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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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»Einen guten Abend, Mr. Saint.«
    Saint schüttelte ihm die Hand - etwas fester, als er sollte. Dass er Fontaines nicht brach, verhinderte einzig ein scharfes Brennen. Der Ring des Jungen! Saint hatte vollkommen vergessen, dass Fontaine einen Silberring trug.
    Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, obgleich seine Haut versengt wurde, sondern zog seine Hand ruhig zurück. »Gute Nacht.« Mehr war nicht zu sagen.
    Fontaine wusste nicht, was er war, würde sich gewiss nicht entschuldigen, weil er ihn verbrannt hatte, und Saint wollte ohnehin nicht länger bleiben. Immerhin konnte jeden Moment Madeline mit Ivy zusammen zurückkehren.
    Tatsächlich hörte er sie, als er draußen auf der Treppe war. »Ivy empfängt dich in ihrem Atelier, Justin.«
    Saint schloss die Tür hinter sich. Während er wegging, fragte er sich, was Ivy zu Justin sagen würde, wenn er seinen Antrag erneuerte. Aber im Grunde kannte er ihre Antwort bereits.
    »Entschuldige, dass ich dich warten ließ«, begrüßte Ivy Justin, als er in ihr Atelier kam. Nachdem ihre Mutter gegangen war, hatte sie sich die Tränen getrocknet und kaltes Wasser in ihr Gesicht gespritzt. Auch wenn sie wieder halbwegs passabel aussah, konnte man unschwer erkennen, dass sie geweint hatte. Ihre Mutter hatte ihr angeboten, Justin wegzuschicken, aber Ivy wollte ihn nicht länger als nötig auf seine Antwort warten lassen.
    Justins Lächeln erstarb, sobald er näher kam. Wie immer war er tadellos gekleidet.
    Seine ganze Erscheinung war glatt, warm und golden. Leider sehnte Ivy sich nach rauh, schroff und dunkel.
    »Dich zu sehen ist alles Warten wert«, entgegnete er. Ivys Magen verkrampfte sich.
    »Aber was ist mit dir, Ivy?«
    Sie versuchte zu lächeln, während sie weiter ins Atelier ging. Wie von selbst glätteten ihre Hände vorn das Kleid. »Mir geht es gut, danke. Bitte sorge dich nicht meinetwegen.«
    Ihr Blick fiel auf den Sessel, in dem Saint sie zum ersten Mal verführt hatte, und sie erinnerte sich an seinen Mund auf ihrem, sein tiefes Stöhnen, als er in sie eingedrungen war. Sie erinnerte sich, wie vollkommen er sie ausgefüllt hatte, bis sie glaubte, sie würde explodieren.
    » Ivy, meine Liebe, ich sehe doch, dass es dir nicht gutgeht.«
    Natürlich erkannte er es, falls ihre Wangen so gerötet und ihre Augen so wässrig waren, wie sie glaubte. »Ich schätze, es liegt an der Belastung der letzten Wochen.«
    Er kam zu ihr und legte tröstend seine Hand auf ihren Arm. Seine Finger waren fest und warm, doch sie lösten kein Kribbeln in ihr aus. Sie weckten nicht den Wunsch in ihr, sich an ihn zu schmiegen und vor der ganzen Welt zu verstecken.
    »Jetzt ist alles vorbei«, beruhigte er sie. »Du brauchst dich nicht mehr zu fürchten.«
    »Das bringt mir meine Freundinnen nicht zurück.« Tränen brannten in ihren Augen, als er sie ansah, und es war ihr gleich. »Es ändert nichts an dem Geschehenen.«
    »Schhh.« Justin nahm sie in seine Arme und lehnte sein Kinn auf ihr Haar. Es fühlte sich nett an, festgehalten, getröstet zu werden. Aber mehr empfand sie auch nicht.
    »Sie sind jetzt an einem besseren Ort. Nichts kann ihnen mehr weh tun. «
    Seine Worte waren tröstlich. »Daran hatte ich nicht gedacht. Danke. « Dann richtete sie sich auf, und Justin ließ sie los.
    » Ich habe etwas für dich«, brach er das Schweigen, das binnen Sekunden unangenehm geworden wäre. Ivy hatte keine Ahnung, was sie ihm sagen sollte, denn in Gedanken war sie immer noch ganz bei Saints Fortgang. Wie es schien, könnte sie in absehbarer Zeit an gar nichts anderes als ihn denken.
    »Das ist doch nicht nötig!«, sagte sie und meinte es vollkommen ernst. Sie wollte und sie verdiente keine Geschenke.
    Was sie wollte, war Saint. Seit er sie allein im Cottage zurückgelassen hatte, fühlte sie sich innerlich leer. Wieder und wieder gingen ihr seine Worte durch den Kopf: dass er sie für den Rest ihres Lebens lieben würde.
    Hieß das, er liebte sie jetzt? Warum konnte er an solche Gefühle glauben, sie aber nicht? Noch dazu schien es ihn nicht im Geringsten zu schwächen, sie ihr einzugestehen, obgleich er sich ihr gegenüber damit verwundbar machte.
    Gott, ihr war ganz schwindlig vor lauter Verwirrung!
    »Mach es auf! «
    Sie riss den Kopf hoch. Justin stand mit einem flachen Paket in der Hand vor ihr.
    Wie betäubt nahm Ivy es und wickelte das Band auf, mit dem das Papier verschnürt war.
    Darunter kam ein Gemälde zum Vorschein. Sie erkannte es sofort, denn es zeigte sie. Und sie

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