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Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Titel: Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Jeffries
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Pam, der Tierärztin Abby. Und ich war Isaac dafür dankbar, dass er sein wunderschönes Zuhause mit uns teilte.
    Ich war wirklich eine glückliche Katze.
    Die Jahre vergingen in Frieden und Glück. Ich wurde langsam alt. Meine Knochen schmerzten, und ich fühlte mich ganz steif. Ich konnte immer noch meinen Schwanz hoch heben, aber spielen wollte ich nicht mehr. Auch das Meer wollte ich nicht mehr sehen. Ich wollte nur noch am Feuer liegen und dösen.
    Eines Tages versagten meine Hinterbeine ihren Dienst, und ich konnte mich nur noch herumschleppen.
    Abby kam mit ihrer Tierarzttasche, um nach mir zu sehen. Sie nahm mich hoch und tastete mich ab.
    »Er hat Arthritis«, sagte sie zu Ellen. »Aber er ist ja auch schon ein sehr alter Kater, nicht wahr?«
    »Er ist zwölf«, sagte Ellen. »John war zwei Jahre alt, als wir Salomon fanden. Er tauchte während eines Gewitters auf dem Rasen vor unserem Haus auf, genau in der Mittsommernacht. Eine winzige Katze, total mit Motoröl verschmiert.
    »Hm.« Abby befühlte meinen Magen. »Das ist ein gutes Alter für eine Katze. Ich fürchte, er hat auch ein paar innere Probleme. Vielleicht können wir etwas für ihn tun, aber dafür müssten Sie ihn zu uns bringen.«
    Ich sah Ellen an. Ihr standen die Tränen in den Augen.
    »Nein«, sagte sie. »Das möchte ich ihm in diesem Alter nicht mehr antun. Ich behalte ihn lieber hier, schenke ihm meine Liebe und lasse ihn dann gehen.«
    Ich sah Ellen dankbar an. Sie liebte mich und konnte trotzdem loslassen. Ich war inzwischen so weit: Ich wollte nach Hause.
    »Das ist sehr vernünftig, Ellen«, sagte Abby. »Rufen Sie mich bitte an, wenn ich ihm helfen soll. Sie wissen schon, was ich meine.«

13
    Tagebuch einer Sternenkatze
    14. Juni
    Ich schreibe dieses Tagebuch als Geschenk für Ellen. Weil ich möchte, dass sie weiß, wohin ich gehe. Denn heute beginnt meine Reise zu den Sternen.
    15. Juni
    Ellen hat das Richtige getan. Sie hat mich nicht mehr zum Tierarzt gebracht, um mich operieren zu lassen. Sie wird mir ihre Liebe schenken und mich gehen lassen. Heute hat sie mich in meinem Lieblingssessel auf das bernsteingoldene Samtkissen gelegt. Sie weiß, dass ich nicht mehr laufen kann. Meine Hinterbeine sind ganz schwach. Sie füttert mir mit einem kleinen Löffel mein Lieblingsfutter, aber es schmeckt mir nicht wirklich. Ich will nicht mehr in diesem alten Körper bleiben.
    16. Juni
    Gott sei Dank kann ich noch schnurren. Und ich kann meine Augen öffnen und Ellen ansehen. Ich kann auch hören, wenn sie mit mir spricht. »Danke, Salomon, dass du meine Katze warst. Ich werde dich immer lieb haben.« Manchmal kommt auch Isaac; seine Berührungen auf meinem Fell fühlen sich beruhigend und wunderbar an. Und da ist John, der inzwischen schon fast ein richtiger Mann ist. Er würde gern weinen, kann aber nicht. Also bleibt er bei mir sitzen und spielt auf seiner Gitarre himmlische Musik.
    17. Juni
    Pam ist vorbeigekommen, um mich zu besuchen. Sie weint und weint. Dann erzählt sie mir von Jessica, dem Weihnachtskonzert und von meinem Besuch bei Ellen im Krankenhaus. Als sie weg ist, sagt Ellen mir, dass ich eine ganz tolle Katze bin. Ein richtiger Star. Apropos Star: Dabei muss ich an die Sterne denken.
    Ich stelle mir das Glitzern des Meeres vor, das Jessica mir gezeigt hat, und schlafe ein. Ich hatte geglaubt, die glitzernde See wäre voller Engel. Im Traum sehe ich den Tanz der Silbersterne.
    18. Juni
    Ich liege immer noch auf dem Samtkissen und verschlafe den größten Teil des Tages. Heute kommt ein Überraschungsbesuch – Joe. »Mach dir keine Sorgen, Salomon«, flüstert Ellen. »Ich gehe nicht zu Joe zurück. Er will sich nur von dir verabschieden.« Ich öffne die Augen. Joe sieht ganz anders aus. Er riecht gut, und sein Blick ist fest. Er sagt mir, dass es ihm leidtut, wie er uns manchmal behandelt hat, vor allem zum Schluss. Ich schnurre und tatze nach ihm, um ihm zu zeigen, dass ich ihm vergeben habe. Dann schlafe ich auf einem silbernen Bett, umgeben von silbernen Sternen.
    19. Juni
    Es ist Nacht. Nur Ellen ist da. Sie streichelt mich und redet mit mir. Lulu sitzt auf der Armlehne und beobachtet mich. Ich bin froh, dass Ellen eine zweite Katze gefunden hat. Ich kann sie kaum noch erkennen, so dicht sind die silbernen Sterne inzwischen um mich herum. Sie heben mich hoch, wie ein fliegender Teppich, und tragen mich ins Licht. Ich fliege schneller und schneller, höre aber immer noch Ellens schöne Stimme. Ich schnurre.
    20.

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