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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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fragte Sir Gerald.
    »Das kann ich Ihnen auch noch nicht genau sagen. Zuerst werde ich mich mal mit Dr.
    Brandons Vergangenheit beschäftigen.«
    Superintendent Powell nickte wohlwollend. »Gut, John. Wenn Sie etwas erreicht haben, lassen Sie es mich sofort wissen, damit ich Sir Gerald Hopkins benachrichtigen kann.«
    John stand auf und verabschiedete sich von den beiden Männern. Noch hielt er den Fall für eine reine Routineangelegenheit. Aber das sollte sich bald ändern ...
    *
    Wendell Carson war 26 Jahre alt und hatte soeben sein Studium der Archäologie beendet. Er hatte vor einem Jahr unter Dr. Brandons Führung an einer wissenschaftlichen Expedition nach Ägypten teilgenommen und war nun dabei, diese Erkenntnisse für eine Doktorarbeit zu verwenden.
    Carson wohnte in Putney, einem Londoner Vorort. Er hatte sich sein kleines Zimmer mit Masken und Figuren aus dem alten Ägypten vollgestopft und fühlte sich zwischen diesen Boten des Altertums recht wohl. Seine Wirtin war in Ordnung, sie hatte auch nichts gegen Damenbesuch einzuwenden.
    Es war an einem Freitagabend, als Wendell Carson vom Einkaufen zurück-kam und sich wieder seinen Büchern und Aufzeichnungen zuwandte.
    Er rückte die Leselampe zurecht und vertiefte sich in seine Arbeit.
    Die Zeit verging.
    Draußen wurde es dunkel.
    Irgendwo klappte eine Tür. Die trübe Gaslaterne draußen vor dem Haus warf einen schwachen Lichtschein in das kleine Zimmer.
    Nach vier Stunden machte Wendell Carson die erste Pause. Er stopfte sich seine Pfeife und wanderte in dem Zimmer auf und ab.
    Eine seltsame Unruhe hatte ihn gepackt. Das Licht der Leselampe auf dem kleinen Schreibtisch erhellte nur einen begrenzten Kreis. Der Rest des Raumes lag in schummrigem Dämmerlicht.
    Die seltsame Unruhe verstärkte sich. Er konnte sich nicht erklären, woher dieses Gefühl kam. Es war auf einmal da.
    »Du bist nervös«, murmelte er.
    Wendell erinnerte sich an den Rest Whisky, der noch in der Flasche war. Er leerte die Flasche mit einem Zug und stellte sie anschließend auf den Schreibtisch.
11
    Es wurde ihm zwar warm im Magen, doch die Unruhe blieb.
    Wendells Blick glitt über die Wände, die zum Teil mit Totenmasken behängt waren.
    Diese Masken, sonst starre Gegenstände, Schienen plötzlich zu leben. Die leeren Augenhöhlen glühten in einem unheimlichen Feuer, die schrecklichen Gesichter begannen zu zucken.
    Wendell wischte sich über die Augen.
    »Ich glaube, ich bin betrunken«, flüsterte er.
    Wieder starrte er auf die Masken.
    Diesmal schienen sie ihn höhnisch anzugrinsen, sich über seinen Zustand lustig zu machen.
    Wendell schluckte. Sein Atem ging schnell. Als er mit dem Handrücken über seine Stirn fuhr, merkte er, daß sie schweißnaß war. »Was ist nur los mit mir?«
    Wendell Carson taumelte. Ein schwerer Druck lastete auf seiner Brust.
    Plötzlich hörte er Stimmen. Sie kamen von irgendwoher.
    Wispernd, raunend.
    Wendell rannte zur Zimmertür.
    Riß sie auf.
    Nichts. Der Flur war leer. Von unten hörte er das trockene Husten seiner Wirtin.
    Wendell Carson ging wieder zurück in sein Zimmer.
    Die Stimmen blieben. Ja, sie hatten sich sogar verstärkt. Manchmal glaubte Wendell sogar ein höhnisches Lachen zu hören.
    Wendell Carson drehte sich im Kreis und blieb plötzlich, wie von einem Blitzschlag getroffen, stehen. Die Wand mit den Masken war leer!
    »Nein - nein . . .«, flüsterte der junge Mann. »Das gibt es doch nicht! Das kann es doch nicht geben.«
    Wendell schlug beide Hände über dem Kopf zusammen und warf sich aufs Bett.
    Er vergrub sein Gesicht tief in den Kissen. Die Angst hatte ihn wie eine Woge überschwemmt. Eine Warnung kam ihm in den Sinn.
    »Der Dämon wird euch mit in sein Reich nehmen«, hatte der alte Mann gesagt, als sie damals die Pyramide betraten.
    Wie Hammerschläge dröhnten diese Worte in Wendells Kopf.
    Wendell warf sich herum. Auf den Rücken. Starrte mit weit aufgerissenen Augen in das Halbdunkel.
    Plötzlich waren die Stimmen verschwunden. Auch die Masken hingen wieder an ihrem alten Platz.
    Wendell Carson richtete sich auf. Jetzt zerrte die Stille im Zimmer an seinen Nerven.
    Es war eine drückende und unheilschwangere Stille.
    Wendell Carson sah, daß seine Hände zitterten. Langsam erhob er sich von seinem Bett, wankte zum Schreibtisch und griff nach seiner Pfeife, die erloschen war.
    Wendell wollte hier raus. Er besaß einfach nicht mehr die Nerven, die kommende Nacht in diesem Zimmer zu verbringen. Er wollte irgendwohin

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