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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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die Nacht verbracht hatte. Sicher wussten bereits alle im Haus, dass sie mit Saint intim war, und dennoch wagte es in dem Etablissement, in dem geschlechtliche Intimität ein Geschäft war, keiner zu erwähnen, dass Ivy die Einzige war, die nicht von der körperlichen Liebe profitierte.
    »Ich wollte dich gerade holen kommen«, bemerkte ihre Mutter, als sie ihr im oberen Flur entgegenkam. »Justin ist hier und möchte dich besuchen.«
    Der gute Justin! Gott, aber sie war momentan wahrlich nicht in der Stimmung, nett mit ihm zu plaudern. Sie wäre bloß gemein zu ihm.
    »Sag ihm, dass ich Kopfschmerzen habe.«
    »Ich glaube kaum, dass er sich wieder wegschicken lässt. Er hat Blumen mitgebracht.«
    Ivy zog die Brauen hoch. »Blumen?«
    Ihre Mutter nickte, wirkte jedoch alles andere als angetan, dass ihre Tochter mit einem Mann schlief, während sie sich von einem anderen umwerben ließ. Aber natürlich konnte es auch Ivys Gewissen sein, das hier sprach. »Rosen, glaube ich. Du solltest lieber herausfinden, womit du sie dir verdient hast.«
    Zunächst zögerte sie. »Hast du ihm auch schon erzählt, dass du planst, mir die Hausleitung zu übertragen? Vielleicht sind die Blumen dann eine vorzeitige Gratulation.« Es sollte ein Vorwurf sein, doch ihre Mutter lächelte nur.
    »Du meinst, weil ich mit Saint darüber sprach? Nun, tut mir leid, mein Kleines, aber er ist ein alter Freund, deshalb dachte ich, es macht dir nichts aus.«
    »Mir macht es auch nichts aus, dass du solche Dinge mit ihm besprichst. Ich hätte es ihm lediglich selbst gern als Erste gesagt.«
    »Hmm. So vertraut bist du mit ihm? Wüsste ich es nicht besser, würde ich meinen, dass du in ihn verliebt bist.«
    0 nein, nicht schon wieder! »Wo ist Justin?«
    »Im Salon selbstverständlich. Wohin hätte ich ihn sonst bitten sollen?«
    Ihre Mutter ließ nie jemanden, der nicht zum Haus gehörte, in die privaten Räume.
    Einzig den Vampiren war gestattet, sich überall zu bewegen, wo sie wollten. Das war allerdings in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass sie ohnedies keiner davon abhalten konnte.
    »Dann sehe ich einmal nach, was ich tat, um mir diese Blumen >zu verdienen«, frotzelte sie, raffte ihre Röcke und lief die Treppe hinunter. Sie hatte es eiliger, ihrer Mutter zu entkommen, als ihren Besucher zu begrüßen.
    Ganz in Dunkelblau gewandet, dass sein helles Haar sehr vorteilhaft betonte, erwartete er sie im Salon. Er war frisch rasiert, wie sie an dem zartrosa Schatten auf seinem Gesicht bemerkte, und hielt den größten Strauß gelber Rosen in der Hand, den Ivy je gesehen hatte.
    Gelb war noch nie ihre Lieblingsfarbe gewesen, doch sie lächelte trotzdem. »Guten Tag, Justin. Sind die für mich? «
    Er grinste. »Ivy, du siehst heute wieder bezaubernd aus. Und ja, sie sind für dich.«
    Sie nahm die Blumen ebenso vornehm erfreut entgegen wie sein Kompliment und bedeutete ihm, sich auf das Sofa zu setzen, wo sie sich zu ihm gesellte, nachdem sie nach Emily geläutet hatte, damit sie die Blumen in eine Vase stellte.
    »Und nun verrate mir, was ich getan habe, dass du hier so elegant und mit Blumen erscheinst.«
    Seine blauen Augen strahlten, als er sie ansah. Sie strahlten sogar ein bisschen zu sehr, stellte Ivy unbehaglich fest. Er betrachtete sie wie irgendein Gottesgeschenk, kostbar und rar.
    »Ich dachte, ich beeindrucke dich mit Blumen und ein paar hübschen Worten über deine Augen oder dein Lächeln«, gestand er, während er sich sitzend ganz zu ihr wandte. »Aber für derlei Albernheiten bist du natürlich viel zu klug. «

    Nein, das würde sie nicht unbedingt behaupten. Vielmehr genoss sie es, wenn Saint ihr sagte, wie gut sie schmeckte oder wie sehr ihn ihre Augen an eine Jadefigur erinnerten, die er einst stahl.
    »Warum sagst du dann nicht einfach, was du sagen willst?« Sie hatte die Frage noch nicht ganz ausgesprochen, als sie ahnte, dass ihr Vorschlag dumm war.
    »Ivy«, begann er und ergriff ihre Hände, »erweist du mir die Ehre, meine Frau zu werden?«
    Es war ähnlich einem Kissenhieb in den Bauch: nicht schmerzhaft, aber dennoch raubte es ihr den Atem.
    »Justin, ich … «
    »Mir ist klar, dass es recht überstürzt kommt, aber wir passen wunderbar zusammen, Ivy. Ich bete dich an, wir haben die gleichen Interessen, und wir haben sogar viele gemeinsame Freunde.«
    »Ja, stimmt.«
    »Ich wäre dir ein guter Ehemann. Es macht mir nichts aus, wenn du deine Photographie weiter betreibst, nein, ich wünsche es mir geradezu. Und

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