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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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das Boot aus, und das Wesen zwinkerte keck dem jungen Mann zu, der sich tief verneigte und eine respektvolle Begrüßung murmelte.
    „Sei gegrüßt, meine Liebste“, sagte er mit weicher Stimme. Seine Leidenschaft und ungeheure Macht spiegelten sich in seinen Augen wider. Er versprühte Unwiderstehlichkeit. Schon griff er nach ihr, berührte ihren Arm für eine Sekunde, streichelte ihn zärtlich mit zwei Fingern.
    Corrisande vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    „Gehen Sie weg!“ bettelte sie. „Lassen Sie mich in Ruhe! Die Mutter hat gesagt, Sie müssen mich in Ruhe lassen.“
    Er lachte glucksend.
    „Wie viele Männer kennst du, meine süße Kleine, die noch auf ihre Mütter hören?“
    Cérise schaltete sich ein und lächelte den unglaublich gutaussehenden Mann an.
    „Machen Sie ihr keine Angst, Monseigneur du Lac , und uns auch nicht. Wir haben etwas Wichtiges vor.“
    Seine Hand fuhr am Rand des Bootes entlang, und schon war er neben Cérise, betrachtete sie mit offenem Interesse, während sein grünes Haar um sein Haupt trieb. Seine Augen änderten sich; eben noch gelb, waren sie jetzt beinahe schwarz. Cérise zuckte zusammen.
    „Wie schön du bist! Warum sollte ich jemanden, der so liebreizend ist, erschrecken oder ihm Leid zufügen?“
    Er lächelte, und die Sängerin versank in dem Lächeln und starrte ihn mit offenem Mund und weiten Augen an. Dann schrie sie auf und faßte sich mit der Hand übers Herz.
    „In der Tat, ich wüßte nicht, warum Sie das tun sollten“, gab sie etwas säuerlich zurück.
    Er lachte.
    „Ein Schutzamulett. So etwas trägst du?“
    „Ja, und es brennt. Also seien Sie bitte so nett und hören Sie auf, mich zu bezaubern. Es wirkt nicht, Monseigneur . Seien Sie versichert, daß ich Sie auch ohne Zauber schon sehr … angenehm finde.“
    Sie sprach mit einem Ernst, der ihren Gemütszustand Lügen strafte. Die Spitze ihres Sonnenschirms bebte.
    „Glaubst du, so ein kleines Ding kann mich aufhalten?“ fragte er, und seine Stimme wurde etwas giftig. „Ich kann es auf deiner Haut ausbrennen lassen, wenn ich will. Ich kann es ein Loch bis in dein Herz brennen lassen, Schöne!“
    „Ich dachte, Sie wollten uns kein Leid zufügen?“ gab Cérise mit fest installiertem Lächeln zurück.
    „Keinem von euch will ich Leid zufügen. Ich bin hier, um euch über den See zu geleiten. Meinen See. Ihr seid in meinem Reich. Ihr gleitet dahin auf meiner … Großmut.“
    „Das wissen wir zu schätzen“, erklärte Sophie, bevor Cérise anfangen konnte, sich mit dem mächtigen Wesen zu zanken. „Wir bitten um Nachsicht, daß wir Ihr Reich durchqueren. Wir haben eine Aufgabe.“
    „Ich weiß“, sagte er und klang gelangweilt, „und wenn ihr sie erfüllt habt, werdet ihr wieder hierher zurückkommen.“ Er drehte sich um zu Corrisande, die ihr Gesicht aus den Händen gehoben hatte und ihm voller Schrecken in seine wieder gelben Augen blickte. „Du wirst zurückkommen, Liebste. Zu mir.“
    Wie ein Fisch schnellte er herum und schoß davon, in die Tiefen des Sees. Das Boot landete am anderen Ufer des Grundlsees an. Sie hatten Gössl erreicht.
    „Das ging aber schnell!“ rief der junge Ruderer. „Meine Mutter wird‘s nicht glauben. Seit Generationen hat er sich nicht mehr gezeigt. Hochwürden Benedikt, unser Priester, sagte, daß er nur Aberglauben ist. Ich muß ihm unbedingt …“
    „Nein! Kein Wort!“ unterbrach Corrisande ungewohnt scharf.
    „Aber das war der Wassermann vom Grundlsee! So schnell bin ich noch nie über den See gekommen!“
    „Viel zu schnell“, sagte Sophie säuerlich. „Geradezu ungestüm, und Sie, mein Junge, täten besser daran, das Ereignis für sich zu behalten. Seine Durchlaucht, der Fürst des Sees, hat es nicht gern, wenn man mit ihm prahlt.“
    Sie kletterten aus dem Boot, der junge Mann half ihnen. Dann nahm er den Korb.
    „Meine Mutter sagt, ich soll Sie begleiten, soweit Sie möchten, und Sie dann allein lassen“, sagte er und klang dabei, als hätte er eine Order vom Kaiser selbst erhalten.
    Die Damen nickten.
    „Dann zeigen Sie uns den Weg zum Toplitzsee!“ bat Sophie. „Aber gehen Sie nicht zu schnell.“
    „Ich weiß“, feixte er. „Feine Damen gehen immer furchtbar langsam.“
    Sie schritten schweigend aus. Gössl bestand nur aus einigen wenigen verstreuten Häusern. Aus manchen Fenstern sahen ihnen Leute nach, und ein Mann trat aus dem Haus und blickte ihnen mißtrauisch hinterher.
    Der Junge lief mit einem Mal schneller. Die Damen

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