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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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das kann ich dir nicht antun. Du bedeutest mir zu viel.« Er sah sie an. »Ich bringe dich zu ihm.«
    Ivy starrte ihn an. Vielleicht war es gut, dass sie seinen Antrag nicht angenommen hatte, denn er war offensichtlich zu gut für sie. »Das würdest du tun?«
    »Für dich? ja. Ich würde alles für dich tun.«
    Wieder kamen ihr die Tränen, allerdings vor Glück. »Ach, justin!« Sie umarmte ihn.
    »Du bist fürwahr der beste Mensch, den ich kenne. Eines Tages wirst du die richtige Frau für dich finden, da bin ich gewiss.«
    Mit einem Ausdruck tiefen Bedauerns strich er ihr über die Wange.
    »Ja, ich auch.«
    Eine weitere Durchsuchung von Jacques Torrents Wohnung erbrachte nichts außer Staub und ein paar blonden Haaren. Torrent war dunkelhaarig gewesen, also konnten es nicht seine Haare sein, und für die einer Frau waren sie zu kurz. Außerdem stieß Saint auf ein Gemälde von Opal Gardiner. Wie er es vorher hatte übersehen können, war ihm ein Rätsel. Es stand zwischen den anderen und trug hinten auf der Leinwand den Titel »Rahab« - die Prostituierte, die den Israellten geholfen hat, Jericho einzunehmen.
    Nachdem er Torrents Wohnung wieder verlassen hatte, suchte er ein paar Pubs in Whitechapel auf, in denen er sich umhorchte, ob irgendjemand den Silberhandorden erwähnte. Nichts. Dann ging er zu Ezekiel. Er musste so viel Abstand zwischen sich und Ivy bringen, wie er konnte. Andernfalls kehrte er womöglich ins Maisen Rouge zurück und flehte sie an, ihn zu lieben. Und wenn jemand etwas gehört haben könnte, war es sein alter Freund.
    »Du siehst furchtbar aus«, begrüßte Ezekiel ihn.
    Samt lächelte nur. »Ja, ich fühle mich auch furchtbar. Hast du Informationen für mich?«
    Er verneinte stumm. »Setzt du immer noch auf dieses Pferd? Tut mir leid, Saint, aber mir ist nichts Neues zu Ohren gekommen. Die Silberhand ist so futsch wie das Jungfernhäutchen einer Hure.«
    Ja, es schien so. Alle Hinweise, dass sich Mitglieder in London aufhielten, waren wie verpufft. Saint war es nicht gewöhnt, derart gründlich hinters Licht geführt zu werden, und er hasste es.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als ins Maison Rouge zurückzukehren. Falls er sich irrte, was Ivys Gefühle für ihn betraf, und sie Fontaines Antrag angenommen hatte, würde er seine Sachen packen und schnellstmöglich aus London abreisen.
    Oder er könnte Fontaine das Genick brechen und Ivy keine andere Wahl lassen, als ihn zu nehmen. Irgendwie glaubte er allerdings nicht, dass Letzteres funktionierte, obwohl es eindeutig seine Lieblingsvariante war.
    »Es kann sein, dass wir uns eine Welle nicht sehen werden«, offenbarte er Ezekiel.
    »Ich gebe dir Nachricht, wohin ich reise.« Falls er abreiste.
    Ezekiel reichte ihm die Hand. »Gib acht auf dich, mein Freund! «
    Erst als Samt ihm die Hand schüttelte, fiel ihm wieder die Verbrennung von Fontaines Ring ein. Nun, eigentlich erinnerte ihn eher seine Handinnenfläche daran.
    Sobald seine Hand wieder frei war, sah er sich das Wundmal genauer an. Es schnürte ihm die Brust zu, und die ganze Welt pulsierte und verschwamm.
    In seine Haut waren die Umrisse eines Kelches gebrannt, identisch mit dem Abdruck auf Daisys Wange in der Nacht, in der sie ermordet worden war.
    Justin Fontaine war ein Mitglied des Silberhandordens! Er gehörte jener Gruppe an, die Ivys Freundinnen getötet hatte, die ins Maison Rouge eingedrungen war und Daisy in ihrem Bett gemeuchelt hatte, wo sie eigentlich hätte sicher sein müssen.
    Die blonden Haare, die er bei Torrent gefunden hatte, könnten Fontaine gehören.
    Falls ja, hatte Fontaine Torrent umgebracht - und nicht nur Torrent, sondern auch die Frauen.
    Und er war in diesem Moment bei Ivy. Mit ihr allein.
    »Ich muss gehen«, sagte er rasch zu Ezekiel, während er schon zur Tür stürmte.
    Draußen stieg er sofort in den Himmel auf, ohne darauf zu achten, ob jemand ihn sah. Normalerweise war er vorsichtiger, nicht aber heute Nacht. Gewöhnlich freute er sich auch über die Gabe des Fliegens. jetzt hingegen wünschte er, er könnte schneller fliegen.
    Kaum hatte er beim Maison Rouge die Erde berührt, eilte er hinter das Haus zu Ivys Studio. Die Tür stand offen, und er ging ohne anzuklopfen hinein.
    »Ivy?«
    Niemand antwortete. Überhaupt gab es kein Lebenszeichen in dem kleinen Cottage.
    Lediglich Ivys süßer Duft schwebte noch im Raum, und dass Fontaine hier gewesen war, bemerkte er ebenfalls sofort.
    Trotz der schauerlichen Umstände konnte er nicht umhin,

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