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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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ausstreckte. Er setzte die Sonnenbrille auf und schloss die Augen. Er war entspannt. Er ließ die Gedanken schweifen.
    Als er auf die Uhr guckte, waren eine Stunde und fünfundzwanzig Minuten vorbei. Er musste wohl eingeschlafen sein. Er hätte vorher einen Kaffee trinken oder einen Keks essen sollen oder irgendwas anderes. Bobby stand auf und ging ins Haus. Sein Zeitplan war durcheinandergeraten, und das ärgerte ihn. Und sein Gesicht fühlte sich heiß an.
    Bobby schob die Sonnenbrille hoch und schaute sich im Garderobenspiegel an. Er war krebsrot. Er inspizierte sich genauer und stellte fest, dass man natürlich auch die Umrisse der Sonnenbrille erkennen konnte und dass er aussah wie ein Waschbär. Oder eigentlich nie das Gegenteil von einem Waschbären. Er sah aus, als würde er eine weiße Augenmaske tragen.
    Das war ausgesprochen unschön.
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Sonne so stark war, und auch nicht daran gedacht, dass er – wie nannten sie das immer? – überhaupt nicht vorgebräunt war.
    Aber eines wusste er: dass er jetzt wie eine Witzfigur aussah.
    ***
    Bobby saß in seinem SUV, hatte das Radio laut aufgedreht und fuhr viel zu schnell. Er hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder zum Abschlussball eine Sonnenbrille aufzusetzen. Oder die Sache noch reparieren zu lassen. Und dann hörte er auf einmal eine Stimme sagen: »Fahren Sie mit Ihrem Wagen rechts ran.«
    Bobby brüllte: »Verdammt noch mal, was…?«
    Sein Blick wanderte in den Rückspiegel und da entdeckte er das Polizeiauto. Ein Stück weiter vorne stellte ein zweiter Polizist mit Motorrad gerade einer Frau mit einem ziemlich großen Lieferwagen einen Strafzettel aus.
    Er war in eine Radarfalle geraten.
    Bobby fuhr mit seinem neuen SUV rechts ran und wenige Momente später tauchte am Fenster der Fahrerseite das Gesicht eines Polizisten auf. »Führerschein und Fahrzeugschein bitte.«
    Bobby blickte den Polizisten an. »Ich bin Bobby Ellis. Der Sohn von Derrick Ellis. Meine Mutter ist Barb Ellis. Kennen Sie meine Eltern?«
    Bobby hoffte, dass er den richtigen Tonfall getroffen hatte. Er wollte nicht, dass es so klang, als würde er dem Polizisten drohen wollen; er wollte nur gleich die Fakten auf den Tisch legen. Seine Eltern waren wer in dieser Stadt. Besser man sagte es diesem Polizisten, richtig?
    Falsch.
    Der Polizist schob seine Sonnenbrille auf der Nase ein Stück nach vorn, um den krebsroten Teenager besser mustern zu können. »Und das mit deinen Eltern erzählst du mir, damit ich…«
    Bobby war sich nicht sicher, was er auf diese Frage antworten sollte. Deshalb sagte er gar nichts. Das Gesicht des Polizisten kam noch näher. »Hast du Alkohol getrunken oder irgendwelche Drogen genommen?«
    Bobby spürte, wie er sich hinter dem Lenkrad verkrampfte. »Nein!«, rief er mit schriller Stimme.
    Dem Polizisten gefiel der Tonfall nicht.
    »Aussteigen.«
    ***
    Officer Duggan war mit der rothaarigen Frau im Lieferwagen fertig und kam zu Officer Gates, der jetzt mit Bobby Ellis am Straßenrand stand. Die Rothaarige in dem Lieferwagen musste ziemlich durcheinander sein, denn sie legte in ihrem Auto aus Versehen den Rückwärtsgang ein, gab dann mächtig Gas und rumpelte in Bobby Ellis’ neuen SUV hinein.
    So kam es zu dem Unfall.
    Aber statt mit Bobby Ellis Mitleid zu haben, stellten die Polizisten ihm einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung aus und sagten der Frau, sie solle ihm ihre Kfz-Versicherungsnummer geben. Danach winkten sie weitere Autos an den Straßenrand.
    Was normalerweise in höchstens fünf Minuten erledigt gewesen wäre, dauerte eine halbe Stunde, weil die Rothaarige in Tränen aufgelöst war.
    Bobbys SUV war noch fahrtauglich, aber er selbst war ein Wrack. Seit dem gestrigen Abend hatte er nichts gegessen und der Sonnenbrand in seinem Gesicht fühlte sich jede Sekunde schlimmer an.
    Es war bereits Nachmittag und die Zeit verstrich. Jetzt war echtes Management gefragt. Schadensbegrenzung war das Gebot der Stunde.
    Er würde mit seinem Gesicht anfangen.
    ***
    Debbie Bell saß in einem engen, kleinen Zimmer im Büro des Sheriffs von Emery County in Utah. Seit drei Stunden befand sie sich nun schon hier, aber Riddle hatte sie bisher noch nicht gesehen. Sie hatte auf Dutzende und Aberdutzende von Fragen geantwortet. Sie hatte unzählige Formulare ausgefüllt und eidesstattliche Erklärungen unterschrieben, dass sie den fraglichen Minderjährigen kannte.
    Jetzt klopfte es an der Tür, sie wurde geöffnet

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