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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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deutlich die beiden Figuren erkennen konnte, die dort standen und das Wasser fixierten. Sie mussten so schnell wie möglich flussabwärts schwimmen, um den Schüssen zu entkommen. Doch wo war Rey nur?
    »Rey!«
    Nichts. Laurel holte tief Luft und ließ sich wieder unter die Wasseroberfläche sinken. Vielleicht würden die Verbrecher sie so aus den Augen verlieren. Schließlich ging ihr die Luft aus, und sie musste wieder auftauchen. Die Figuren waren kleiner geworden, obwohl sie auf dem Sims ebenfalls flussabwärts liefen. Sie versuchte zu erkennen, an welcher Stelle sie am besten zum Ufer zurückgelangen könnte. Immer wieder blickte sie sich um und rief nach Rey, als auf einmal etwas von hinten gegen sie prallte und unter Wasser zog. Prustend stieß sie wieder an die Oberfläche. War sie angeschossen worden? Nein, es war etwas Größeres gewesen, das sie getroffen hatte. Ein Baumstamm vielleicht. Ihr Herz klopfte wild, während sie sich umschaute. Nichts zu sehen. Die Männer hatten aufgehört zu schießen, sie waren hinter der Biegung des Flusses verschwunden. Erneut prallte etwas gegen sie. Panisch versuchte Laurel sich zu befreien, doch sie war gefangen. Wild mit den Händen paddelnd bemühte sie sich, an der Oberfläche zu bleiben, um nicht mit in die Tiefe gezogen zu werden.
    Sie schrie auf, als sie erkannte, dass es etwas Lebendiges war, das sie umfing. Gab es hier etwa Wasserschlangen? Doch im nächsten Moment verwarf sie den Gedanken, als sie spürte, dass es ein Mensch war. Aber das … Rey! Panisch drehte sie sich um und sah eine Wolke braunen Haares an der Wasseroberfläche schwimmen. Jetzt verlieh die Sorge ihr neue Kraft. Sie schob die Arme um seinen Brustkorb und zog ihn höher, sodass sein Kopf an der Oberfläche trieb. Was war mit ihm geschehen? Lebte er noch? War er verletzt? Seine Augen waren geschlossen, das Gesicht bleich. Wieder überkam Laurel Panik, verzweifelt suchte sie nach Lebenszeichen, fand aber keine.
    Sie musste ihn sofort aus dem Wasser schaffen. Zum Glück war sie eine ausgezeichnete Schwimmerin. Sie drehte ihn auf den Rücken und schwamm mit ihm im Rettungsgriff auf das Ufer zu. Während sie mit den Beinen gegen die starke Strömung ankämpfte, steuerte sie mit Rey im Arm auf das Ufer zu. Die Sorge um ihn verlieh ihr zusätzliche Kraft, und obwohl sie immer wieder Wasser schluckte, erreichte sie schließlich keuchend das Ufer. Mit letzter Kraft zog sie Rey mit sich auf den sandigen Uferstreifen.
    Der Atem rasselte in ihrer Lunge, ihr Herz drohte zu bersten, doch sie hatte keine Zeit, um sich zu erholen. Sie musste sich sofort um Rey kümmern. Sie beugte sich über seinen leblosen Körper. Mit zitternden Fingern prüfte sie seinen Puls und fand ein schwaches Pochen. Doch seine Atmung hatte ausgesetzt, kein Hauch war mehr zu spüren. Laurel kniete sich über ihn, öffnete mit den Fingern seinen Mund und untersuchte ihn. Sein Rachen schien frei zu sein. Sie legte ihren Mund auf seinen und begann mit der Beatmung. Abwechselnd blies sie Luft in seine Lunge und massierte sein Herz, bis er sich nach bangen Sekunden endlich rührte. Sie rollte ihn auf die Seite, wo er sich hustend und würgend von dem Wasser in seiner Lunge befreite. Laurel strich ihm über den Rücken und hielt seinen Kopf, bis er sich ein wenig erholt hatte.
    Rey schaffte es kaum, die Lider zu öffnen. Verschwommen erkannte er Felsen, Büsche und Wasser. Die Sonne brannte auf seine nasse Kleidung und ließ seine Haut unangenehm kribbeln. Sein Kopf lag im Schatten auf etwas Weichem. Ganz langsam drehte er das Gesicht herum, bis er nach oben blicken konnte. Laurel! Mit Macht kam die Erinnerung zurück, die Verfolgung, die Schüsse, der Sprung in die Tiefe. Er musste vom Aufprall ohnmächtig geworden sein, denn er konnte sich nicht daran erinnern, wie er hierhergekommen war. Wo war er überhaupt? Sein Blick wanderte über Laurels feuchtes Gesicht, die tropfenden Haare, ihr zerrissenes T-Shirt. Ihre Augen schauten ihn unverwandt an, während Tränen daraus hervorquollen und über ihre bleichen Wangen rannen. Zärtlich strich ihre Hand über seinen Kopf, schob ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Rey befeuchtete die Lippen mit der Zunge. »Was …« Er brach ab und räusperte sich. »Was ist passiert?«
    »Du bist fast ertrunken.« Laurel beugte sich hinunter und strich mit ihrem Mund sanft über seine Lippen. »Beinahe hätte ich dich verloren.«
    Ein Ruck ging durch ihren Körper. Sie richtete den Oberkörper auf und

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