Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
Vom Netzwerk:
sich nur allein nach dem Aussehen treffen? Sie geben mir nacheinander die Hand und stellen sich als Julian und Sebastian vor. Beide lächeln mich freundlich und auch neugierig an und ich lächle freundlich zurück. Wir setzen uns und es entsteht eine etwas peinliche Stille. Alex hält meine Hand und versucht mich mit dieser Geste etwas zu beruhigen. Aber mein Unbehagen bleibt und verstärkt sich zusehens, als Margarete sich schließlich an mich wendet.
    „Sie haben sich alles genau überlegt? Man heiratet nicht jeden Tag einen der mächtigsten Vampire der Welt.“ Ihre Stimme klingt kalt und ihr starrer Gesichtsausdruck ist immer noch da. Sie mustert mich von Kopf bis Fuß.
    „Sam weiß ganz genau was sie tut und …“, beginnt Alex und ich erkenne sofort die Verärgerung in seiner Stimme. Ich drücke leicht seine Hand, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich allein auf ihre Frage antworten möchte.
    „Ja! Ich bin mir absolut sicher“, entgegne ich mit fester Stimme. „Außerdem geht es nicht um den Vampir Alexander DeMauriere, sondern um den Mann, den ich liebe.“ Eins zu null für mich! Julian und Sebastian können sich ein minimales Grinsen nicht verkneifen und Alexander drückt bestätigend meine vor Aufregung kalte Hand.
    „Nun, es mag ja sein, Kindchen, dass sie so etwas wie...eine tiefe Zuneigung für Alexander empfinden“, erklärt sie mir in einer unnachahmlich herablassenden Art, „aber sie können die Tatsache nicht verdrängen, dass er das ist, was er ist. Und dass sie eine Last für ihn bedeuten. Er ist angreifbar mit einer Sterblichen an seiner Seite. Und das ist das Letzte, was er sich in der jetzigen Situation leisten kann. Es liegen große Herausforderungen vor ihm und da kann er sich nicht auf irgendwelche naiven Gefühle verlassen.“ Das saß!
    „Ich glaube du unterschätzt sie, Magarete.  Sam weiß ganz genau, welche Aufgaben vor uns liegen“, antwortet Alex und  betont das Wort uns dabei besonders.
    „Deshalb wird sie mich auch unterstützen. Sie ist eine sehr kluge und bedachte Frau. Und ich werde immer, bei allem was ich tue und wofür ich mich entscheide, auf ihren Rat und ihre Meinung hören. Samantha mag sterblich sein, aber sie ist die letzte Auserwählte und wir werden beide gemeinsam mehr erreichen, als ich es je alleine vermag. Das ist auch einer der Gründe, warum wir nach dem alten Ritual heiraten werden.“
    Offensichtlich waren diese Informationen neu für Margarete. Ihr Gesicht bleibt weiterhin nicht für mich lesbar, aber ich glaube in ihren Augen eine, wie auch immer zu interpretierende, Regung erkannt zu haben. Sie entgegnet nichts weiter und schweigt. Ich versuche meine Gedanken vor ihr zu verbergen und bin erleichtert als Julian das Wort an mich richtet und fragt, wie Alex und ich uns kennengelernt haben. Nach einigen Minuten gesellen sich dann auch Luca und Francesca zu uns. Die Vampire kennen sich natürlich untereinander und dennoch fällt mir deutlich die Reserviertheit von Margarete gegenüber den beiden italienischen Geschwistern auf. Um so beeindruckter bin ich, wie offensichtlich sich Luca und Francesca im wahrsten Sinne des Wortes hinter Alex und mich stellen. Als wollten sie ihre Position mehr als deutlich demonstrieren. Nichts desto trotz verstehen sich Julian, Sebastian, Luca,  Francesca und Alex sehr gut miteinander. Es geht doch…, fällt mir dazu ein und schon bemerke ich den aufmerksamen Blick Margaretes auf mir ruhen. Sie beobachtet mich und versucht meine Gedanken zu lesen, ich merke es ganz genau und ich habe ein unangenehmes Gefühl dabei. Immer wieder treffen sich unsere Blicke und jedesmal läuft mir ein Schauer den Rücken hinab. Sie mag mich nicht. Ich spüre ihre Ablehnung deutlich, obwohl sie sich in der Unterhaltung deutlich zurück genommen hat, fallen immer wieder spitze Bemerkungen, die gezielt gegen mich gerichtet sind. Als wir zum Abendessen im Esszimmer sitzen, entgeht mir nicht, wie sie jede Geste, jede noch so kleine Aufmerksamkeit, jedes Lächeln, dass Alex mir schenkt, genauestens beobachtet. Als wären wir Versuchskaninchen in einem wissenschaftlichen Labor. Alexander ist heute Abend über alle Maßen aufmerksam und liebevoll und wirft mir immer wieder verliebte Blicke zu. Wann immer sich eine Gelegenheit ergibt, haucht er mir einen Kuss auf die Wange oder streicht sanft mit seinen Fingern über meine Hand. Es ist wunderbar zu wissen, dass dieser einzigartige Mann zu mir gehört und es alle um uns herum auch wissen lässt.

Weitere Kostenlose Bücher