nickte.
    »Sehen Sie. Und erinnern Sie sich an den Schrei aus dem Sarg?«
    Der Adelige wurde blaß. »Da wollte sich doch jemand einen Scherz erlauben. Schreie aus dem Sarg... Wo gibt's denn so etwas?«
    »Kenneth Brandon hat es aber sehr ernstgenommen«, sagte John. »Und wahrscheinlich hat er sogar recht gehabt. Aber lassen wir das. Wo kann ich Ihre Tochter erreichen, Sir?«
    »Sie hält sich augenblicklich in ihrem Apartment hier in London auf. Warten Sie, ich schreibe Ihnen die Adresse auf.«
    Sir Gerald Hopkins kritzelte die Anschrift auf einen Zettel. John ließ das Papier in seiner Brieftasche verschwinden.
    »Und was haben Sie jetzt vor, Inspektor?«

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