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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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nicht anstarren“, entgegnet er. Alex stochert auf seinem Teller herum und isst nichts. Er wirkt nachdenklich und ist angespannt.
    „Ich wollte dich eben nicht so anfahren, tut mir leid!“, entschuldige ich mich. Das Gespräch mit dem Padre scheint uns beiden nicht aus dem Kopf zu gehen.
    „Woher kennt ihr euch, der Padre und du? Habt ihr euch bereits vor dem Tod von Bernardo und Marie kennengelernt?“, frage ich schließlich und nehme ein Stück Brot in den Mund.
    „Das ist eine sehr lange Geschichte. Er hat sich in den Kopf gesetzt das Übernatürliche zu bekämpfen und da sind wir zwangsläufig aufeinander getroffen“, antwortet Alex ausweichend und schiebt erneut ein Stück Fleisch von einer Seite des Tellers zur anderen.
    „Wie, das Übernatürliche? Gibt es denn noch andere Wesen, die nicht menschlich sind, außer Vampire?“ Mir bleibt fast der Bissen im Hals stecken. Er sieht mich mit sehr dunklen Augen an: „Ich weiß nicht, ja, vielleicht. Im weitesten Sinn bist du ja auch übernatürlich !“ Ich senke den Blick und lege meine Gabel zur Seite. Mir ist plötzlich der Appetit vergangen.
    „Ich glaube nicht, dass ich, naja, irgendwie außergewöhnlich bin“, sage ich leise.
    „Doch, das bist du“, widerspricht er mir und legt sein Besteck ebenfalls zu Seite.
    „Deine Entscheidung mich heiraten zu wollen,…war das auch so eine…Bauchgeschichte?“, will er dann wissen. Ich sehe ihn verärgert an. „Nein, natürlich nicht. Oder doch, wahrscheinlich ja. Was weiß ich denn. Ich habe mir schon immer viele Gedanken über alles mögliche gemacht. Jeder Mensch trifft tausende Entscheidungen in seinem Leben und jeder tut dies auf seine eigene, ganz besondere Art, also ich weiß nicht, warum ich da so anders sein soll…!“, antworte ich schnippisch.
    „Liebst du mich?“, fragt er leise und sieht mich mit seinen schwarzen Augen ernst an. Mein Gott, er ist so furchtbar blass und seine Augen beginnen mich nervös zu machen.
    „Ja!“, versichere ich ihm. „Ich liebe dich!“ Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht.
    „Wenn du fertig bist, würde ich jetzt gerne nach oben gehen“, sagt er leise.
     Ich nicke ihm zu und wir verlassen das Restaurant.
     
    In unserer Suite ist es dunkel.
    „Willst du das Licht nicht anschalten?“, frage ich ihn, als wir hineingehen und er bereits die Tür hinter sich schließt.
    „Nein“, antwortet er und seine Stimme ist eisig. Ich merke, wie sich mir die Nackenhaare aufstellen, als er sich mir hinter meinem Rücken nähert. Ich spüre seinen kalten Atem an meinem Hals, als er mir zuflüstert: „Hast du Angst?“ Ich gehe einen Schritt nach vorne und drehe mich dann langsam um.
    „Nein!“, antworte ich mit fester Stimme und doch kann ich ein unbehagliches Gefühl nicht unterdrücken. Er starrt mich an. Seine schwarzen Augen gleiten wir ein eisiger Schleier über meinen Körper.
    „Ich höre dein Herz, Sam. Wie es dein Blut durch deine Adern pumpt. Ich höre das Rauschen deines Blutes und sehe es pulsieren.“ Er hört nicht auf, mich mit gierigen Augen zu fixieren. „Jetzt hast du Angst, denn dein Herz schlägt schneller und der Duft deines Blutes wird intensiver,…verlockender!“ Er spricht wie in Trance, bewegt die Lippen kaum und ich habe den Eindruck er schmeckt bereits mein Blut, denn er fährt sich genüsslich mit der Zunge über die Lippen. Dabei sehe ich auch seine spitzen Zähne aufblitzen. Okay, so allmählich macht sich dann doch so etwas wie Panik in mir breit. Ich befinde mich offensichtlich in ultimativer Gefahr. Ich versuche mich zu beruhigen und spreche ihn direkt an.
    „Alexander, ich will nicht, dass du so mit mir redest, hörst du? Ich will, dass du dir sofort Konserven besorgst, verstehst du? Geh! Geh jagen oder such dir irgendein Opfer, aber verlass bitte jetzt mein Zimmer!“, fordere ich ihn eindringlich auf. Plötzlich ändert sich sein Gesichtsausdruck, als würde er aus der Trance erwachen.
    „Was? Nein, ich habe etwas hier. Ich…es tut mir leid,…ich wollte dich nicht erschrecken!“ Betroffen sieht er zu Boden. Ich behalte den Abstand zu ihm bei. „Wo, Alex? Wo ist das Blut? Du solltest so schnell wie möglich das Blut trinken“, dränge ich ihn. Er sieht mich etwas verdutzt an. „Ja. Es ist in meinem Zimmer. Entschuldige…“ Dann geht er schnell an mir vorbei,  zu der kleinen Verbindungstür und verschwindet in seinem Zimmer. Ich atme mehr als einmal tief durch und meine Hand zittert leicht, als ich die Lampe

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