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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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sagt er in einwandfreiem Englisch. „Nach so langer Zeit….“
    „Ich habe Fragen, die nur sie mir beantworten können, sagte man mir“, erwidert Alex mit kalter Stimme.
    „Wo sind ihre Umgangsformen geblieben? Wollen sie mir nicht ihre Begleitung vorstellen?“, krächzt der Alte.
    „Sam, das ist Padre Del‘Armand. Padre, darf ich ihnen meine Verlobte vorstellen, Samantha Ravenport.“ Der Padre dreht sich ächzend zu mir und ich erschrecke für einen Moment, denn weiße, blinde Augen sehen mich an. Er reicht mir seine knochige Hand und ich gebe ihm meine. Seine Finger sind klamm und die Haut fühlt sich an wie Pergament.
    „Ich freue mich sie kennenzulernen“, sagt er leise. Als er meine Hand wieder freigibt und sich wieder in seinen Sessel zurücklehnt, fängt er an wie eine Hexe zu kichern.
    „DeMauriere, sie wagen es also wirklich. Sie wollen Balthasar und seine Brut tatsächlich herausfordern. Weiß ihre Verlobte, auf was sie sich da eingelassen hat?“, fragt er schnippisch. Alexanders Miene verfinstert sich und er hat die Augenbrauen zusammengezogen, als er knurrend antwortet: „Sie weiß es, aber ich wüsste nicht, was sie das angeht Padre!“
    „Neugier, DeMauriere, Neugier! Kommen sie, die Zeiten, in denen ich sie verfolgt habe und unbedingt zur Strecke bringen wollte, sind lange vorbei. Sie haben gewonnen. Ich bin ein alter Mann und werde bald sterben. Aber solange ich noch atme, werde ich nicht aufhören sie wenigstens gedanklich zu verfolgen und alles was sie tun interessiert beobachten. Übrigens habe ich wirklich geglaubt, sie wären bei dem Feuer ums Leben gekommen.“
    „Es tut mir leid sie enttäuschen zu müssen“, erwidert Alex kalt. Mir wird mit einem Mal bewusst, dass sich hier offenbar zwei alte Todfeinde gegenübersitzen.
    „Was wollen sie wissen, DeMauriere? Ihre Verlobte scheint sich unbehaglich zu fühlen.“ Woher weiß er…?
    „Wo sind die alten Schriftrollen? Man sagte mir, sie wüssten, wo sie sich befinden.“ Alexanders Stimme ist fordernd und kalt.
    „Ich weiß es nicht“, krächzt der Padre. „Aber warum sind sie denn so wichtig für sie?“, will er wissen. Alexander ringt mit sich, ist unentschlossen, ob er dem Padre vertrauen soll. Dann setzt er jedoch alles auf eine Karte.
    „Ich muss wissen, welche Merkmale die auserwählten Frauen haben.“
    „Oohh“, ruft der Alte aus und kichert wieder.
    „Dann stimmt es also, was ich gehört habe. Sie haben diese seltene, verborgene Perle wirklich gefunden. Nun, welche Merkmale hat ihre Verlobte denn?“, fragt er mit listigem Unterton.
    „Das geht sie nichts an, Padre. Ich will wissen, was in den alten Papieren steht. Wo könnte ich sie finden?“ Alexanders Stimme ist schneidend.
    „Ich habe keine Ahnung, Vampir.“ Das letzte Wort spuckt er förmlich aus. „Aber ich weiß, was in den alten Schriften steht. Quid pro quo, DeMauriere!”, entgegnet der Padre scharf. Alexanders Miene verfinstert sich und seine Augen blicken den alten Mann angriffslustig an. Schließlich antwortet er ihm doch.
    „Ich kann ihre Gedanken nicht lesen“, sagt Alex gereizt. Er scheint dieses Spiel, das der Padre mit ihm spielt, zu hassen.
    „Hm“, nickt dieser, „und was noch?“
    „Sie trägt das Mal, das keltische Symbol der Zahl Drei“, gibt Alex zähneknirschend zu. Wieder ein Nicken. „Und?“
    „Unsere Herzen schlagen im gleichen Rhythmus!“, werfe ich ein und ernte sogleich einen finsteren Blick von Alex.
    „Das ist interessant. Das sie sich wagen, sich gegen seine Anweisungen zu stellen. Er hat ihnen doch sicher verboten mit mir zu reden, nicht wahr?“ Der Padre ist mir unheimlich und ich nehme mir vor, ab sofort den Mund zu halten.
    „Kommen sie, DeMauriere, ist das alles?“, fordert er Alex heraus.
    „Sie war schwanger von mir“, sagt Alex schließlich und blickt mich entschuldigend an. Ja, es schmerzt immer noch. Der Verlust unseres Kindes tut mir immer noch im Herzen weh. Der Padre ist still geworden. Langsam regt er sich und dreht sich etwas zu uns. Seine kalten, toten Augen machen mir Angst.
    „Das ist in der Tat bedeutsam. Hmm,…und sie Samantha, welche Fähigkeiten haben sie?“ Ich blicke Alex fragend an? Er zuckt mit den Schultern.
    „Kommen sie, kommen Sie! Denken sie nach, welche außergewöhnlichen Fähigkeiten oder Eigenschaften haben sie?“, drängt er mich ungeduldig. Mir  fällt nur eine Sache ein.
    „Ich entscheide oft wichtige Dinge aus dem Bauch heraus. Meine Mom nannte es Intuition und

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