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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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erinnerte sich noch so genau, wie sie dafür posiert hatte, als wäre es gestern gewesen.
    »Das ist ein Gemälde von Jacques.« Stirnrunzelnd sah sie zu Justin auf. Wieso hatte Saint das Bild nicht entdeckt, als er Jacques’ Wohnung durchsuchte? »Wo hast du es her? «
    Er sah fast beschämt aus. »Ich habe es von Jacques bekommen, kurz bevor er …
    starb. Die Farbe war noch nicht ganz trocken, deshalb habe ich es dir nicht gleich gegeben. Ist dir denn nicht aufgefallen, dass ich tagelang mit Farbflecken an den Händen herumgelaufen bin?«
    »Nein«, antwortete Ivy benommen.
    »Ich war erst nicht sicher, ob ich es dir überhaupt noch schenken Soll, nach allem, was passiert ist, aber dann dachte ich, du möchtest es vielleicht haben.«
    Ihre Miene verfinsterte sich noch mehr, als sie es ihm zurückgab. »Verzeih mir, Justin, aber ich möchte es nicht.«
    Justin wirkte überrascht, aber er nahm es zurück und betrachtete das Bild. »Warum denn nicht? Es ist wunderschön.«
    »Jacques hatte mit den Morden zu tun. Ich will gar nichts von ihm. «
    Nun schien Justin ernstlich verletzt. »Aber du und ich sind beide darauf - Goldie auch. Erinnerst du dich? An jenem Tag im Garten bat er uns alle zu posieren.«
    Doch sie konnte bloß den Kopf schütteln. Sie wollte das Bild nicht einmal in ihrer Nähe haben. Saint wüsste, was zu tun, was zu sagen wäre.
    Justin legte das Bild aufs Bett. »Entschuldige! Ich wollte dich beileibe nicht traurig machen.«
    Diesmal war sie es, die ihn umarmte. Er roch so sauber und anständig. Seine Haut duftete nicht würzig wie Saints, und ihn umgab kein Anflug von Gefahr oder Dunkelheit., »Ich weiß. Es war ein sehr hübscher Gedanke, und den weiß ich wirklich zu schätzen. Doch im Moment ist das alles zu frisch für mich, zu schmerzlich. «
    Er nickte steif. »Natürlich.« Als sie ihn losließ, wurde ihr klar, dass er nicht wie ein Kind von ihr getröstet werden wollte.
    Seufzend rieb Ivy sich die Augen. »Tut mir leid, Justin. Ich bin heute Abend keine angenehme Gesellschaft.«
    Er sah sie ernst an. »Es hat mit Saint zu tun, nicht wahr? «
    Belügen würde sie ihn nicht; das hatte er nicht verdient. »ja.«
    »Du liebst ihn«, stellte er fest, wobei das Strahlen in seinen Augen merklich stumpfer wurde.
    Sie wandte sich ab und drückte beide Hände auf ihren Bauch, in dem es seltsam flatterte. »Ich weiß es nicht.«
    »Bereitet dir der Gedanke, du könntest ihn nie wiedersehen, Schmerzen?«
    Ivy schloss die Augen, was nicht der rauhen Note in seiner Stimme geschuldet war, sondern dem Umstand, dass seine Frage sie mitten ins Herz traf. »Ja.«
    »Verursacht dir die Vorstellung, er könnte mit einer anderen Frau zusammen sein, körperliche Übelkeit?«
    Ihr Magen drehte sich um. »ja«, flüsterte sie.
    »Würdest du alles geben, um ihn jetzt bei dir zu haben?«
    »O ja.« Alles - ihre Seele, sogar ihren Stolz. Zum Teufel mit ihm!
    »Dann lass mich dich noch einmal fragen, Ivy: Liebst du ihn?«
    Die Antwort kam wie ein Wolkenbruch an einem schwülen Sommertag, wenn der Himmel sich auftat. Sie wusste sogleich, dass es die Wahrheit war, die tief aus ihrem Innern kam. Keine Angst, nur Gewissheit.
    »Ja.« Sie drehte sich zu Justin um. »Ach, Justin! Es tut mir unendlich leid.«
    »Entschuldige dich nicht für deine Gefühle«, winkte er mit einem traurigen Lächeln ab. »Wir alle sind machtlos gegen sie.«
    Einzig das schlechte Gewissen gegenüber dem guten Freund hielt Ivy davon ab, es laut herauszujubeln. Ihr war, als würde sie aus einem Gefängnis befreit, indem sie sich endlich ihre Gefühle für Samt eingestand. Sie liebte ihn, und sie wusste, dass er sie ebenfalls liebte. Da konnte sie noch so viel denken und alles auseinanderpflücken.
    Sie wusste es! Und nun, da sie es zugegeben hatte, machte es ihr gar keine Angst mehr.
    Sie musste es ihm sagen!
    »Justin, ich bedaure aufrichtig, dass ich dich in die Irre führte, aber ich muss gehen.« Sie raffte ihre Röcke und eilte zur Tür.
    »Er ist nicht hier«, rief Justin ihr nach.
    Ivy blieb so abrupt stehen, dass sie noch ein Stück auf dem Parkett schlitterte.
    »Was? Wo ist er?«
    Justins hübsche Gesichtszüge verhärteten sich ein wenig, als müsste er eine schwierige Entscheidung treffen. »Ich weiß, wohin er wollte.«
    Hoffnung keimte in ihrer Brust. »Wohin?«
    Justin stand kopfschüttelnd mitten im Zimmer. »Ich wollte es dir nicht sagen. Lieber hätte ich gewartet, bis dein Schmerz abnimmt, um dich aufs Neue zu umwerben.
    Aber

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