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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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es nicht mehr mögen, wenn es dir die Beine hinunterläuft.«
    Sie lachte über die recht unverblümte Bemerkung, und auch Saint schmunzelte.
    Als sein Lächeln versiegte, blickte sie mit großen Augen zu ihm auf. Ihr Blick war geradezu schmerzlich liebevoll flehend beinahe. Sie streichelte seinen Arm. »Bleib bei mir! «
    Er tat es. Er blieb bei ihr, in ihrem Bett, und hielt sie, bis der Morgen graute. Erst dann schlich er sich nach unten in die Sicherheit und Finsternis seiner Wohnung.
    Kaum lag er in seinem eigenen Bett, hörte er sie hereinkommen. Sie kletterte zu ihm unter die Decke und schmiegte sich an ihn.
    »So leicht entkommst du mir nicht«, murmelte sie und drängte sich wohlig seufzend in. seine Arme.
    Statt zu antworten, strich er mit seinem Daumen über ihre Hand, denn er traute seiner Stimme nicht.
    Nein, wahrscheinlich würde er ihr niemals entkommen.
    »Willst du das Maison Rouge übernehmen?«
    Die Frage traf Ivy aus heiterem Himmel. Sie sah Saint verwundert an. »Wer hat dir das erzählt?«, fragte sie ihn, noch leicht schläfrig.
    Er saß auf der Matratze und beobachtete sie mit jenem rätselhaften Blick. Nie konnte sie in seinen dunklen Augen lesen. »Deine Mutter erwähnte es gestern Abend.
    Also, willst du?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie stützte sich auf ihren Ellbogen auf. »Ist das wichtig?«
    »Versprich mir, dass du deine Photographie nicht aufgibst, falls du übernimmst! «
    »Ja, gut.« Träumte sie dieses Gespräch? Es fühlte sich wie ein Traum an, schien aber doch so real. »Ich wünschte, sie hätte dir nichts davon erzählt! «

    »Warum?«
    Hörte sie da einen Anflug von Misstrauen? Das und frühzeitig geweckt zu werden, machte sie schnippisch. »Weil ich es dir selbst erzählen wollte. Was ist denn mit dir?«
    Er stutzte. »Ich möchte lediglich, dass du glücklich bist.«
    »Das klingt wie ein Lebwohl. Gehst du fort?« Allein bei diesem Gedanken schrie es in ihr.
    »Ich muss kurz weg.«
    »Das habe ich nicht gemeint, und das weißt du auch.«
    »Ich kann nicht ewig bleiben, Ivy. Die Leute würden merken, dass ich nicht älter werde.«
    Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. Und an »ewig« dachte sie ohnehin nicht.
    Sie wollte ihn bloß bei sich behalten.
    »Wo willst du hin?« Es war sicherer, über Unmittelbares zu sprechen als über Dinge, denen sie sich nicht stellen wollte.
    »Zu Ezekiel.« Er wandte das Gesicht ab. »Er hat etwas für mich. «
    Ivy wurde eiskalt, als sie daran dachte, um welches »Etwas« es sich handelte. »Du willst dich nähren, nicht? Du riskierst, bei Tageslicht hinauszugehen, um Blut zu bekommen, statt meines zu nehmen.«
    Er leugnete es nicht. »Ich halte es für besser so.«
    »Weil du tagtäglich den Tod überlisten willst?«
    Nun sah er sie mit glühenden Augen an. »Weil du schon, ohne dass ich dich geschwächt habe, genug durchgemacht hast.«
    »Ich bin nicht schwach.«
    Er stand auf. »Ich werde es nicht tun.« Erst als er sich auf den Tunneleingang zubewegte, fiel ihr auf, dass er vollständig angekleidet war. Er hätte also verschwinden können, bevor sie aufwachte, doch offensichtlich wollte er vorher mit ihr reden.
    »Geht es dir wirklich darum, dass du mich nicht schwächen willst?«, erkundigte sie sich, denn ihr kam ein Verdacht. »Oder fürchtest du, du könntest eine zu tiefe Zuneigung zu mir entwickeln?«
    Er antwortete nicht, sondern sah sie an, als müsste sie es wissen, der dumme Mann! »Ich komme so schnell wie möglich zurück. «
    Ein trotziger, verletzter Teil von ihr erwiderte: »Meinetwegen musst du nicht hetzen.« Und an seiner Miene konnte sie ablesen, dass die Spitze ihr Ziel nicht verfehlt hatte.
    Dann war er fort.
    Durcheinander, verletzt und wütend stieg Ivy aus dem Bett. Sie verfluchte das männliche Geschlecht und unsterbliche Vampire, weil sie allesamt so schwer zu verstehen, dickköpfig und feige waren. Wenn Saint ihr etwas zu sagen hatte, warum sprach er es dann nicht einfach aus?
    Warum konnte er nicht genauso ehrlich sein wie sie?
    0 ja, und wie ehrlich sie war, was ihre Gefühle betraf! Bei diesem Gedanken zuckte sie innerlich zusammen.
    Sie sparte sich die Mühe, sein Bett zu machen, ehe sie Saints Wohnung verließ.
    Sollte er es doch machen und dabei vielleicht kurz daran denken, wie gut es ihm gefallen hatte, mit ihr dort zu liegen! Sie kehrte in ihr eigenes Schlafzimmer zurück, wo sie ein Bad nahm und sich für den Tag ankleidete.
    Niemand sprach sie auf ihre düstere Stimmung an oder fragte, wo sie

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