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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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rot. Hätte sie es ihm von sich aus erzählt? Oder wollte sie diese kleine Neuigkeit noch eine Weile für sich behalten?
    Sie räusperte sich. »Ich habe noch nicht angenommen«, antwortete sie und klang genauso elend, wie sie aussah. Gut.
    »Du solltest ihn nicht zu lange hinhalten«, riet er, ohne den Blick von ihren Augen abzuwenden. »Er wird nicht ewig warten.« Nicht so, wie Saint es könnte. Aber er würde es nicht. Vielleicht konnte Justin sich mit Sex und Freundschaft zufriedengeben. Saint wollte mehr.
    Er verlangte mehr. Und gerade bei ihr weigerte er sich, mit weniger als allem zufrieden zu sein.
    Ivy wurde noch röter und sah weg, was die unsichtbare Gabel noch tiefer in Saints Brust trieb.
    Er blickte auf. Sein angestrengtes Lächeln, mit dem er sich am Tisch umblickte, schien nur Madeline Angst einzujagen, denn sie sah aus, als rechnete sie jeden Moment mit einem Tobsuchtsanfall von ihm. »Das schreit doch geradezu nach einer Flasche sehr gutem Wein. Ich gehe hinunter in den Keller und hole uns eine.«
    Ohne abzuwarten, ob jemand etwas sagte, schob er seinen Stuhl zurück und verließ den Raum. Er war förmlich steif vor Anspannung und Zorn.
    Natürlich hatte er kein Recht, wütend zu sein. Es kam ihm nicht zu, Anspruch auf Ivy zu erheben. Das konnte er sich wieder und wieder sagen, nur leider glaubte er es nicht. Sie war sein!
    Unter all der Wut saß der Schmerz, dass er, wenn sie Justin wollte, sie gehen lassen würde. Er würde stets wollen, was sie für das Beste für sich hielt, auch wenn es höllisch weh tat.
    Justin Fontaine dagegen war nicht, was sie wollte - nicht dieser kleine Idiot. Sie wollte ihn. Und das Einzige, was sie davon abhielt, es zuzugeben, war, dass sie sich davor fürchtete, verlassen zu werden. Genau wie ihr Vater ihre Mutter verlassen hatte. Wie ihr Vater sie verlassen hatte.
    Im Keller gelang es ihm mit einiger Mühe, keine Löcher in die Wände zu schlagen, indem er sich ermahnte. Die Frauen würden zweifellos die Erschütterungen bemerken. Mit geschlossenen Augen stand er in der Dunkelheit und zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Geht es dir gut?«, fragte eine allzu vertraute Stimme von der Treppe.
    Ihre Angewohnheit, sich an ihn heranzuschleichen, wurde zusehends lästig.
    Andererseits hatte er insgeheim gehofft, sie würde ihm nachgehen. Er öffnete die Augen und drehte sich zu ihr um. »Sollte es mir aus irgendeinem Grund nicht gutgehen?«
    Sie versteifte sich sichtlich, als sie seinen schroffen Tonfall wahrnahm. »Ich wollte es dir selbst sagen.«
    »Dann hättest du vielleicht warten sollen, bevor du es Agatha erzählst.«
    »Ich habe es ihr nicht erzählt!« Sie starrte ihn trotzig an. »Das muss Emily gewesen sein. Meine Mutter hatte es ihr gesagt.«
    »Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass es unter Huren keine Geheimnisse gibt«, murmelte er und wandte sich wieder zum Weinregal um. Beinahe musste er lachen, weil die Situation so absurd war. »Verzeih! « Selten wagte jemand es, von Maddie oder ihren Mädchen als »Huren« zu sprechen, und ganz besonders er tolerierte es bei niemandem, auch nicht bei sich selbst.
    Ivy kam von der Treppe zu ihm. »Ich habe seinen Antrag nicht angenommen«, wiederholte sie und schien auf seine Zustimmung zu warten.
    »Dann lehne ihn ab.«

    »Warum?«
    Ohne eine Miene zu verziehen, drehte er sich wieder zu ihr. »Du weißt, warum. Du gehörst zu mir.«
    Er bemerkte, dass sie die Zähne zusammenbiss. Das war wohl kaum die Erklärung, mit der sie gerechnet hatte, aber wie sonst sollte ein Mann sich gegenüber einer Frau äußern, die behauptete, nicht an die Liebe zu glauben? »Zu dir gehören? Du Esel! «
    »Mag sein, dass ich ein Esel bin.« Er fand einen passenden Wein, zog die Flasche aus dem Regal und wischte den Staub ab. »Aber es ist wahr. Der einzige Grund, aus dem du Fontaine heiraten würdest, wäre der, dass du Angst vor dem hast, was du für mich empfindest.«
    Zwar wurde sie merklich blasser, wich ihm jedoch sofort aus. »Wenigstens wird Justin nicht jung bleiben, während ich älter und älter werde. Bei ihm muss ich mir keine Sorgen machen, er könnte mit einer jüngeren weglaufen. «
    Ein zynisches Lächeln trat auf seine Züge. »Du meinst, weil sterbliche Männer sich zu solch einem Verhalten nie herablassen?«
    An der Art, wie sie zur Seite blickte, erkannte er, dass sie ihr Argument nicht minder fadenscheinig fand als er. »Ich würde bis zum Ende an deiner Seite bleiben«, versicherte er ihr, wobei ihm die Worte tief

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