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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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mich zum Idioten gemacht«, murmelte er in die modrige Dunkelheit des Tunnels. 0 ja, wenn er Ivy erst zurückhatte - wenn, nicht falls! -, würde er sie niemals wieder aus den Augen lassen. Und sollte es hundert Jahre dauern, er würde die Frau dazu bringen, dass sie ihn liebte!
    Denn wie es aussah, war er hoffnungslos in sie verliebt.
    Diese Erkenntnis trieb ihn aus der Finsternis zurück in seine Wohnung. Von dort lief er nach oben, wo alle anderen warteten, zumindest diejenigen, die nicht draußen auf der Suche nach Ivy waren. Mit einem alten Quillt, den er sich umhängte, schützte er sich vor dem wenigen Sonnenlicht, das zwischen Dienstbotentreppe und Korridor ins Haus fiel, und eilte in den einzigen Raum, der sich tagsüber für einen Vampir eignete.
    Madelines Büro, das bald Ivys wäre, wurde oft von Reign während seiner Aufenthalte benutzt. Daher war es mit besonders dicken Vorhängen ausgestattet, die jedwedes Licht aussperrten. Hier empfing Madeline ihn, um mit ihm Tee zu trinken.
    Leider lief Saint nur rastlos auf und ab. Derweil überlegte er laut, sich der tödlichen Sonne auszusetzen und gleich nach Ivy zu suchen. Etwa eine Stunde lang nahm Madeline sein Verhalten hin, ehe sie es nicht mehr aushielt und hinausging. Wie sie sagte, wollte sie etwas »Nützliches« tun. Offensichtlich zerrte sein Benehmen an ihren Nerven, was ihn jedoch nicht hinderte, neidisch auf die Tatsache zu sein, dass sie das Zimmer verlassen konnte.
    Er hatte keine Möglichkeit, sich gründlich und lange genug zu schützen, um draußen nach Ivy zu suchen. Seine eigene Haut aufs Spiel zu setzen hätte nur Sinn, wenn er sie fand und rettete. Andernfalls würde er sich umbringen, und sie wäre endgültig der Gnade eines Wahnsinnigen ausgeliefert.
    Gegen neun Uhr war er so weit, dass er jemanden ermorden wollte. Seine Männer erstatteten ihm Bericht, so oft sie konnten, und selbst die Mädchen - Gott segne sie! -
    beteiligten sich an der Suche, kontaktierten Freundinnen und überprüften alle Orte, an denen Justin sich häufiger aufhielt. Unterdessen hockte Saint hilflos da, nutzlos wie ein Kropf.
    Er ordnete die Bücherregale an den Wänden, bis alle Bände in alphabetischer Reihenfolge standen. Sogar die Möbel stellte er um, wie es ihm besser gefiel. Er musste sich einfach beschäftigen, damit er nicht durchdrehte und alles zerstörte, was er in die Finger bekam.
    Dann, um fünf Minuten vor zwei am Mittag, kam Besuch. Madeline, erschöpft und ängstlich, war bei Samt im Büro, als Emily den Gast hereinbrachte. Offensichtlich hatte diese Person Informationen bezüglich Ivys Verschwinden.
    Saint hatte zwar keinerlei Vorurteile gegen die Besucherin, war aber dennoch überrascht, Ivys Schwester zu sehen, die er von der Photographie wiedererkannte.
    Madeline starrte das Mädchen mit halboffenem Mund an. Angesichts der gänzlich unterschiedlichen Kreise, in denen sie sich bewegten, war nicht verwunderlich, dass sie sich noch nie zuvor begegnet waren. Zweifellos gab Ivy sich große Mühe, sie auf Abstand zu halten, damit ihre Mutter nicht an den Mann erinnert wurde, der sie im Stich gelassen hatte.
    »Sie sind Roberts Tochter«, hauchte Madeline matt.
    Das Mädchen nickte und lächelte sanft. Ihr Mund war Ivys verblüffend ähnlich. >Ja, ich bin Rose.«
    Nun übernahm Samt, der Madeline und sich vorstellte. »Wie Emily sagt, wissen Sie eventuell etwas über Ivys Verschwinden.«
    »Ja.«
    »Ich bin neugierig. Woher wissen Sie, dass sie vermisst wird?«
    Zunächst zögerte sie, als müsste sie ihre Gedanken ordnen. »Mein Vater hat diese Freunde, die gelegentlich zu Besuch kommen. Mir scheint, sie sind eine Art Club.«
    »Besitzt Ihr Vater einen Siegelring mit einem Kelch darauf?«
    Ihre Augen leuchteten. »ja! Genau wie die anderen, die in letzter Zeit sehr oft da waren. Einer von ihnen war mit Ivy im Park, als ich sie zum letzten Mal sah - ein gutaussehender Blonder.«
    »Fontaine«, murmelte Saint.
    »An jenem Tag habe ich mir gar nichts weiter dabei gedacht«, fuhr Rose fort. »Aber vor ein paar Tage hörte ich zufällig, wie mein Vater sich mit einem seiner Freunde unterhielt, einem höchst furchteinflößenden Mann, wie ich empfand. Sie sprachen über die schrecklichen Morde. Ich schäme mich, es zuzugeben, aber mein Vater scheint etwas über die Taten zu wissen.«
    Samt sah Madeline nicht an. Gewiss brachte sie diese Enthüllung halb um. Sich vorzustellen, dass Ivys Vater etwas mit ihrem Verschwinden und den toten Mädchen zu tun

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