Salon der Lüste - 3
einen anderen zu verwandeln, und deine Tochter, deine sehr sterbliche Tochter, glaubt nicht an die Liebe. Für sie ist es nichts weiter als eine Affäre.«
»Das ist meine Schuld.« Madeline senkte den Kopf. »Ich zog sie hier auf und lehrte sie nie, dass es zwischen einem Mann und einer Frau anders sein sollte, als sie es hier sieht.«
»Es ist die Schuld ihres Vaters, der dich wie Abfall weggeworfen hat.« Was stimmte, ihm aber vor allem ersparte, sich selbst die Schuld zu geben, weil er Madeline überhaupt ins Maison Rouge gebracht hatte.
Ihre Lippen zuckten, und Tränen schwammen in ihren Augen. »Vielleicht müssen er und ich uns die Schuld teilen. «
Saints Ärger war sogleich verflogen. »Du bist eine gute Mutter, Maddie. Daran darfst du nie zweifeln. Ivy glaubt, was sie glaubt, weil sie sich schützen will. «
»Schützen?«
»Sie denkt, dass es Liebe war, was dich auf der Straße enden ließ.«
»Das war es. Er sagte, er könnte mich nicht beschützen.«
Aha? »Wovor beschützen?«
»Ich weiß es nicht. Es ist sehr lange her, doch ich entsinne mich, dass er sagte, ich wäre allein besser dran. Er gab mir sogar Geld, aber das wurde mir gestohlen …
zusammen mit allem anderen, was ich besaß.«
Diesen Teil der Geschichte kannte Saint noch gar nicht. »Weiß, Ivy davon?«
Ihre Züge wurden verbittert. »Nein. Ich war so wütend auf ihn. Ich wollte, dass sie das Schlimmste von ihm denkt. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass sie einen zu hohen Preis für meinen Stolz bezahlt hat.«
»Sie ist ein gutes Mädchen, Maddie. Du hast sie richtig aufgezogen.«
»Liebst du sie?«
»Ich … könnte.« Das war die beste Antwort, die er zu bieten hatte.
»Als du verschwunden warst, war sie vollkommen aufgelöst, musst du wissen. Sie musste dich unbedingt selbst zurückholen.«
Er lächelte, und obgleich sein Herz ihn warnte, schwoll ihm die Brust vor Freude.
»Sie ist recht willensstark. Ich frage mich, von wem sie das hat. «
Madeline lächelte auch und stand auf. »Ich glaube, mit dem richtigen Anreiz könnte Ivy dich auch lieben - falls sie es nicht schon tut.«
Mit diesen Worten ließ sie ihn allein. Der klassische Abgang einer Shakespeareschen Heldin, die dem hilflosen Mann zumutete, sich allein einen Reim aus ihren Worten zu machen. Allzu lange versuchte er es nicht, zumindest nicht sitzend. Er sprang auf und eilte aus dem Salon. Weit weg von all den schlagenden Herzen konnte er besser nachdenken.
Ivy ihn lieben? Ein Teil von ihm wollte beten, dass es wahr war, ein anderer seine Tasche packen und fliehen, so schnell er konnte.
Er lief unten an der Treppe vorbei, als er sie fühlte. Ihr köstlicher Duft flutete seine Sinne. Sogleich glaubte er, sie zu schmecken, worauf seine Kiefer sich anspannten -
und seine Lenden.
Saint blieb stehen und sah hinauf. Oben an der Treppe war es dunkel, doch im tintigen Mondlicht konnte er sie mühelos erkennen. Sie trug eines dieser lächerlich mädchenhaften Nachthemden, und das Haar fiel ihr offen über die Schultern. Wie wunderschön und verletzlich sie war! Nein, er konnte sie ebenso wenig verlassen, wie er die Sonne davon abhalten konnte aufzugehen.
Bevor sie sich auch nur rührte, war er schon halb die Treppe hinaufgerannt. Dann lag sie in seinen Armen. Sie traten von der Treppe zurück in eine kleine Wandnische, wo sie von unten nicht zu sehen waren.
Kaum eine Stunde war vergangen, seit sie aus dem Salon gegangen war, doch es fühlte sich an, als wären sie tagelang getrennt gewesen. Sie zu sehen, sie in den Armen zu halten, entzündete eine Sehnsucht in ihm, die an Verzweiflung grenzte.
Wenn er nicht von ihr bekommen konnte, was er sich wünschte, würde er eben alles andere nehmen. Vorerst.
Ihr Mund war heiß und weich unter seinem, öffnete sich ihm bereitwillig. Samt kostete sie, streichelte ihre Zunge mit seiner und ließ sie seine Reißzähne erkunden.
Er lehnte Ivy mit dem Rücken an die Wand, zog ihr Nachthemd nach oben und strich mit der Hand über ihre seidigen Innenschenkel. Zitternd spreizte sie die Schenkel für ihn.
Er berührte sachte die zarten Locken zwischen ihren Beinen und glitt mit dem Finger über ihre Schamlippen.
»Du bist so feucht!«, murmelte er, während er tiefer in den festen heißen Spalt drang. »So bereit!« Mit der anderen Hand knöpfte er seine Hose auf und schob den Stoff beiseite, so dass seine Erektion zuckend hervorsprang.
Ivys Lächeln war verwegener und lustvoller als das aller Frauen, die er bisher
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